Traditionelles Fasten bedeutet, freiwillig auf Nahrung zu verzichten, um den Körper und auch die Seele zu reinigen. Es ist eine Jahrtausende alte Tradition mit religiösem Ursprung. Im Christentum beginnt die Fastenzeit am Aschermittwoch und dauert 40 Tage, bis sie an Ostern endet. Auch in anderen Religionen wird gefastet. Buddhisten verstehen die Enthaltsamkeit als einen Weg zur Erleuchtung, Hinduisten bitten mithilfe des Fastens um Segen für sich und andere, Muslime fasten während des Monats Ramadan täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Viele Menschen fasten aber auch aus gesundheitlichen Gründen, um zum Beispiel ihre Blutwerte zu verbessern, zu sich selbst zu finden und neue Energie zu schöpfen. Wir stellen verschiedene Fastenmethoden vor.
Fasten: Methoden, Anwendung und Nebenwirkungen
Für eine gelungene Fastenzeit ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Wenn Sie gerade beruflich oder privat stark eingebunden sind, ist Fasten meist nicht sinnvoll. Am besten nehmen Sie Urlaub, damit Sie vor dem Beginn Ihrer Fastenzeit bereits etwas zur Ruhe kommen können.
Fachleute sagen, dass sich der Körper nach vier bis fünf Tagen an den Nahrungsentzug gewöhnt hat und Sie dann auch trotz des Fastens arbeiten könnten. Trotzdem sollte die Fastenzeit im Sinn von Entspannung und Entschleunigung stehen.
Es gibt zahlreiche Formen des Fastens. Bei manchen nehmen Sie nur Flüssigkeit zu sich, bei anderen dürfen sie manches essen. Nicht jede Kur ist für jeden geeignet. Daher gilt es, die für Sie passende Fasten-Methode herauszufinden. Gerade wenn Vorerkrankungen bestehen, sollten Sie vor einer Fastenkur mit Ihrem Arzt sprechen, ob Fasten für Sie sinnvoll ist und welche Kur infrage kommt. Wir stellen die folgenden Fasten-Methoden vor:
- Intervallfasten
- Heilfasten nach Buchinger
- Suppenfasten
Beim Intervallfasten verzichten Sie tage- oder stundenweise auf Nahrung. Trinken dürfen Sie bei allen Methoden Wasser, Gemüsebrühe und ungesüßten Tee. Auf Alkohol, Kaffee und Nikotin sollten Sie beim Fasten immer verzichten.
Wichtig: Nehmen Sie in dem Zeitraum, in dem Sie essen dürfen, nicht mehr zu sich als sonst. Wenn Sie beispielsweise tütenweise Gummibärchen verschlingen, wird das Intervallfasten keinen Erfolg zeigen. Stattdessen sollten Ballaststoffe und Eiweiße auf dem Speiseplan stehen. Diese stecken reichlich in Gemüse, Fisch, Hülsenfrüchten, Pilzen oder Nüssen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Fasten in Intervallen umzusetzen:
Bei der 16:8-Methode wird der Tag in zwei Hälften unterteilt. 16 Stunden am Stück darf nicht gegessen werden, in den anderen 8 Stunden dürfen Sie sich ganz normal ernähren. Das bedeutet: Wenn Sie abends um 17 Uhr das letzte Mal essen, dürfen Sie am nächsten Morgen um 9 Uhr frühstücken.
Die 5:2-Methode funktioniert wie folgt: An fünf Tagen der Woche essen Sie normal und an zwei Tagen nur sehr wenig. Die Fastentage sollten festgelegt sein und bestenfalls nicht direkt aufeinander folgen. Frauen sollten an den beiden Fastentagen nur 500 bis 800 und Männer nur 600 bis 850 Kalorien zu sich nehmen. Meiden Sie Kohlenhydrate, die schnell verwertet werden. Dazu gehören zum Beispiel Weizenmehl, Kartoffeln und Zucker.
