Kurvenreiche Straße durch den Wald.
    NÜTZLICHE INFOS RUND UM IHR FAHRZEUG

    Was ist ein Berganfahrassistent?

    Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe ist der Berganfahrassistent nicht notwendig. Diese Autos bewegen sich im Kriechgang, wenn Fahrerinnen und Fahrer die Fußbremse loslassen. Erst wenn Sie mit dem Gaspedal nachhelfen und beschleunigen, fährt das Fahrzeug schneller. Anders verhält sich das bei Autos mit Schaltgetriebe. Hier erleichtert Ihnen das Assistenzsystem das Anfahren am Berg. Nachfolgend erhalten Sie Informationen darüber, wie es funktioniert, was Sie beachten müssen und ob sich der Berganfahrassistent nachrüsten lässt.

    Wie funktioniert ein Berganfahrassistent?

    Aus dem Englischen ist das Assistenzsystem unter der Abkürzung HHC bekannt, was für Hill Hold Control steht. Doch was ist ein Berganfahrassistent und inwiefern nützt er Ihnen? Er unterstützt Sie effizient dabei, Ihr Auto am Berg in Bewegung zu versetzen, ohne dass es versehentlich zurückrollt.

    Je stärker die Steigung der Straße ist, desto mehr Koordination ist beim Anfahren gefragt. Ohne zusätzlichen Berganfahrassistenten haben Sie zwei Möglichkeiten im Zusammenspiel mit der Kupplung:

    • Anfahren mithilfe der Fußbremse

    • Anfahren mithilfe der Handbremse

    In beiden Fällen benötigen Sie das richtige Gefühl dafür, wann der sogenannte Schleifpunkt der Kupplung erreicht ist. Nur so verhindern Sie, dass Ihr Auto zurückrollt, während Sie die Fuß- oder Handbremse manuell lockern.

    Genau hier kommt der Berganfahrassistent bei einem modernen Fahrzeug mit ins Spiel, wenn alle technischen Voraussetzungen gegeben sind. Sobald Sie Ihr Auto an einer Steigung beispielsweise vor einer roten Ampel zum Stehen gebracht haben, drücken Sie das Pedal für die Bremse. Das System merkt sich den von Ihnen getätigten Bremsdruck, der stark genug sein muss.

    Schaltet die Anlage wieder auf Grün und der Verkehr fließt weiter, bleibt der Bremsdruck noch für einen Moment erhalten, bis Sie durch das Zusammenspiel zwischen Kupplungs- und Gaspedal beschleunigen. Dieser Zeitraum reicht, damit der Bergfahrassistent verhindert, dass Sie zurückrollen. Hinzu kommt, dass die Gefahr des Motorabwürgens bei korrekter Handhabung drastisch reduziert wird. Alles dies sind Vorteile, die einen Berganfahrassistent auszeichnen.

    Über spezielle Sensoren, die mit der Bremse und der Kupplung verbunden sind sowie dem Neigungssensor erkennt das Berganfahrassistenz-System, wann es zum Einsatz kommen muss.

    Technische Voraussetzungen für die Berganfahrhilfe-Funktion

    Damit Sie den Berganfahrassistenten in seiner vollen Funktionsweise nutzen können, benötigt Ihr Auto neben einem elektrohydraulischen Bremssystem weitere Assistenzsysteme, zu denen Folgende zählen:

    • ABS

      Hierbei handelt es sich um das längst verbreitete Antiblockiersystem, mit dem verhindert wird, dass Ihr Fahrzeug während eines Bremsvorgangs ausbricht.

    • EPS

      Das Kürzel steht für „Electric Power Steering“, womit die elektromechanisch arbeitende Servolenkung gemeint ist.

    Beide Systeme sind in modernen Pkw bereits von Grund auf integriert. Zudem sind sie mit dem Motorsteuergerät gekoppelt, sodass die Berganfahrhilfe zugeschaltet werden kann.

    Oftmals taucht auch die Frage auf, ob der Berganfahrassistent und die manuelle Handbremse zusammen funktionieren. Diese Kombination ist möglich. Allerdings werden Sie bei vielen Neufahrzeugen vergeblich nach dem klassischen, manuell betätigbaren Hebel zwischen Fahrer- und Beifahrersitz suchen. Er wird mehr und mehr durch eine elektronische Handbremse ersetzt, bei der Sie einen einfachen Schalter zum Anziehen und Lösen betätigen. Es besteht keine Möglichkeit, die Bremskraft gezielt über den Handbremshebel zu steuern. Empfehlung: Weitere Informationen zu dem Thema Bremsen erhalten Sie in unserem Artikel über den Unterschied von Handbremse und Feststellbremse.

