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    Ernährung

    Lactoseintoleranz: Wenn Milchzucker Probleme macht

    Bei einer Lactose-Intoleranz vertragen Betroffene keine Milchprodukte, denn sie lösen bei ihnen Verdauungsprobleme wie Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen aus. Auch andere körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Gliederschmerzen oder sogar depressive Verstimmungen können auftreten. Grund für diese Form der Lebensmittelunverträglichkeit ist ein bestimmter Enzymmangel. Wir erklären, was dahintersteckt, und haben Tipps, was Ihnen bei einer Milchzuckerunverträglichkeit hilft.

    Ursachen für eine Lactose-Intoleranz

    Menschen mit einer Lactose-Intoleranz vertragen Milchzucker meist gar nicht oder nur in kleinen Mengen. Der Grund: ein Mangel des Enzyms Lactase. Dieses Enzym sorgt normalerweise dafür, dass Milchzucker in die zwei Zuckerbausteine Galactose und Glucose aufgespalten wird. Denn nur diese kleinen Zuckerbausteine sind in der Lage, die Darmwand des Dünndarms zu passieren, um so den Körper zu versorgen. Fehlt das Enzym, wandert der Milchzucker jedoch unverarbeitet weiter in den Dickdarm.

    Eine Lactose-Intoleranz kann angeboren sein, sie kann aber auch die Folge einer anderen Erkrankung wie Morbus Crohn, einer Glutenunverträglichkeit  oder einer Magen-Darm-Infektion sein. Ist sie die Folge einer nur vorübergehenden Erkrankung, dann verschwindet die Unverträglichkeit bei Genesenen meist wieder – Experten sprechen dann auch von einer primären Lactose-Intoleranz. Tritt sie jedoch als Krankheitsfolge auf, oder entwickelt sie sich erst später im Leben, nennen Ärzte dies eine sekundäre Lactose-Intoleranz.

    Symptome einer Lactose-Intoleranz

    Eine Lactoseunverträglichkeit verursacht in erster Linie Verdauungsprobleme, die zwischen 15 Minuten und zwei Stunden nach der Mahlzeit auftreten können: Die Bakterien des Dickdarms ernähren sich nun von der Lactose, wodurch sich unerwünschte Stoffwechselprodukte wie kurzkettige Fettsäuren und die Gase Wasserstoff, Kohlenstoffdioxid sowie Methan bilden.

    Diese Abfallstoffe lösen dann Symptome wie Blähungen, Durchfall oder Übelkeit aus. Als weitere Folgesymptome außerhalb des Verdauungstrakts können sich Kopfschmerzen, Schwindel, Gliederschmerzen oder sogar depressive Verstimmungen entwickeln.

    Behandlung: Das können Sie bei einer Lactose-Intoleranz tun

    Am schnellsten können Sie Ihre Symptome beseitigen, indem Sie Ihre Ernährung anpassen. Das heißt jedoch nicht, dass Sie komplett auf Milchzucker verzichten müssen. Sie können etwa vor dem Genuss von Eis oder Torte auch ein spezielles Präparat einnehmen, das Ihnen das fehlende Enzym Lactase von außen zuführt.

    Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Apotheker oder Ihrer Apothekerin beraten. Trotzdem ist es sinnvoll, wenn Sie verstärkt auf Ihre Ernährung achten und Ihre Ernährungsgewohnheiten mittelfristig umstellen. Nur so bessern sich Ihre Beschwerden langfristig.

    Eine Frau isst ein Quarkbrot.

    Ernährung: Was dürfen Sie bei einer Lactose-Intoleranz essen?

