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    Ernährung

    Gluten-Intoleranz: Viele wissen nicht Bescheid

    Das Thema Glutenunverträglichkeit (der Fachbegriff lautet Zöliakie) betrifft in den letzten Jahren immer mehr Menschen. Vielen ist dabei nicht einmal bewusst, dass sie an dieser Erkrankung leiden, da sie völlig beschwerdefrei leben. Wir klären über die Symptome auf und geben Ihnen Tipps für die Ernährung mit einer Gluten-Intoleranz.

    Was ist eine Gluten­unverträg­lichkeit?

    Bei einer Gluten-Intoleranz handelt es sich um eine chronische-entzündliche Autoimmunkrankheit des Dünndarms. Dabei kommt es zu einer lebenslangen Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten. Dieses findet sich in folgenden Getreidearten: Weizen (auch die alten Weizensorten Emmer, Einkorn und Khorasan enthalten Gluten), Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer.

    Wer leidet an Glutenunverträglichkeit?

    Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) geht davon aus, dass aktuell rund 800.000 Menschen in Deutschland an Glutenunverträglichkeit leiden. Dabei erkranken die meisten von ihnen entweder im Alter zwischen einem Jahr und acht Jahren oder zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr. Frauen sind häufiger betroffen – die Gründe hierfür sind allerdings noch nicht klar.

    Bei gesunden Menschen wird die Nahrung vor allem im Dünndarm in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt und gelangt von dort aus über die Schleimhaut in den Körper. Bei Zöliakie entzündet sich die Darmschleimhaut nach der Aufnahme von Gluten im Bereich des Dünndarms. Das führt dazu, dass sich die Darmzotten zurückbilden. Normalerweise sorgen diese Falten in der Schleimhaut dafür, die Oberfläche zum Zweck der Nährstoffaufnahme zu vergrößern. Sind sie geschädigt, gelangen nicht mehr ausreichend Nährstoffe ins Blut (Malabsorption).

    Diese Symptome können bei einer Gluten-Unverträglichkeit auftreten

    Wenn Symptome auftreten, treten sie oft im Bereich des Magen-Darm-Traktes auf. Dazu können folgende kurzfristige Symptome gehören:

    • Verdauungsbeschwerden

    • Durchfall

    • Bauchschmerzen

    • Blähungen

    • Müdigkeit

    • Leistungsschwäche

    • Schlaflosigkeit

    • Appetitlosigkeit

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    Mehr als 80 Prozent derer, die an Glutenunverträglichkeit leiden, erkennen zunächst keinerlei Beschwerden. 

    Langfristige Symptome und Folgeerkrankungen entstehen durch eine unbehandelte Zöliakie, da die Aufnahme von Nährstoffen (wie Eisen, Zink, Kalzium, Folsäure und fettlöslichen Vitaminen) im Dünndarm dauerhaft gestört ist. Dazu gehören:

    • Gewichtsverlust

    • Depression und Angststörung

    • Stimmungsschwankungen

    • Blutarmut (durch Eisenmagel)

    • Typ-1-Diabetes

    • Schilddrüsenfunktionsstörungen

    • Morbus Addison (Schädigung der Nebennierenrinde)

    • Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis)

    • Reizdarmsyndrom

    • Migräne

    • Epilepsie

    • Osteoporose (durch Kalzium- und Vitamin-D-Mangel)

    • Nervenstörungen

    • Gelenkbeschwerden

    • chronische Lungenentzündung (Asthma bronchiale)

    • Neigung zu Blutungen und Hämatomen durch Vitamin-K-Mangel 

    • Wachstumsstörungen bei Kindern durch (Vitamin-D-Mangel)

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    Wie stellen Ärzte die Diagnose „Glutenunverträglicheit“?

    Damit eine Glutenunverträglichkeit festgestellt werden kann, müssen sich Patientinnen und Patienten glutenhaltig ernähren. Während eines Gluten-Verzichts normalisieren sich sonst alle Werte, eine Intoleranz ist infolgedessen nicht mehr nachweisbar.

    Leiden Menschen an einer subklinischen Zöliakie (auch stille Zöliakie genannt), so lassen sich im Rahmen eines Screenings Veränderungen an der Dünndarmschleimhaut feststellen und auch die typischen Antikörper befinden sich im Blut. Die Patientinnen und Patienten sind beschwerdefrei. Eine Untersuchung erfolgt in diesem Fall oft nur, weil bei nahen Verwandten eine Gluten-Intoleranz festgestellt wurde. 

    Zöliakie wird weiterhin durch Gewebeproben im Rahmen einer Darmspiegelung festgestellt oder kann über spezielle Antikörper im Blut nachgewiesen werden. 

    Sollte bei Ihnen eine Glutenunverträglichkeit vorliegen, obwohl Sie beschwerdefrei sind, bleibt ein Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nicht aus. Es gilt abzuklären, inwieweit eine glutenfreie Ernährung mögliche Folgeerkrankungen durch eine gestörte Nährstoffaufnahme verhindern kann.

    Behandlung: Was tun, wenn eine Gluten­unverträg­lichkeit vorliegt?

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    Bislang gibt es keine heilende Therapie und auch keine Medikamente gegen Zöliakie. Betroffene müssen ein Leben lang mit der Erkrankung leben.

    Sie können lediglich ihre Beschwerden eindämmen, um so das Risiko möglicher Mangelerkrankungen zu minimieren. Dazu hilft es schon, eine strikte glutenfreie Diät einzuhalten.

    Welche Lebensmittel darf ich bei Zöliakie essen und welche nicht?

    Da Gluten auch als Bindemittel verwendet wird, kann es sich in einer Reihe von Produkten befinden.

    Erlaubt

    • Glutenfreies Getreide: Buchweizen, Quinoa, Reis, Amaranth, Mais, Hirse, Wildreis

    • Sojaprodukte: Soja, Sojamilch, Tofu

    • Aufstriche: Marmeladen, Honig

    • Getränke: Tee, Kaffee, Wasser, Sekt, Wein

    • Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte

    • Obst und Gemüse

    • Salat, Kräuter, Gewürze

    • Meeresfrüchte, Fisch, Fleisch

    • Eier

    • Öle und Margarine

    • Zucker

    • Nahrungsmittel aus Lupinen

    Nicht erlaubt

    • Back- und Teigwaren: Brot, Kuchen, Pizza, Nudeln

    • Bier (aufgrund der enthaltenen Gerste)

    • Süßwaren: Schokolade, Tortenguss, Marzipan

    • fettreduzierte Milch- und Wurstwaren

    • Pommes frites

    • Ketchup

    Seit 2005 müssen Hersteller auf ihrer Verpackung darauf hinweisen, ob der Inhalt Gluten enthält. Seit 2014 gilt das auch für lose Ware. Nahrungsmittel gelten als glutenfrei, wenn sie nicht mehr als zwei Milligramm Gluten pro 100 Gramm Gewicht aufweisen. 

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    Lebensmittel-Intoleranz

    Sind auch Sie betroffen?

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    Zuletzt aktualisiert: Oktober 2021

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