     

    Wie lange hält der Berganfahrassistent?

    Bei dieser Frage geht es primär darum, wie lange die Bremse des Assistenzsystems während des Startvorgangs an einem Berg bzw. einer Steigung das Fahrzeug daran hindert zurückzurollen. Sind alle Voraussetzungen zum Anfahren erfüllt, liegt die Zeitspanne je nach System, Anbieter und Alter des Autos zwischen ca. 2 bis 5 Sekunden. Sie haben also genügend Zeit, Ihr Vehikel in Bewegung zu versetzen. Dazu zählt, dass der korrekte Gang eingelegt und die Kupplung durchgetreten ist. Hinzu kommt ein fest einprogrammiertes Drehmoment des Motors, das erreicht werden muss, damit die Bremse wieder aufmacht.

    Bei neueren Pkws wird die Bremse des Berganfahrassistenten erst gelöst, wenn Sie als Fahrerin oder Fahrer die Kupplung und das Gaspedal im Zusammenspiel bedienen sowie wenn Sie das benötigte Drehmoment erreichen. Ist dieses zu niedrig, müssen Sie gegen die Bremskraft ankämpfen. Denn sonst besteht die Gefahr, dass der Motor abwürgt.

    Ab welcher Steigung greift der Berganfahrassistent?

    Hierzu gibt es herstellerübergreifend keine fixen Angaben, was sich auch in verschiedenen Diskussionsforen widerspiegelt. Im Wesentlichen ist ein speziell verbauter Neigungssensor dafür zuständig, den Grad der Neigung zu erkennen. Zum Teil liegt die Grenze bei 3%, zum Teil bei 5% oder höher. Haben Sie keine exakten Informationen, dann bleibt zu Beginn nichts Anderes übrig, als mit gebotener Vorsicht Erfahrungswerte zu sammeln. Manchmal wird es als Nachteil des Berganfahrassistenten moniert, dass er bei geringer Steigung zu früh aktiviert wird.  

    Grundsätzlich können Sie den Berganfahrassistenten über einen entsprechenden Schalter im Fahrzeug als Assistenzsystem aktivieren. Er steht permanent als Option zur Verfügung und wird zum Teil auch als Auto-Hold-Funktion oder unter einer anderen Bezeichnung geführt. Bei Automatikfahrzeugen dient er dazu, dass Sie das Bremspedal nach dem Anhalten des Fahrzeugs loslassen können, ohne auf N oder P schalten zu müssen. Bei einem Pkw mit Gangschaltung übernimmt er die zuvor beschriebene Aufgabe der Berganfahrhilfe.

    Es kommt auf das Alter des Fahrzeugs und die Marke an. Im Idealfall steht Ihnen ein einfacher Schalter zur Verfügung, über den Sie den Berganfahrassistenten aktivieren und entsprechend auch deaktivieren können. Im Zweifelsfall sowie bei allen weiteren Fragen kontaktieren Sie Ihre Autohändlerin oder Ihren Autohändler oder eine Fachwerkstatt.

    Können Sie einen Berganfahrassistent nachrüsten und wie hoch sind die Kosten?

    Sofern alle Voraussetzungen aus technischer Sicht, etwa mit den bereits genannten Assistenzsystemen ABS und EBS, gegeben sind, sollte ein Nachrüsten möglich sein. Genaue Auskunft über diese und weitere Sicherheitssysteme im Auto gibt Ihnen Ihre Autohändlerin oder Ihr Autohändler sowie eine Fachwerkstatt mit entsprechendem Know-how. Dies bezieht sich auch auf die anfallenden Kosten.

    Der Berganfahrassistent unterstützt Sie, damit Sie bei einer Steigung sicher anfahren können, ohne dass Sie mit Ihrem Auto nach hinten wegrollen. Abgesehen davon wollen Sie Ihr Fahrzeug natürlich auch rundum absichern. Entscheiden Sie sich für eine umfassende Autoversicherung, für ein zuverlässiges Sicherheitsnetz mit Ihrem Pkw.

    Welche Hersteller bieten einen Berganfahrassistent an?

    Nachdem nun die Frage geklärt ist, was ein Berganfahrassistent ist, sind sich viele Autofahrende unsicher, in welchen Fahrzeugen sich solch ein Assistent befindet. Mittlerweile können Sie davon ausgehen, dass alle namhaften Hersteller Berganfahrassistenten serienmäßig oder optional für ihre Neufahrzeuge mit anbieten.

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    Zuletzt aktualisiert: August 2022

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