Diät halten während der Zeit der Schwangerschaft – das klingt erst einmal nicht gerade ratsam. Dennoch wird die Louwen-Diät derzeit unter werdenden Müttern immer populärer. Der Grund: Diese spezielle Art der Ernährung soll die Geburt erleichtern, sie schneller ablaufen lassen und das auch noch, ohne den errechneten Entbindungstermin erheblich zu überschreiten. Kann Essen einen solch großen Einfluss auf den Körper während der Schwangerschaft nehmen? Was steckt dahinter?
Was bewirkt die Louwen-Diät in der Schwangerschaft?
Wer sich an die Louwen-Diät hält, soll schmerzfreier gebären und das, ohne den Entbindungstermin erheblich zu überschreiten. Doch wie kann das sein?
Im Mittelpunkt der Beobachtungen von Prof. Louwen stehen sogenannte Prostaglandine. Dieses Gewebshormon setzt die Schmerzempfindlichkeit herab und steuert auch Entzündungsreaktionen. Es hilft außerdem dabei, den Gebärmutterhals zu verkürzen und den Muttermund zu öffnen.
Prostaglandine werden ungefähr ab der 35. Schwangerschaftswoche vom ungeborenen Baby ausgeschüttet und gelangen so in die Blutbahn der Mutter. Nun beginnt der Körper der Mutter in den Wochen vor der Geburt, vermehrt Rezeptoren für das Hormon zu bilden. Wenn Wehen Schmerzen erzeugen, docken die Prostaglandine an den Rezeptoren an und lindern diese.
Forscher gehen davon aus, dass Prostaglandine mit dem Hormon Insulin in Konkurrenz stehen. Wer in dieser Zeit auf eine kohlenhydratreiche Ernährung verzichtet, kann demnach vermeiden, dass Insulin an jene Rezeptoren andockt, die eigentlich für das Prostaglandin bestimmt wären. Das Prostaglandin schwimmt dann nicht frei und ungenutzt durch die Blutbahn der Mutter, so dass die Geburtswehen intensiviert werden und die Geburt weit länger dauert, da sich der Muttermund nicht mehr weit genug öffnet.
Vorsicht ist bei Schwangeren geboten, die an Diabetes Typ 1 leiden. Sie dürfen die Louwen-Diät nicht anwenden. Auch wenn Sie an einer Stoffwechselerkrankung leiden, könnte diese spezielle Form der Diät für Sie nicht ratsam sein. Besprechen Sie sich in diesem Fall mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Bislang liegt eine umfassende Studie vor, in der chinesische Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen niedrigem glykämischem Index und einer termingerechten Entbindung nachweisen. Weitere gesicherte Daten fehlen bislang noch.
R+V-Newsletter „Ernährung“
8 Wochen lang – jede Woche neu:
- spannende Ernährungsthemen
- Checklisten und E-Paper zum kostenlosen Download
- gesunde und leckere Rezepte
- und vieles mehr
Zuletzt aktualisiert: August 2022
R+V-Team
Mehr als nur die Versicherung! Das R+V-Team schreibt über Erfahrungen sowie Kenntnisse rund um die Produktpalette der R+V. So arbeitet ein bunt gemischtes Team daran, die Faszination und das Wissen für alles rund um das Thema Versicherungen zu teilen.