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    Fahrbericht / Test: Mitsubishi Outlander Hybrid – lohnt sich der PHEV?

    Einen SUV, ach was sage ich – einen Geländewagen mit Elektroantrieb? Macht das Sinn? Mmmh, warum eigentlich nicht? Wir haben uns den Mitsubishi Outlander PHEV, also die Plug-In Hybrid Lösung einmal genauer angesehen.

    Mitsubishi Outlander Innenraum Check

    Von der Ausstattung her lässt der Mitsubishi Outlander fast keine Wünsche offen: Digitales Radio, Fahrassistenzpakete (adaptiver Tempomat, Auffahrwarner, Spurhalteassistent), elektrisch verstellbare Sitze, 2-Zonen Klimaautomatik, Licht und Regensensor, Xenon-Scheinwerfer, Lederausstattung und und und…

    Die Rückfahrkamera erleichtet dank den Hilfslinien das Einparken, denn so ein Geländewagen muss man erst einmal einparken können. Dank der leichtgängigen Servolenkung und den großen Außenspiegeln ist das allerdings auch ohne technische Hilfsmittel kein Problem.

    Beim Kauf dürfte daher das Kofferraumvolumen entscheidend sein: 463 Liter sind ein Wort und wenn man die Rücklehnen umlegt, sind es gar 1.472 Liter, die zur Verfügung stehen. Damit ist der Mitsubshi Outlander durchaus alltags- und auch die Urlaubgstauglichkeit möchte ich ihm nicht absprechen, allerdings sorgt die Zuladung von 425 kg dann für Bauchschmerzen.

    Mitsubishi Outlander Motoren Check

    Unter der Motorhaube versteckt sich neben dem 121 PS starken 2,0 Liter Benziner auch noch ein Elektro-Motor mit einer Leistung von ca. 82 PS. An der Hinterachse steht der gleiche Elektro-Antrieb ebenfalls zur Verfügung und so realisiert der Hersteller auch den Allradantrieb. Antrieb vorne, Antrieb hinten und in der Mitte? Da liegt die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 12 kWh (300 V, 80 Zellen).

    Die Experten können nun schon an einer Hand abzählen, dass die elektrische Reichweite begrenzt sein muss. Ist sie auch, ca. 50 Kilometer kann man im besten Fall rein elektrisch fahren.

    Das dürfte aber auch reichen, um a) die Kinder in den Kindergarten / in die Schule zu bringen oder um mal eben einkaufen zu fahren. So richtig ins Gelände wagt sich doch eh keiner mehr mit einem Geländewagen, oder?

    Die Bremsen sind entsprechend ausgelegt, das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt und natürlich erwartet man keinen Sportwagen. Innerhalb von 11 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h.

    Auch wenn NEFZ 1,9 Liter auf 100 Kilometer sagt, wird man realistisch bei ca. 5-8 Litern rauskommen, was immer noch ein geringer Wert ist für diesen Koloss.

    Mitsubishi Outlander Fahreindruck

    Doch wie fährt er sich? Unspektakulär!

    Man drückt den Startknopf und bewegt sich zunächst lautlos davon, denn wenn der Akku noch etwas Saft hat, dann startet der Outlander PHEV in der Regel elektrisch und rein elektrisch sind sogar Höchstgeschwindigkeiten von 120 km/h möglich. Ist der Akku leer, dann springt der Benziner an und das tut er auch, wenn man z.B. mal etwas schneller beschleunigen möchte (Überholvorgang) oder wenn man den Geländewagen auf der Autobahn mal so richtig ausfahren möchte. Dann erlebt man aber nicht sein blaues Wunder, denn Schluss mit lustig ist bei 170 km/h.

    Das macht keinen Spaß! Spritsparen macht Spaß und vor allem das lautlose Dahingleiten in einem Fahrzeug, welches eigentlich nach einer Kraftstoffvernichtungsmaschine aussieht. Der Benziner kann aber auch dafür benutzt werden, die Elektro-Motoren anzutreiben oder aber um den Akku aufzuladen. Ein rund um gelungenes Konzept mit einer maximalen Reichweite von ca. 800 km. Doch lohnt sich so ein Fahrzeug?

    Lohnt sich der Aufpreis gegenüber dem Diesel? Nun, durch die reinen Betriebskosten kann man sich den sicherlich nicht schön rechnen (der Aufpreis liegt je nach Ausstattung bei ca. 8.000 Euro), doch wer einen grünen Daumen hat, der kennt das ja, dass umweltschonende Technik oft etwas teurer ist.

    Wie wird der Mitsubishi Outlander Hybrid (PHEV) geladen? Über einen ganz normalen, herkömmlichen Schuko-Stecker am Hausnetz. Dann dauert es ca. 5 Stunden, denn die Stromstärke, die fließt, wird auf ca. 10 Ampere begrenzt, um die Steckdose nicht zu überlasten.

    Natürlich verfügt der Plug-in Hybrid auch eine Schnelllade-Steckdose – ein Laden an öffentlichen Schnellladestationen ist also ebenfalls möglich, wenn auch nicht nötig. Denn wenn die Batterien, nach ca. 40-50 km rein elektrischer Fahrt leer sind, steht einem ja noch der herkömmliche Antrieb zur Verfügung.

    Während der Fahrt werden die Akkus auch geladen. Während des Schubbetriebes (über die Schaltwippen lässt sich die Rekuperation einstellen) und natürlich auch beim Bremsvorgang. Mit etwas Übung gelingt es sogar, das Fahrzeug fast ausschließlich über die Rekuperation zu verzögern, man könnte fast sagen, dass der Mitsubishi Outlander Hybrid den Fahrer zu einem besseren, vorausschauenderen Autofahrer macht.

    Ein mitlaufender Benziner kann innerhalb von 40 Minuten die Akkus wieder um 80% füllen. Ob sich das wirtschaftlich oder gar ökologisch rechnet, kann ich aber nicht beurteilen. Der Mitsubishi Outlander Hybrid ist der SUV für den Nahbereich, wer täglich nur kurze Strecken fährt, kann diese rein elektrisch zurücklegen.

    Mitsubishi Outlander Preis Check

    Der Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid startet ab 39.990 Euro, wird sind die Top-Variante gefahren, die ab 49.990 Euro verfügbar ist.

    Mitsubishi Outlander Fazit

    Der Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid (PHEV) ist sicherlich nicht perfekt, aber perfekt angepasst für die derzeitige Infrastruktur. Er zwingt weder die Besitzer teure Umbaumaßnahmen zu Hause vorzunehmen und einschränken muss sich auch keiner.

    Der 4,66 Meter lange und 1,8 Meter breite Mitsubishi Outlander PHEV verfügt über einen Radstand von 2,67 Metern. Dieser kommt den Insassen zu Gute. Das Leergewicht beträgt inkl. Lithium Ionen Batterie fast 1,9 Tonnen und so wird aus dem Geländewagen schnell ein 2,3 Tonnen Geschoss.

    Interessanter dürfte der Fakt sein, dass der Mitsubishi Outlander PHEV, trotz Akku-Pack noch bis zu 1.500 kg ziehen darf, denn bei vielen Mitbewerbern wird die Anhängelast komplett gestrichen.

    Unter uns? Wer häufiger einen Anhänger ziehen muss, der sollte zum Diesel greifen, der ist in dem Fall nicht nur die agilere Zugmaschine sondern – vor allem auf Langstrecken – dann auch günstiger unterwegs.

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    Zuletzt aktualisiert: Juni 2014

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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