Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen. Mehr als jeder Zweite wird im Laufe seines Lebens pflegebedürftig. Doch oft kommt die Pflegebedürftigkeit für die Angehörigen überraschend. Wen spreche ich zuerst an? Wie organisiere ich die Pflege? Unsere Checklisten können helfen, Struktur in eine schwierige Situation zu bringen.

Pflege
Checklisten Pflege, Patientenverfügung und Co.

Die häusliche Pflege eines Menschen erfordert viel Zeit und Energie. Soll der Pflegebedürftige in den eigenen vier Wänden versorgt werden, sind viele Dinge vorab zu erledigen. Oft sind damit auch Umbauten in der Wohnung verbunden, zum Beispiel neue rollstuhlgerechte Türen, Rampen im Eingangsbereich oder ein höheres WC-Becken.
Die „Checkliste: Pflege zu Hause durch Angehörige“ hilft bei der Entscheidung, ob Sie einen Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden versorgen können.

Wenn die Pflege zu Hause möglich ist, kann die Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst die Angehörigen entlasten. Anbieter gibt es viele – doch wie finde ich den passenden Pflegedienst für die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen und der Angehörigen?
Unser Tipp: Unter www.bkk-pflegefinder.de können Pflegebedürftige und ihre Angehörigen ambulante Pflegedienste, Pflegeheime etc. in ihrer Nähe nach Postleitzahlen suchen und Kosten vergleichen.
Unterstützung durch Haushaltshilfen aus Osteuropa
Bei Haushaltshilfen aus den osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten gilt: Vorgesehen ist eine wöchentliche Arbeitszeit von 38,5 Stunden und eine Bezahlung nach Tarif. Der Auftraggeber muss sämtliche Sozialabgaben für die Haushaltshilfe bezahlen, wie gesetzliche Kranken-, Pflege-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung.
- Welche Leistungen gibt es von der Pflegeversicherung?
- Worauf sollten Sie bei Vermittlungsagenturen achten?
Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie auf der Seite der Verbraucherzentrale zum Thema „Ausländische Betreuungskräfte - wie geht das legal?“

In ein Pflegeheim ziehen? Das wünschen sich die wenigsten Senioren. Doch es gibt manche Situationen, in denen der Umzug in ein gutes Pflegeheim viele Vorteile für Betroffene und Angehörige bietet. Zum Beispiel verbringen Senioren den Lebensabend mit Gleichaltrigen und haben rund um die Uhr einen Ansprechpartner.
Besuchen Sie am besten mehrere Pflegeheime und lernen Sie das Pflegepersonal kennen. Die „Checkliste: Wohnen im Pflegeheim“ unterstützt Sie dabei, die besuchten Heime miteinander zu vergleichen.
Alternative Senioren-Wohngemeinschaft
Senioren- und Pflege-Wohngemeinschaften ermöglichen eine selbstbestimmte Wohnform. Die Bewohnerinnen und Bewohner einer WG leben in eigenen Zimmern, können aber auch in Gemeinschaftsräumen Aktivitäten in der Gruppe durchführen. Über die vielfältigen Wohnformen im Alter informiert unser Ratgeberartikel „Wohnen im Alter: Von der Senioren-WG bis zum Mehrgenerationenhaus“.

Pflegedienste sind verpflichtet, einen schriftlichen Pflegevertrag mit dem Pflegebedürftigen abzuschließen. Hier wird unter anderem festgehalten, welche Leistungen der Dienst erbringt. Prüfen Sie bei der Auswahl des Pflegedienstes, ob im Vertrag alles Wichtige geregelt ist.
Unser Tipp: Lassen Sie sich zunächst einen Kostenvoranschlag erstellen, bei dem die Leistungen und Kosten detailliert aufgeführt sind.
Ein Pflegetagebuch sollten Sie als pflegender Angehöriger mindestens eine Woche lang führen, bevor der Besuch des Pflegegutachters zur Einstufung der Pflegebedürftigkeit ansteht. Der Gutachter stellt bei seinem Besuch fest, ob die gesetzlichen Voraussetzungen der Pflegebedürftigkeit erfüllt sind, und wenn ja, welcher Pflegegrad erreicht ist. Ihre detaillierte Dokumentation kann zudem wichtig werden, falls Sie gegen die Einstufung Einspruch erheben möchten.
Gut vorbereitet auf den Termin mit dem Pflegegutachter
Wie läuft ein Gespräch mit dem Gutachter ab? Mehr darüber erfahren Sie auf den Seiten des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen.
Jeder kann – unabhängig vom Alter – in eine Situation geraten, in der andere für ihn entscheiden müssen. Mit einer Vollmacht können Sie eine andere Person damit beauftragen, in Ihrem Namen ein Rechtsgeschäft durchzuführen.

Wo Sie auf dem Weg zu Ihrer Vollmacht Unterstützung finden
Sich zwischen den unterschiedlichen Vollmachten und Verfügungen zurechtzufinden und die richtigen Entscheidungen für sich zu treffen, kann schwierig sein. Damit Sie und Ihre Angehörigen die Informationen bekommen, die Sie brauchen, gibt es sinnvolle Online-Beratungen wie z. B. durch Mein digitaler PflegeBerater.
Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen und umfangreiche Unterstützung, wenn Sie eine Vollmacht erstellen möchten.

Mit einer Patientenverfügung legen Sie schriftlich im Voraus fest, welchen medizinischen Maßnahmen Sie als Vollmachtgeber zustimmen und welche Sie ablehnen. Auch Ihre persönlichen Wertvorstellungen und Einstellungen zum eigenen Leben und Sterben sollten Sie in der Patientenverfügung als Auslegungshilfe für Ihre Angehörigen und das Ärzteteam ergänzen. Damit nehmen Sie Einfluss auf die ärztliche Behandlung, wenn Sie nicht mehr ansprechbar oder einwilligungsfähig sind.
Wichtig bei einer Patientenverfügung ist, dass Sie sehr konkret ausdrücken, in welchen Situationen sie gelten soll und welche Behandlungswünsche Sie haben. Die Textbausteine für eine schriftliche Patientenverfügung sind als Empfehlung zu verstehen, wie möglichst allgemeine Formulierungen vermieden werden können.
Zuletzt aktualisiert: April 2021
R+V-Team
Mehr als nur die Versicherung! Das R+V-Team schreibt über Erfahrungen sowie Kenntnisse rund um die Produktpalette der R+V. So arbeitet ein bunt gemischtes Team daran, die Faszination und das Wissen für alles rund um das Thema Versicherungen zu teilen.