Der Spurhalteassistent ist eines der Assistenzsysteme, die immer wichtiger werden, um ein sicheres Verkehrsaufkommen zu gewährleisten. Laut der ADAC-Unfallforschung ist der versehentliche Wechsel der Fahrspur die zweithäufigste Unfallursache im Straßenverkehr. Somit gewinnen Assistenzsysteme, wie etwa der Spurhalteassistent, immer mehr an Bedeutung. Wie genau ein solcher funktioniert, welche Aufgaben er übernimmt und mehr erklären wir im Folgenden.
Auf der richtigen Spur bleiben mit dem Spurhalteassistenten
Ein Spurhalteassistent ist ein Assistenzsystem in Fahrzeugen, welches die Autofahrenden unterstützt, damit diese nicht aus Versehen die Fahrspur verlassen. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Systeme:
1. Das Lane Departure Warning System (LDWS oder LDW) gibt dem Lenker eine Spurverlassenswarnung.
2. Das Lane Keeping Assist System (LKAS) greift aktiv ein, indem es gegenlenkt. Es ist also ein aktiver Spurhalteassistent.
Abgesehen von den wenigen Warnsystemen, die mit Infrarot arbeiten, ist in der Regel eine kleine Videokamera hinter der Windschutzscheibe montiert. Wichtig sind folgende Funktionen des Spurhalteassistenten:
- Die Kamera entdeckt die Fahrbahnmarkierungen vor dem Auto.
- Sie vergleicht die Markierungen mit der Wagenposition in der Spur.
- Sie berücksichtigt Begrenzungslinien, Fahrbelag und Straßenränder.
Sobald das Assistenzsystem erkennt, dass der definierte Sicherheitsabstand mit dem Auto nicht mehr eingehalten wird, gibt es eine Warnung ab.
Der Spurhalteassistent warnt Sie dabei durch akustische, haptische oder optische Signale.
- Bei Fahrzeugen mit elektrischer Servolenkung kann der Spurhalteassistent sanft, aber doch bestimmt gegenlenken damit das Fahrzeug nicht von der Spur abkommt.
- Bei allen Fahrzeugen ohne elektrische Servolenkung findet der Ausgleich dadurch statt, dass der Assistent einzelne Räder abbremst.
Trotzdem behalten Fahrerinnen und Fahrer die Kontrolle und können gegebenenfalls übersteuern.
Dieses System erlaubt es bei guter Fahrstreifenmarkierung das Auto auf der Fahrspur zu halten. Sobald das Spurhaltesystem Gefahr in Verzug bemerkt, greift es ein:
- Ein leuchtendes Symbol am Display erscheint
- Ein schriller Warnton ertönt
- Das Lenkrad vibriert an diversen Punkten
Es kann also in die Lenkkraft eingreifen und entweder das Fahrzeug mittig auf der Fahrbahn halten oder ab einer bestimmten Nähe zur Fahrbahnmarkierung aktiv werden.
Die Aufgabe des Spurhalteassistenten ist es definitiv nicht, die Rolle des Autopiloten zu übernehmen. Er soll die Fahrerinnen und Fahrer nicht entmündigen. Seine Aufgabe besteht darin, ein potenzielles Abkommen von der Fahrbahn rechtzeitig zu erkennen und einzugreifen.
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Die Fahrzeuglenkenden werden beim Halten der Fahrspur unterstützt.
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Der Spurhalteassistent analysiert die Lenkaktivität der Fahrerinnen und Fahrer.
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Er kann bei Bedarf ins Lenkrad eingreifen und sanft gegenlenken.
Der Spurhalteassistent warnt oder greift ein, wenn aufgrund der definierten Mindestwerte ein Abstand zu den Fahrbahnmarkierungen nicht mehr gegeben ist. Damit er jedoch bestmöglich funktionieren kann, ist er von den folgenden Voraussetzungen abhängig:
- Die geeignete Sensorik im Fahrzeug muss die Fahrzeugumwelt erkennen können.
- Die Geschwindigkeit muss mindestens 65 km/h betragen.
- Die Seitenlinien der Fahrbahn müssen erfasst werden.
Was kann die Funktion eines Spurhalteassistenten einschränken?
Was kann den Spurhalteassistenten einschränken?
Die Verkehrsteilnehmenden können sich aussuchen, ob sie die LKA Funktion aktivieren oder deaktivieren. Der Modus ist auf der Instrumententafel erkennbar. Der TÜV Süd warnt allerdings davor, den Spurhalteassistenten dauerhaft auszuschalten, da ein Stück Fahrsicherheit verloren geht. Allgemein gilt: Wenn Sie über ein breites Angebot an Sicherheitssystemen im Auto verfügen, sollten Sie diese auch nutzen.
Prinzipiell ist es möglich, den Spurhalteassistenten nachzurüsten. Dies wird je nach Alter und Modell eines Fahrzeuges jedoch eine kostspielige Angelegenheit. Nämlich dann, wenn die erforderliche Sensorik und die Kabelstränge nicht vorhanden sind.
Es ist auch möglich nachträglich nachzurüsten, indem Apps für die Handykamera oder Dashcams verwendet werden, was nicht ganz unumstritten ist. Gestrichelte und gezogene Linien werden dabei zwar erkannt, aber nicht das Fahrverhalten, weil die notwendige Sensorik dafür fehlt.
Viele Automobilhersteller und Zulieferer bieten die Möglichkeit zur Nachrüstung an.
Zuletzt aktualisiert: September 2024
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