Mit 50 rückt der Ruhestand langsam in greifbare Nähe. Wer bisher wenig oder gar nicht für das Alter vorgesorgt hat, sollte spätestens jetzt aktiv werden. Es ist noch nicht zu spät, eine solide Altersvorsorge aufzubauen. Entscheidend dafür sind ein guter Überblick über die eigenen Finanzen und darauf abgestimmte Maßnahmen. Werfen Sie einen Blick auf Ihre Einkünfte. Wir geben Ihnen dazu die richtigen Tipps und sagen Ihnen, worauf es ankommt, wenn die Zeit bis zur Rente kürzer wird.

Beste Altersvorsorge ab 50: Jetzt die Weichen richtig stellen
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Gesetzliche Altersrente allein reicht nicht aus
Die gesetzliche Altersrente entspricht etwa 48 % des durchschnittlichen Bruttoverdienstes. Was viele nicht wissen: Auch die Rente kann noch versteuert werden. Und es werden noch etwa 11 % Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen. Daher ist es wichtig, die gesetzliche Rente mit einer privaten oder betrieblichen Altersvorsorge aufzustocken.
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Gefahr der Rentenlücke
Die Gefahr einer Rentenlücke wird oftmals zu spät erkannt. Die Rentenlücke ist die Differenz zwischen Ihrem letzten Netto-Verdienst und der zu erwartenden gesetzlichen Rente. Werfen Sie daher jetzt einen Blick auf Ihre Renteninformation und verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre späteren Alterseinkünfte.
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Mit 50 für die Rente sparen – das lohnt sich
Auch oder gerade mit 50 lohnt es sich, Geld monatlich zur Seite zu legen, um eine private Altersvorsorge aufzubauen und so eine mögliche Rentenlücke zu schließen. Die meisten stehen mit 50 beruflich gut da und haben am Ende des Monats Geld übrig, um für eine private Altersvorsorge zu sparen. Das ist eine ideale Voraussetzung.
Nehmen Sie sich Zeit für eine Bestandsaufnahme. Wie ist Ihre finanzielle Situation jetzt und wie wird diese im Rentenalter sein? Dieser Vergleich ist nötig, um zu erkennen, ob Sie im Alter solide dastehen oder ob Sie eine Rentenlücke haben, die Sie in Angriff nehmen sollten. Erst mit dem Überblick über Ihre Finanzen können Sie eine eigene Strategie für Ihre beste Altersvorsorge ab 50 entwickeln.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Einkünfte und Ihr Vermögen
Finanzielle Verpflichtungen und monatliche Ausgaben
Stellen Sie jetzt Ihre Einnahmen den Ausgaben gegenüber.
Die wichtigsten Fragen sind: Wie viel bleibt am Ende des Monats übrig? Welchen Betrag können Sie monatlich für Ihre Altersvorsorge zur Seite legen? Gibt es möglicherweise Einsparpotenziale, um zusätzlich Geld fürs Alter anzulegen?
Im nächsten Schritt geht es um die finanziellen Verhältnisse im Rentenalter. Wie hoch werden Ihre Renteneinkünfte sein? Nehmen Sie dafür Ihre jährliche Renteninformation zur Hand. Darin steht eine Hochrechnung Ihrer Rente zum Zeitpunkt Ihres Renteneintrittsalters.
Haben Sie schon Pläne gemacht, wie Sie Ihr Leben im Ruhestand gestalten möchten? Gehen Sie weiterhin Ihren Hobbys nach? Möchten Sie sich vielleicht ehrenamtlich engagieren?
Im Ruhestand benötigen Sie etwa 80 % des letzten Nettoeinkommens, um Ihren bisherigen Lebensstandard halten zu können – so lautet eine Faustregel von Finanzexperten. Verschaffen Sie sich einen groben Überblick über Ihre Ausgaben und Fixkosten als Rentner. Im Alter verändern sich manche Lebensgewohnheiten und damit auch die anfallenden Ausgaben. Eine Schätzung hilft, um so einen Finanzplan für die beste Altersvorsorge ab 50 aufzustellen.
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Welche Ausgaben fallen weg, wenn Sie nicht mehr arbeiten? Zum Beispiel die Berufskosten wie Kleidung, Fahrtkosten im ÖPNV oder die monatliche Rate für die Betriebsrente.
