Man wird beruflich für eine bestimmte Zeit an einem anderen Ort eingesetzt oder plant ein Auslandsaufenthalt. Es gibt viele Gründe, warum man Wohnung und Auto eine Weile nicht nutzt. Für Möbel gibt es mit Lagerräumen inzwischen gute Lösungen, doch was macht man mit dem Fahrzeug? Mit den richtigen Vorbereitungen übersteht ein Wagen auch längere Standfristen.
Auto stilllegen: Pflege und Vorbereitung
Eine gründliche Reinigung des Fahrzeugs ist zunächst besonders wichtig, denn Schmutz kann sich über die Zeit in den Lack fressen und zu Rost führen. Das Auto sollte daher zuvor durch eine Waschanlage gefahren werden, anschließend kann man es auf Schmutzrückstände untersuchen und diese entfernen. Stoffdächer von modernen Cabrios bedürfen keiner zusätzlichen Pflege – eine Reinigung mit Seifenwasser ist ausreichend. Bei Oldtimern kann Talkum eingesetzt werden. Während der Standzeit sollte das Verdeck auf keinen Fall offen stehen, da sich sonst Falten und Risse bilden können.
Auch der Innenraum des Autos sollte gesaugt und geputzt werden, um Schimmel vorzubeugen. Darüber hinaus sollte man zur zusätzlichen Schimmelvorbeugung die Fenster einen Spaltbreit offenlassen, wenn es sicher in einer Garage steht, um eine ausreichende Belüftung des Innenraums zu gewährleisten.
Wer dem Auto vor der Einlagerung innen und außen die richtige Pflege und die richtigen Maßnahmen zukommen lässt, beugt Schäden an Karosserie und Technik vor.
Vor dem Einlagern sollte beim Auto ein Ölwechsel durchgeführt werden, denn altes Öl kann Partikel enthalten, die Korrosion fördern. Zur Vorbeugung von Korrosion im Tank sollte dieser vollgetankt werden, sofern es sich um einen Metalltank handelt. In einem Kunststofftank ist der Füllstand unkritisch.
Bei Oldtimern ist es ausreichend, die Batterie abzuklemmen. Je mehr Elektronik ein Auto aber besitzt, um so weniger ist dies empfehlenswert. Am besten ist, ein Ladegerät anzuschließen, das den Ladestand der Batterie überwacht und bei Bedarf ausgleicht.
Der Reifendruck sollte auf 3 bis 4 bar erhöht werden. Das beugt Standplatten vor und entlastet die Reifen. Alternativ kann der Wagen auch aufgebockt werden. Die Handbremse sollte nicht angezogen werden, da sonst die Beläge Schaden nehmen können.
Zusätzlich sollte der Wagen per Hand alle paar Wochen einige Zentimeter vor und zurückgerollt werden. Das entlastet zusätzlich die Reifen, falls der Wagen nicht aufgebockt ist.
Ist die Batterie leer, hilft nur die Starthilfe. Der Akku entlädt sich von selbst, wenn er über längere Zeiträume hinweg nicht beansprucht wird. Auch die Substanz der Batterie kann Schaden nehmen. Solchen Auto-Schäden, die beim langen Stehen auftreten, können Sie vorbeugen, indem Sie den Akku abklemmen oder ganz ausbauen. Noch besser ist es, wenn Sie einfach regelmäßig das Fahrzeug bewegen – eine Bewegungsfahrt im Monat sollte ausreichend sein, um die Batterie aufzuladen.
Bremsen sind empfindlich, da sich an ihnen Schmutz, Matsch, Sand und Regentropfen festsetzen. Insbesondere Feuchtigkeit kann bei langen Standzeiten dazu führen, dass Teile der Mechanik verrosten und die Bremsen in der Folge nicht mehr richtig funktionieren. Um das zu vermeiden, sollten Autofahrer das Auto sorgfältig trockenbremsen, bevor sie es über einen längeren Zeitraum abstellen.
Besonders im Hochsommer kann eine kaputte, schlecht riechende Klimaanlage die Nase überfordern. Ein Defekt kann unterschiedliche Ursachen haben. Der Kompressor kann Schaden nehmen, wenn ein Pkw lange Zeit nicht bewegt wird. Es können sich innerhalb der Anlage aber auch Schimmel und Bakterien festsetzen. Entsprechende Standschäden am Auto können Sie vermeiden, indem Sie die Klimaanlage ca. 10 Minuten bevor Sie das Auto abstellen, ausschalten. Auf diese Weise kann das Kondenswasser im Inneren trocknen.
Dichtungen können porös oder brüchig werden, wenn Sie sie nicht regelmäßig einfetten. Hier arbeiten Sie am besten mit Schmierfett oder Silikonspray, um Problemen vorzubeugen, wenn Ihr Auto länger steht.
Ebenfalls gefährlich ist es, wenn die Reifen dadurch gelitten haben, dass das Auto lange nicht bewegt wurde. Je weniger Luft im Reifen ist, desto schneller kommt es zu Problemen, wenn Ihr Auto länger steht. Wir empfehlen daher im Voraus den Fülldruck zu erhöhen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie das Auto außerdem hochlagern. So entlasten Sie gleichzeitig die Achsen.
Die Abmeldung des Fahrzeugs erfolgt zuvor beim zuständigen Straßenverkehrsamt gegen eine geringe Gebühr. Anschließend kann man den Wagen noch bis zum endgültigen Stellplatz fahren, wobei man allerdings klären sollte, ob dieser während der Überfahrt haftpflichtversichert ist.
Die Abmeldung geht automatisch bei der Kfz-Versicherung ein. Unter Umständen geht der Wagen dann in eine Ruheversicherung über.
Zuletzt aktualisiert: März 2022
R+V-Team
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