Nahrungsergänzungsmittel
    Ernährung

    Wie gut und sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel wirklich?

    Was ein Nahrungsergänzungsmittel (Supplement) ist, ist gesetzlich definiert. Es handelt sich dabei um Tabletten, Kapseln, Flüssigkeiten oder Pulver (selten auch Spritzen), in denen sich Vitamine und Mineralstoffe in konzentrierter Form befinden. Die normale Ernährung soll mit Hilfe der Einnahme dieser Mittel ergänzt, nach Aussagen der Hersteller sogar verbessert werden. Alles nur leere Versprechungen?

    Unklare Regelungen für Nahrungsergänzungsmittel

    Es ist zwar genau geregelt, welche Stoffe zur Nahrungsergänzung verwendet werden dürfen:

    Vitamine

    Vitamin A, Vitamin C , Vitamin D, Vitamin E, Vitamin K, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B12, Niacin (auch Vitamin B3 genannt), Pantothensäure (auch Vitamin B5 genannt), Biotin (auch Vitamin B7 oder Vitamin H genannt) und Folsäure (auch Vitamin B9 genannt)

    Mineralstoffe

    Kalzium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Jod, Zink, Mangan, Natrium, Kalium, Selen, Chrom, Molybdän, Fluor, Chlor Phosphor, Bor und Silicium

    Höchstmengen nicht festgelegt 

    Problematisch ist aber, dass es keine verpflichtenden Angaben zu verbindlichen Höchstmengen gibt. Grund dafür ist, dass es innerhalb der Europäischen Union keine einheitlichen Regelungen zu Höchstmengen für Mikronährstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln gibt. Manche Länder haben nationale Regelungen, in Deutschland gibt es hierfür keine Vorgabe. 

    Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat eine Liste erarbeitet, die zeigt, welche Tagesdosis eines jeweiligen Nährstoffes empfohlen ist. Anhand dieser Vorgaben kann sich der Verbraucher besser orientieren. 

    Nahrungsergänzungsmittel: Für die meisten Menschen überflüssig ...

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    Laut BfR greift rund ein Drittel aller Deutschen regelmäßig zu Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten – Tendenz steigend. Dabei würde eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ausreichen, um mit allen Nährstoffen versorgt zu sein, die der Körper benötigt. Integrieren Sie dafür einfach ausreichend Vollkornprodukte, Obst und Gemüse in Ihren Speiseplan.

    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat genauer hingeschaut und die Vitaminversorgung der Bevölkerung überprüft. Mit dem Ergebnis, dass Deutschland kein Vitaminmangel-Land ist und die überwiegende Zahl der Menschen ausreichend mit Vitaminen versorgt ist. Außerdem haben die Studien der DGE keinen Nachweis dafür erbracht, dass Supplemente eine einseitige Ernährungsweise ausgleichen können. Wer einem Vitaminmangel entgegenwirken möchte, sollte zu Inhaltsstoffen aus natürlichen Lebensmitteln greifen. Denn nur hier ist sichergestellt, dass der Körper diese auch angemessen verstoffwechselt. 

    Im Gegenteil: Da Nahrungsergänzungsmittel Vitamine und Mineralien in konzentrierter Form enthalten, besteht schnell die Gefahr der Überdosierung. Wenn Sie außerdem regelmäßig Medikamente einnehmen, stellt sich die Frage nach möglichen Wechselwirkungen. Am besten besprechen Sie das mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

    ... und manchmal doch sinnvoll

    Gesunde Erwachsene, die sich mit einer ausgewogenen Mischkost ernähren, benötigen in der Regel keine Supplemente. Nur in folgenden Situationen bzw. für die folgenden Personengruppen empfiehlt die DGE speziell eingesetzte Nahrungsergänzungsmittel, bzw. sind sie Teil innerhalb der medizinischen Betreuung:

    Neugeborene erhalten Vitamin K, um Vitamin-K-Mangel-Blutungen vorzubeugen.

    Säuglinge erhalten Vitamin D und Fluorid zur Stärkung der Knochen und Rachitis-Prophylaxe.

    Frauen, die schwanger werden wollen, wird die Einnahme von Folsäure empfohlen. Genauso Schwangeren während des ersten Drittels der Schwangerschaft. Folsäure ist für die Neubildung und Teilung von Zellen verantwortlich.