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Waren Sie Berufspendler mit dem Auto? Dann sinken die monatlichen Benzinkosten.
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Bis wann laufen Ihre Kredite? Auch da können monatliche Zahlungen wegfallen.
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Versicherungen – welche brauchen Sie noch als Rentner? Können Sie die Zahlungen für die Berufsunfähigkeitsversicherung streichen?
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Wie wollen Sie leben? Ist die Wohnung zu groß oder ein Haus mit Garten zu viel Arbeit? Planen Sie auch das im Voraus, um frühzeitig eine Alternative zu finden.
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Wichtig: Andere Kosten können später hinzukommen, für teure Medikamente oder andere Hilfsmittel, z. B. den Einbau einer ebenerdigen Dusche.
Bei der Planung Ihrer Finanzstrategie sollten Sie berücksichtigen, wie alt Sie jetzt sind und in welchem Alter Sie in Rente gehen wollen. Wie viel Zeit haben Sie noch, um gezielt für Ihre Altersvorsorge zu sparen?
Manche wollen früher in Rente gehen als mit 67 Jahren. Für Ihren Sparplan heißt das: Je mehr Zeit Sie noch haben, um so flexibler sind Sie in der Gestaltung Ihrer Altersvorsorge. Je kürzer die Zeit bis zur Altersrente ist, um so renditestärker sollte die Anlagestrategie für Ihre Altersvorsorge sein. Das bedeutet jedoch auch, dass Sie keine hohen Risiken eingehen sollten: Denn Verluste durch Kursschwankungen können Sie bei einer kürzeren Laufzeit nicht so einfach ausgleichen.
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Rürup-Rente
Diese Anlageform bietet steuerliche Vorteile: Seit dem Jahr 2023 sind die Beiträge zu 100 % absetzbar. Der Höchstbetrag liegt 2024 für Alleinstehende bei 27.565 EUR. Das macht die Rürup-Rente besonders für Selbständige und Besserverdienende attraktiv.
Auch wichtig zu wissen: Das Kapital ist im Falle einer Privatinsolvenz unantastbar, kann jedoch bei möglichen finanziellen Engpässen nicht als frühzeitige Einmalauszahlung genutzt werden. Die Rente wird bei Auszahlung steuerpflichtig. Vergleichen Sie in jedem Fall die Abschluss- und Verwaltungskosten der Anbieter.
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Private Rentenversicherung
Sie zahlen monatlich einen festen Betrag ein mit garantierter Verzinsung. Die Auszahlung im Alter sichert Ihnen finanzielle Stabilität.
Eine private Rentenversicherung bietet mehr Flexibilität bei der Auszahlung durch die Wahl zwischen einmaliger Auszahlung oder lebenslanger Rente, eine Kapitalauszahlung ist meistens möglich. In der Auszahlungsphase gibt es einen Steuervorteil. Nur der Ertragsanteil wird versteuert.
Die Höhe ist abhängig vom Renteneintrittsalter und wurde zum 01.01.2025 neu festgelegt. Der Ertragsanteil liegt z. B. bei Rentenbeginn mit 65 Jahren bei 18 %.
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Betriebliche Rentenversicherung
Ein fester Betrag wird monatlich direkt vom Gehalt abzogen (Entgeltumwandlung) und fließt in die Altersvorsorge. Es gibt eine Steuer- und Sozialversicherungsbefreiung. Diese lag im Jahr 2024 bei 302 EUR monatlich oder bei 4 % der Beiträge. Weitere 4 % der Beitragshöhe können steuerbefreit (ohne Sozialversicherungsbefreiung) eingezahlt werden.
Dazu kommt der Arbeitgeberzuschuss, der bei mindestens 15 % liegt. Bei einem Arbeitswechsel sind sogenannte portable Verträge von Vorteil, die Sie zum neuen Arbeitgeber „mitnehmen“ können. Da das sozialversicherungspflichtige Bruttoeinkommen reduziert wird, ist jedoch der gesetzliche Rentenanspruch dadurch vermindert.
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Sofortrente
Diese Anlageform ist in der Regel für Kunden interessant, die bereits Anfang 60 sind oder kurz vor der Rente stehen.
