Viele Menschen ernähren sich in Deutschland vegetarisch (zirka 6,5 Millionen Menschen im Jahr 2020). Immer mehr verzichten sogar ganz auf Produkte tierischer Herkunft und leben vegan. In Deutschland waren das 2020 rund 1,13 Millionen Menschen – Tendenz steigend. In diesem Zusammenhang wird von einem Vitamin immer wieder gesprochen: Vitamin B12. Der Grund: Wer auf tierische Nahrung verzichtet, kann Gefahr laufen, einen Mangel an diesem Vitamin zu erleiden. Doch wie steht es um die Fleischesserinnen und -esser?
Vitamin-B12-Mangel: Nur ein Problem bei veganer Ernährung?
Tierische Lebensmittel wie z.B. Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte oder Meeresfrüchte enthalten Vitamin B12. Allerdings muss das Vitamin auch einigen Tieren in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden, weil sie es im Körper nicht selbst herstellen können. Schweine oder Hühner decken ihren Bedarf an B12 normalerweise, indem sie „unsaubere“ Nahrung von erdigen Böden essen. Gerade dort kommen die Mikroorganismen vor, die B12 bilden. Da die Tiere in der modernen Stall-Mast-Haltung jedoch kaum noch damit in Berührung kommen, muss auch hier B12 supplementiert werden. Fleischesserinnen und -esser können deshalb nicht davon ausgehen, ihren B12-Bedarf über den Verzehr von Schnitzel und Co. zu decken.
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Zur Risikogruppe gehören auch ältere Menschen. Sie leiden viel häufiger an einem B12-Mangel als jüngere Menschen. Untersuchungen haben gezeigt, dass 30 Prozent der über 65-Jährigen an einer speziellen Form der Magenschleimhautentzündung (atrophe Gastritis) erkranken, wodurch die Aufnahme des Vitamins gestört wird.
Da die Ursachen, die zu einem B12-Mangel führen, vielschichtig sein können, reicht es unter Umständen nicht aus, das Vitamin in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder als Infusion zuzuführen. Denn wenn die Aufnahme über den Darm gestört ist, kann der Mangel so nicht behoben werden. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt darüber, worin der Ursprung Ihres B12-Mangels begründet liegt.
Falls Sie sich vegan oder vegetarisch ernähren, sollten Sie nach zirka drei bis vier Monaten damit beginnen, Vitamin B12 durch spezielle Präparate zu sich zu nehmen.
Lange ging man davon aus, dass eine Überdosierung praktisch nicht möglich ist, da der Körper einen Überschuss des wasserlöslichen Vitamins über die Nieren wieder ausscheidet. Trotzdem sollten Sie B12 nicht einfach auf gut Glück zu sich nehmen oder gar überdosieren. Einige im Handel erhältliche B12-Präparate überschreiten die von der DGE empfohlenen Richtlinien um ein Vielfaches. Auf einen Zusammenhang zwischen einer Überdosierung von B12 und einem erhöhten Lungenkrebsrisiko verweisen bereits einige Studien.
Wichtig ist die Messung des tatsächlich aktiven B12 im Körper über einen Bluttest. Das stellen die Ärztin oder der Arzt über den Anteil an Holo-Transcobalamin fest. Weniger sensitive Labortests sind zwar kostengünstiger, bestimmen aber lediglich das Gesamt-B12-Vorkommen im Körper, was wenig aussagekräftig ist.
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Zuletzt aktualisiert: Oktober 2021
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