    Trotz einer Unverträglichkeit können Sie auch weiterhin Milchprodukte genießen. Es gibt allerdings ein paar Dinge, die Sie beachten sollten:

    • Bei Käse gilt: Je länger er gereift ist, umso weniger Lactose enthält er. Gut verträglich sind daher Parmesan oder reifer Gouda.
    • Bei Joghurt und Quark gilt: Je höher der Fettgehalt, umso weniger Lactose ist enthalten. Sauermilchprodukte wie Dickmilch oder Kefir enthalten Milchsäurebakterien, sie sind daher meistens auch gut verträglich.
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    Diese Lebensmittel sollten Sie bei Lactose-Intoleranz vermeiden

    Manche Lebensmittel enthalten versteckte Lactose, beispielsweise um den Geschmack zu verbessern. Verbraucherinnen und Verbraucher rechnen oft gar nicht damit. Daher sollten Sie bei den folgenden Produkten vor dem Verzehr ganz genau die Liste der Inhaltsstoffe prüfen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden:

    • Backwaren
    • Gewürzmischungen
    • Fertiggerichte
    • Fertigmüsli
    • Wurst
    • Salatdressing
    • Brotaufstriche

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    Was bedeutet „lactosefrei“?

    Auf speziellen Produkten für Menschen mit einer Unverträglichkeit steht „lactosefrei“. Doch was bedeutet das eigentlich? Als „lactosefrei“ dürfen Lebensmittel bezeichnet werden, die weniger als 0,1 Gramm Lactose pro 100 Gramm des Lebensmittels enthalten. Diese Menge an Milchzucker vertragen Betroffene meist sehr gut.

    Lactosefreie Milch ist frei von Lactose, weil ihr das Enzym Lactase in der Herstellung zugeführt und der Milchzucker dadurch bereits aufgespalten wird. Anschließend wird die Lactase durch das Erhitzen deaktiviert.

    Möglicher Kalziummangel bei einer Lactose-Intoleranz

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    Verzichten Betroffene dauerhaft auf Milchprodukte, kann es durchaus sein, dass sie dadurch zu wenig Kalzium zu sich nehmen. Einem möglichen Kalziummangel können Sie jedoch gut vorbeugen: In den meisten Fällen eignet sich dazu ein kalziumreicher Speiseplan mit folgenden Lebensmitteln: 

    • Grünkohl
    • Brokkoli
    • Mangold
    • Fenchel
    • Spinat
    • Johannisbeeren
    • Nüssen
    • Mineralwasser mit hohem Kalziumgehalt (mindestens 150 mg pro Liter)

    In selteneren Fällen kann auch die Einnahme von Ersatzpräparaten einem Mangel an Kalzium entgegenwirken. Allerdings sollten Sie vor der Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel ärztlichen Rat einholen.

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    Lebensmittel-Intoleranz

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    So testet Ihr Arzt, ob Sie eine Lactose-Intoleranz haben

    Sicher feststellen, ob Sie an einer Lactose-Intoleranz leiden, können nur Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mittels eines speziellen Tests. Hierfür gibt es verschiedene Verfahren:

    Der Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest)

    Der Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest)

    Der Wasserstoff-Atemtest findet am häufigsten Verwendung, um auf eine Lactose-Intoleranz zu prüfen. Ärztinnen oder Ärzte messen hierzu zunächst den Wasserstoffgehalt in Ihrer Atemluft. Anschließend trinken Sie eine Lösung mit einer definierten Menge an Milchzucker. Da im Falle einer Milchzucker-Unverträglichkeit die Bakterien in Ihrem Dickdarm unter anderem Wasserstoff bilden, steigt so auch der Wasserstoffgehalt in Ihrem Atem an. Ein ähnlicher Test wird bei einer Fructose-Unverträglichkeit angewendet.

    Der Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest)

    Der Wasserstoff-Atemtest findet am häufigsten Verwendung, um auf eine Lactose-Intoleranz zu prüfen. Ärztinnen oder Ärzte messen hierzu zunächst den Wasserstoffgehalt in Ihrer Atemluft. Anschließend trinken Sie eine Lösung mit einer definierten Menge an Milchzucker. Da im Falle einer Milchzucker-Unverträglichkeit die Bakterien in Ihrem Dickdarm unter anderem Wasserstoff bilden, steigt so auch der Wasserstoffgehalt in Ihrem Atem an. Ein ähnlicher Test wird bei einer Fructose-Unverträglichkeit angewendet.