Sie ist besonders geeignet, wenn man ein Erbe oder Vermögen als Altersvorsorge anlegen möchte. Eine hohe Einmal-Einzahlung (z. B. 50.000 EUR) ist Basis dieser Rente.
Die Auszahlung ist lebenslang und erfolgt bereits kurz nach der Einzahlung. Die Sofortrente wird anteilig besteuert, die ausgezahlte Rente bleibt steuerfrei. Die Besteuerung des Ertragsanteils ist abhängig vom Alter bei Rentenbeginn. Je jünger der Versicherungsnehmer bei Rentenbeginn, umso höher ist der steuerpflichtige Anteil.
Aktien und ETFs als Anlageformen bieten oft eine gute Rendite, sind aber nicht auf eine lebenslange Auszahlung ausgelegt. Sie können als zusätzliches finanzielles Polster dienen und sollten mit einer klassischen Form der Altersvorsorge kombiniert werden. Ein Spar- und Auszahlungsplan kann sinnvoll sein.
Unser Tipp: Legen Sie nur einen Teil Ihres Geldes in Aktien und Fonds an. Aktien haben keine starren Vertragslaufzeiten und können jederzeit verkauft werden. Bei der Investition in ETFs oder Aktien kann auch eine breite Streuung das Risiko der Kursschwankungen mindern. Es gibt meist keine Verwaltungsgebühren wie bei klassischen Rentenversicherungen.
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ETFs (börsengehandelte Indexfonds)
Bei dieser Anlageform investieren Sie in ein Wertpapierdepot. Das bringt Ihnen oftmals eine gute Verzinsung, ist aber mit Kursschwankungen verbunden. Es kann daher sein, dass bei Rentenbeginn eine schlechte Kursphase herrscht und Sie zunächst abwarten müssen bis zum nächsten Kursanstieg. So kann sich die Auszahlung verzögern.
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Aktien
Ein Trend ist derzeit die Investition in nachhaltige Aktien, die nach ESG-Kriterien (Environment, Social und Governance) klassifiziert werden. Auch hier gilt, dass Kursschwankungen die ESG-Fonds beeinflussen und man Kurseinbrüche in Kauf nehmen muss.
Ein Todesfall in der Familie: Was tun mit dem Erbe?
Wenn Sie ein Sparbuch, Wertgegenstände oder ein Haus geerbt haben, ist es nicht leicht zu klären, wofür das Erbe denn verwendet werden soll. Geld auf dem Sparbuch rumliegen lassen? Ausgeben? Besser nicht.
Ein Erbe bietet die Chance, finanziell vorzusorgen. Das Vermögen können Sie nutzen, um Ihre Altersvorsorge aufzubauen. Lassen Sie das Geld bis zum Rentenalter für sich arbeiten. Auch eine Sofortrente ist eine Möglichkeit, um ein Erbe als Altersvorsorge zu nutzen.
Falls Sie noch Schulden z. B. wegen laufender Kredite haben, kann eine Sondertilgung sinnvoll sein, um Zinskosten zu sparen.
Gerade für Frauen ist eine private Altersvorsorge wichtig, da sie häufig im Berufsleben weniger verdienen als Männer und später eine entsprechend geringere Rente erhalten. Ein Grund dafür ist die sogenannte Care-Arbeit, wie Haushalt, Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen, die auch heute noch mehrheitlich von Frauen übernommen wird.
Die Höhe Ihres Einkommens ist entscheidend für die Höhe Ihrer späteren Rente. Der sogenannte Gender Pension Gap, also die geschlechtsspezifische Rentenlücke zwischen Männern und Frauen, beträgt in Deutschland etwa 27 %. Das bedeutet: Männer bekommen im Durchschnitt über ein Viertel mehr an Rente als Frauen. Diese Lücke sollten gerade Frauen ab 50 im Blick behalten und sich um eine private Altersvorsorge kümmern.
