Vielleicht haben Sie auch schon von Blaulichtfilter-Brillen gehört und sich gefragt, ob diese nützlich sind und für wen sie sich eignen. Wir klären darüber auf, was die Sehhilfen leisten, wo ihre Grenzen liegen und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Was ist eine Blaulichtfilter-Brille?
Blaulicht kommt ganz natürlich im Sonnenlicht vor. Es hat viele wichtige Funktionen: Nehmen es spezielle Nervenzellen in der Netzhaut (sogenannte Ganglienzellen) auf, signalisieren sie dem Körper, dass nun Tag ist. Die Wahrnehmung von Blaulicht dieser Zellen liegt im Bereich von 440 und 490 Nanometern (nm). Wenn wir davon nicht genug bekommen, fühlen wir uns müde bzw. werden nicht richtig wach.
Langwelliges Blaulicht gilt außerdem als stimmungsaufhellend.
Problematisch hingegen ist das kurzwellige Blaulicht, welches zwischen 400 und 450 nm liegt. Es gilt als schädlich für die Netzhaut der Augen, weil es dort freie Radikale freisetzen kann. Diese kann zu Schädigungen des Gewebes im Auge führen und steht im Zusammenhang, AMD (altersabhängige Makuladegeneration; verzerrtes oder verschattetes Sehen) auszulösen.
Außerdem führt es zu Schlafstörungen, wenn wir zu viel davon am Abend konsumieren. Etwa durch zu hohe Blaulicht-Anteile im abendlichen Kunstlicht mittels Smartphone oder PC-Monitor. Oft lassen sich Blaulicht-Anteile in den jeweiligen Displays auch regulieren.
Vor allem LED-Licht (englisch für „Light emitting Diode“ – Licht emittierende Diode) gibt besonders viel schädliches Blaulicht im Bereich von 435 nm ab. Lichtstarke Taschenlampen o. ä. sollten daher immer so verwendet werden, wie es der Hersteller empfiehlt, um der Netzhaut keinen Schaden zuzufügen.
Symptome bei zu hohem Blaulicht-Anteil können sein:
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Konzentrationsstörungen
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Kopfschmerzen (ob es auch ein Trigger für Migräne sein könnte, ist nicht abschließend gesichert)
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trockene, gereizte oder tränende Augen
Übrigens
Eine Blaulichtfilter-Brille hat nichts mit einer Arbeitsbrille (auch Bildschirmarbeitsbrille) zu tun. Diese beinhaltet Gläser mit Stärke – entweder Einstärkengläser oder auch Mehrstärkengläser, etwa dann, wenn Fehlsichtigkeiten im Nah- und Fernbereich vorliegen). Seit 2008 haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Recht, dass der Arbeitgeber die Kosten für eine solche Brille übernimmt, wenn Ihre Arbeit daraus besteht, an Bildschirmgeräten zu arbeiten.
Erhältlich sind Blaulichtfilter-Brillen auch für Kinder. Prof. Hans-Jürgen Grein stellt deren Einsatz allerdings infrage, da Blaulicht vermutlich die Freisetzung von Dopamin in der Netzhaut begünstigt, was das Längenwachstum des Auges stoppt, so Grein. Der Aufenthalt tagsüber im Freien sei deshalb für Kinder sehr wichtig und ein spezieller Schutz vor Blaulicht kontraproduktiv. Auf was Eltern aber unbedingt achten sollen, ist der richtige UV-Schutz für die Augen, z. B. in Form von einer Sonnenbrille oder mit Hilfe einer Schirmmütze.
Wenn überhaupt Blaulichtschutz für Kinder, dann nur für den kurzwelligen Bereich, um die positiven Effekte des Blaulichts nicht zu schmälern (näheres dazu im Kapitel „Wie funktioniert ein Blaulichtfilter?“). Es gibt jedoch keine generelle Empfehlung von Kinderärzten, die das Tragen einer solchen Brille empfiehlt.
Zuletzt aktualisiert: Januar 2022
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