Wird es Zeit die alten Vorurteile über amerikanische Fahrzeuge wieder hervorzukramen?
Amerikaner sind durstig! Das passt auch zum Cadillac ATS Coupé, denn wenn man das Fahrpedal nicht mit Socken streichelt, dann pendelt man sich bei einem Verbrauch zwischen 10,5 und 11,5 Liter Super Kraftstoff auf 100 km ein. Der NEFZ-Wert wird mit kombinierten 8,3 Liter auf 100 km angegeben.
Klar, der 2.0 Turbo-Benziner ist in der Lage, das Geschoss innerhalb von 6,4-6,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen und die Höchstgeschwindigkeit ist erst bei Tempo 240 (mit Allrad nur 230) erreicht, aber muss er trotzdem so durstig sein? In der Stadt wird es ganz schlimm, da wird man das ATS Coupé vermutlich nicht unter 12 Litern bewegen können.
Unser Testfahrzeug war übrigens ausgestattet mit dem 6-Gang-Automatikgetriebe mit Driver Shift Control und Sport-Modus und es gibt den ATS auch mit einem Hinterradantrieb. Oft habe ich auch fälschlicherweise Heckantrieb geschrieben, doch richtig heißt es: Motor vorne, Antrieb hinten = Hinterradantrieb. Einen Heckantrieb hätte das ATS Coupé nur, wenn der Motor auch hinten sitzen würde. Unsere Version hatte übrigens den Allradantrieb, sprich Traktion in fast allen Situationen.
276 Pferdestärken und ein Drehmoment von 400 Nm, das klingt nicht übel, doch wer so eine potente Leistung unter der Haube hat, der möchte vielleicht auch etwas davon hören. Tut man aber nicht. Die doppelflutige Abgasanlage sieht nur sportlich aus, das Coupé bleibt leise. Understatement? Nun, die neuen Wünsche der EU dürfte der ATS erfüllen, leise genug ist er.
Die geschwindingkeitsabhängige elektrische ZF-Servolenkung macht einen guten Job, man kann gut einlenken und auch das Feedback zurück zum Fahrer ist okay. Sehr gut finde ich die Bremsanlage, an allen vier Rädern stehen belüftete Bremsscheiben zur Verfügung und die können das Fahrzeug wahrlich gut verzögern.