Bei dieser Methode essen Sie an einem Tag normal und am nächsten Tag nur etwa 25 Prozent Ihrer sonst aufgenommenen Kalorien (kcal). So wird jeder zweite Tag zum Fastentag.
Beim Dinner-Cancelling lassen Sie ein- bis dreimal pro Woche das Abendessen ausfallen. Stattdessen trinken Sie ab 17 Uhr vermehrt Wasser oder ungesüßten Tee. Durch den abendlichen Verzicht sollen der Stoffwechsel und die Zellerneuerung angekurbelt werden.
Das Besondere am Intervallfasten: Diese Art des Fastens können Sie prinzipiell das ganze Jahr über durchführen. Der Vorteil hierbei ist, dass der Körper nicht durchgängig mit der Verdauung beschäftigt ist und sich in der Zeit des Fastens somit besser auf andere heilende Tätigkeiten im Körper konzentrieren kann.
2. Heilfasten nach Buchinger
3. Suppenfasten
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Kopfschmerzen
Trinken Sie ausreichend und gehen Sie an der frischen Luft spazieren.
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Frieren
Ein heißer Tee, Fußbäder und Wechselduschen regen die Durchblutung an und wärmen von innen und außen. Eine Wärmflasche hält Sie ebenfalls warm.
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Sodbrennen
Dagegen helfen Leinsamen. Weichen Sie drei Esslöffel davon in Wasser ein und streichen Sie sie anschließend durch ein Sieb. Trinken Sie die gewonnene Flüssigkeit in kleinen Schlucken.
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Heißhunger-Attacken
Regelmäßige Darmreinigung beugt Heißhunger vor. Im Notfall können Sie auch etwas Honig im Mund zergehen lassen.
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Körpergeruch
Durch die Fastenzeit und die Reinigung des Körpers kann es zu Körper- und Mundgeruch kommen. Achten Sie vermehrt auf Körperhygiene und tragen Sie Kleidung aus Naturstoffen wie Baumwolle oder Wolle.
Die Fastenzeit wird mit dem Fastenbrechen beendet. Sie können dafür einen rohen oder gekochten Apfel essen, am Abend eignet sich eine Gemüsesuppe. In den nächsten Aufbautagen sollten Sie vermehrt auf frische Biokost, reichlich Ballaststoffe und ungesättigte Fettsäuren zugreifen.
Als Faustregel nach dem Ende der Fastenzeit gilt:
- Am ersten Tag nehmen Sie etwa 800 kcal zu sich.
- Am zweiten Tag 1.000 kcal.
- Am dritten Tag 1.200 kcal.
- Am vierten Tag 1.600 kcal.
So gewöhnen Sie Ihren Körper nach und nach wieder an die normale Nahrungsaufnahme. Trinken Sie weiterhin mindestens zwei Liter täglich.
Wenn Sie nur einen kurzen Zeitraum von ein bis zwei Wochen fasten, brauchen Sie keine Bedenken haben, dass Sie einen Nährstoffmangel bekommen. Der Körper kann dies problemlos ausgleichen, wenn Sie vor Beginn des Fastens keinerlei Mangel hatten. Zur Sicherheit können Sie dies über ein Blutbild abklären lassen, bevor Sie beginnen zu fasten. Da Sie während des Fastens frische Obst- und Gemüsesäfte sowie Gemüsebrühe zu sich nehmen, erhält Ihr Körper alle wichtigen Mineralien und Vitamine.
Fasten Sie über einen längeren Zeitraum, kann die Zugabe von Nahrungsergänzungsmitteln Ihren Körper unterstützen. Dies sollten Sie aber mit einem Ernährungsberater abklären, da Ärztinnen und Ärzte von längerem Fasten ohne fachmännische Unterstützung sowieso abraten.
Zuletzt aktualisiert: Dezember 2023
R+V-Team
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