    Schwangeren und Stillenden wird empfohlen, nach Absprache mit dem Arzt Eisen bei Eisenmangel für die Blutbildung und Jodid einzunehmen. Ein möglicher Jodmangel schadet sowohl der Mutter als auch der Entwicklung des Kindes.

    Vitamin-D-Präparate eignen sich für Menschen, die nur wenig Sonnenlicht abbekommen und das Vitamin nicht oder nur in geringem Maß über die Haut selbst bilden.

    Vitamin B 12 sollten Menschen nehmen, die sich überwiegend oder ganz vegetarisch oder vegan ernähren, da dieses vor allem in tierischen Nahrungsmitteln enthalten ist.

    Bei (zumeist) älteren Menschen mit Ernährungsproblemen kann die Zugabe gewisser Ergänzungsmittel notwendig werden.

    Bei manchen Erkrankungen, beispielsweise bei einer Darm-Erkrankung, können Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden. Auch bei manchen chronischen Erkrankungen oder der Einnahme von Medikamenten kann das der Fall sein.

    Für die Gesamtbevölkerung empfiehlt die DGE die Verwendung von jodiertem und fluoriertem Speisesalz, um einem Jodmangel vorzubeugen.

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    Wie erkennt man einen Nährstoff-Mangel?

    Blut- und Urintests geben Aufschluss darüber, wie es um die Nährstoffversorgung eines Menschen steht. Besprechen Sie sich vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie darüber nachdenken, bestimmte Stoffe zu supplementieren. Diese entscheiden, welche Tests sie mit Ihnen durchführen möchten.

    Machen nährstoffarme Böden und Pflanzen Supplemente notwendig?

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    Einige Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln argumentieren mit einer schlechten Beschaffenheit von Böden und Pflanzen. Obst, Getreide und Gemüse seien heutzutage zu nährstoffarm, um uns ausreichend zu versorgen, weil sie angeblich auf ausgelaugten, schadstoffbelasteten Böden wachsen. Lange Transportwege, unreif geerntete Früchte und Gentechnik würden außerdem dazu beitragen, dass die Qualität der Bodenfrüchte beeinträchtigt ist. Aber stimmt das wirklich?

    Regelmäßige Untersuchungen des Max-Rubner-Instituts zeigen, dass bei pflanzlichen Lebensmitteln über die Jahre hinweg kein Vitamin- oder Mineralstoffverlust zu beobachten ist. Das Institut ist dafür verantwortlich, den Bundeslebensmittel-Schlüssel der nationalen Nährstoffdatenbank zu aktualisieren. Daraus erfolgen Berechnungen der Nährstoffzufuhr, die etwa nationalen Verzehrstudien zugrunde liegen.

    Außerdem weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass Bodenuntersuchungen in landwirtschaftlich stark genutzten Regionen keinen Nährstoffmangel zeigen. Oft sei sogar das Gegenteil der Fall. Deshalb darf nur zu bestimmten Terminen gedüngt werden.

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    Seien Sie kritisch bei der Auswahl der Produkte

    Wenn Sie sich doch dafür entscheiden, Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, achten Sie darauf, bei welchem Hersteller Sie bestellen. Bestellungen aus dem Ausland können unter Umständen problematisch sein. Was anderswo als Nahrungsergänzung zugelassen ist, wird wegen unerlaubter Zutaten oder zu hoher Dosen einzelner Inhaltsstoffe in Deutschland möglicherweise als Arzneimittel eingestuft.

    Der Import von Arzneien aus einem Nicht-EU-Land ist verboten, was bedeuten kann, dass der Zoll ein Produkt nicht freigibt und die bestellte und möglicherweise bereits bezahlte Ware nicht ankommt. Im schlimmsten Fall kann wegen des Imports illegaler Medikamente sogar eine Strafanzeige erfolgen.

    Darüber hinaus können einige dieser Produkte gesundheitsschädlich sein, weil sie in Deutschland verbotene Substanzen beinhalten. Ob ein Inhaltsstoff neuartig und damit in der EU unzulässig ist, können Sie im EU-Katalog überprüfen.

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    Zuletzt aktualisiert: Oktober 2021

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