Manche Frauen verlassen sich bei der Altersvorsorge auf ihren Partner. Der Mann hat mehr verdient und der gemeinsame Plan ist, diese wesentlich höhere Rente im Alter zu teilen. Bei einer Scheidung oder im Falle des Todes des Partners können Sie im Alter nicht darauf zurückgreifen. 2023 galt jede fünfte Frau ab 65 Jahren als armutsgefährdet. Es ist daher wichtig, sich als Frau selbst ein finanzielles Polster aufzubauen.
Ein Vermögensaufbau ist auch mit 50 noch möglich, um im Alter finanziell unabhängig zu bleiben. Man hat noch bis zu 17 Jahre Zeit, um die passende Finanzstrategie für die beste Altersvorsorge ab 50 zu finden.
Das hängt davon ab, wie hoch Ihre zu erwartende Rente ist sowie von Ihren privaten Vermögensverhältnissen. Wichtig ist auch die Frage: Wie hoch ist Ihre persönliche Rentenlücke? Auf Basis dieser Fakten können Sie sehen, wie viel Sie noch sparen sollten, und sich dann einen individuellen Sparplan bis zu Ihrem Renteneintrittsalter machen.
Eine Mischung aus sicheren und auch renditestarken Anlageformen gilt als optimal für die beste Altersvorsorge ab 50, wenn Sie mit 67 Jahren in Rente gehen möchten. Da reicht es nicht aus, das Geld auf einem Sparbuch mit niedrigen Zinsen zu parken. Setzen Sie besonders auf Anlageformen (Rürup-Rente, Sofortrente, private Rentenversicherung, betriebliche Altersvorsorge) mit einer lebenslangen Auszahlung. Ergänzend dazu können Sie einen Sparvertrag mit hoher Rendite (in Aktien, Fonds oder ETFs) abschließen, um ein finanzielles Polster zu haben, etwa für Sonderausgaben wie Urlaube oder eine Autoreparatur. Lassen Sie sich dazu beraten, um die passenden Produkte zu finden, die Ihrem Sicherheitsbedürfnis oder eben Ihrer Risikobereitschaft entsprechen.
Die durchschnittliche Rente lag in Deutschland 2023 bei 1.566 EUR. Männer erhalten rund 1.800 EUR, Frauen dagegen nur 1.333 EUR.
Nein, es ist nicht zu spät, aber es wird Zeit, spätestens jetzt mit der Altersvorsorge zu beginnen.
Steuerliche Vorteile bieten die Riester-Rente, die Rürup-Rente und auch die betriebliche Altersvorsorge, die zudem durch den Arbeitgeber bezuschusst wird. Bei der Riesterrente gibt es auch staatliche Zulagen wie Kinderfreibeträge. Die Rürup-Rente ist für Angestellte und für Selbständige interessant, denn sie ermöglicht Steuerersparnisse durch die Absetzbarkeit der Beiträge als Sonderausgaben.
Die private Rentenversicherung ab 50 bietet Vorteile wie Steuervergünstigungen und flexible Auszahlungsmöglichkeiten. Mögliche Nachteile sind höhere Beitragszahlungen und geringere Renditechancen durch eine kürzere Laufzeit und mögliche Zusatzkosten durch anfallende Bearbeitungs- und Verwaltungsgebühren.
Eine Immobilieninvestition in diesem Alter kann als Altersvorsorge interessant sein, da sie in der Regel stabile Mieteinnahmen und eine Wertsteigerung bietet. Hier ist jedoch eine gute Planung notwendig. Erste Voraussetzung dafür ist, dass Sie bereits einiges an Eigenkapital besitzen. Bedenken Sie auch, dass es bei einem Immobilienkauf gewisse Risiken gibt, die Sie berücksichtigen sollten, wie die richtige Einschätzung der Lage und Umgebung der Immobilie, versteckte Mängel am Gebäude, mögliche Renovierungs- und Instandhaltungskosten sowie die Dauer und Höhe der Finanzierung.
Auf der Website der Deutsche Rentenversicherung finden Sie umfangreiche Informationen. Sie bietet außerdem telefonische und auch persönliche Beratung an. Oder lassen Sie sich bei diesem Thema von einem Rentenberater unterstützen. Werfen Sie gerne auch einen Blick in unsere informativen Ratgeber zu den Themen vorbei: Früher in Rente oder Rente im Ausland.
Zuletzt aktualisiert: Oktober 2025
R+V-Team
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