    Der Lactose-Toleranztest

    Der Lactose-Toleranztest

    Auch beim sogenannten Lactose-Toleranztest trinken Sie eine Lösung mit einer definierten Menge an Milchzucker. Danach bestimmen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt in definierten zeitlichen Abständen Ihren Glucosespiegel im Blut. Vertragen Sie Lactose – also kann in Ihrem Dünndarm der Milchzucker aufgespalten werden – entsteht Glucose und Ihr Blutzuckerspiegel steigt. Liegt jedoch eine Unverträglichkeit vor, bleibt dies aus. 

    Bei Diabetikerinnen oder Diabetikern kann dieser Test allerdings verfälschte Ergebnisse liefern.

    Der Lactose-Toleranztest

    Auch beim sogenannten Lactose-Toleranztest trinken Sie eine Lösung mit einer definierten Menge an Milchzucker. Danach bestimmen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt in definierten zeitlichen Abständen Ihren Glucosespiegel im Blut. Vertragen Sie Lactose – also kann in Ihrem Dünndarm der Milchzucker aufgespalten werden – entsteht Glucose und Ihr Blutzuckerspiegel steigt. Liegt jedoch eine Unverträglichkeit vor, bleibt dies aus. 

    Bei Diabetikerinnen oder Diabetikern kann dieser Test allerdings verfälschte Ergebnisse liefern.

    Der Gentest

    Der Gentest

    Der Gentest eignet sich als Diagnoseverfahren, wenn Neugeborene auf Muttermilch oder Milchersatznahrung mit Verdauungsproblemen reagieren. Bekommt Ihr Kind davon ständig Durchfall oder muss es erbrechen, liegt möglicherweise ein angeborener Mangel des Enzyms Lactase vor. Ein Gentest kann dies abklären.

    Der Gentest

    Der Gentest eignet sich als Diagnoseverfahren, wenn Neugeborene auf Muttermilch oder Milchersatznahrung mit Verdauungsproblemen reagieren. Bekommt Ihr Kind davon ständig Durchfall oder muss es erbrechen, liegt möglicherweise ein angeborener Mangel des Enzyms Lactase vor. Ein Gentest kann dies abklären.

    Der Gentest

    Der Gentest

    Der Gentest eignet sich als Diagnoseverfahren, wenn Neugeborene auf Muttermilch oder Milchersatznahrung mit Verdauungsproblemen reagieren. Bekommt Ihr Kind davon ständig Durchfall oder muss es erbrechen, liegt möglicherweise ein angeborener Mangel des Enzyms Lactase vor. Ein Gentest kann dies abklären.

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    Der Gentest eignet sich als Diagnoseverfahren, wenn Neugeborene auf Muttermilch oder Milchersatznahrung mit Verdauungsproblemen reagieren. Bekommt Ihr Kind davon ständig Durchfall oder muss es erbrechen, liegt möglicherweise ein angeborener Mangel des Enzyms Lactase vor. Ein Gentest kann dies abklären.

    Die Dünndarm-Biopsie

    Die Dünndarm-Biopsie

    Ärztinnen und Ärzte können den Lactase-Gehalt im Dünndarm auch durch eine Dünndarm-Biopsie genau bestimmen. Dafür entnehmen diese eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm. Meist erfolgt dies im Rahmen einer Magenspiegelung. Allerdings wird eine (isolierte) Dünndarm-Biopsie – als Test auf Milchzucker-Unverträglichkeit – in der Regel nur sehr selten angewendet.

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    Ärztinnen und Ärzte können den Lactase-Gehalt im Dünndarm auch durch eine Dünndarm-Biopsie genau bestimmen. Dafür entnehmen diese eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm. Meist erfolgt dies im Rahmen einer Magenspiegelung. Allerdings wird eine (isolierte) Dünndarm-Biopsie – als Test auf Milchzucker-Unverträglichkeit – in der Regel nur sehr selten angewendet.

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    Zuletzt aktualisiert: Oktober 2021

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