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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    2017 Skoda Octavia Scout: Gebrauchtwagentest

    Der 2017 Skoda Octavia Scout: Ein Tscheche auf Abwegen? Darunter wollen wir alles verstehen, was nicht unter den Begriff „Straße“ fällt. Und genau hierfür ist der 2017 Skoda Octavia Scout gemacht. Das will zumindest das Exterieur suggerieren. Allradantrieb, einer dezenten Höherlegung und einer robusten Kunststoffbeplankung sei Dank kann man diesen Octavia nicht nur dort bewegen, wo man sich für gewöhnlich aufhält, sondern auch auf gröberen Feldwegen. Allzu wild sollte es aber nicht zugehen. Ist der 2017 Skoda Octavia Scout mit seinem Offroad-Look ein Fahrzeug für die Forstwirtschaft geworden?

    Skoda Octavia Scout Design Check

    Skoda Octavia Scout Voll LED Scheinwerfer

    Mit drei Zentimetern mehr Bodenfreiheit schafft man es zwar etwas besser über fiese Feldwege, aber um über Stock und Stein zu fahren, sollte man doch lieber zu einem anderen Fahrzeug greifen. Wie es sich für ein Fahrzeug, dass auch Offroad etwas leisten möchte, gehört, gibt Skoda ganz selbstbewusst die Böschungswinkel für den Skoda Octavia Scout an. Vorn sind es 16,6, hinten bis zu 14,5 Grad. Da bieten waschechte Offroader mehr. Thema abgehakt.
    Viel wichtiger als der tatsächliche Geländenutzen ist beim Skoda Octavia Scout die Optik. Richtig edel und lifestylig wirkt der Tscheche im „Scout-Trimm“.

    Skoda Octavia Scout Gebrauchtwagentest

    Ringsum gibt es eine Kunststoffbeplankung, die von einem Unterfahrschutz vorn und hinten ergänzt wird. Und auch die dezente Höherlegung tut ihr Übriges für diesen Look. Gänzlich neu kommt einem der Tscheche dennoch nicht vor. Die Linienführung stammt klar von seinem Vorgänger. Das ist aber auch nicht weiter schlimm. Es handelt sich beim aktuellen Skoda Octavia Scout um ein Facelift. Und das kommt – man mag es mögen oder nicht – mit dem neuen Gesicht, das von der Limousine und vom Combi bekannt ist. So erstrahlt an der Front die neue, zweigeteilte Leuchteneinheit, optional sogar in Voll-LED-Technik.

    Skoda Octavia Scout Innenraum Check

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    Der Skoda Octavia Scout ist 4,69 m lang, 1,81 m breit und bietet einen Radstand von 2,68 m. Das schafft Platz für die Insassen. Die Bein- und Kopffreiheit sind nahezu konkurrenzlos. Und auch der Kofferraum ist, wie man es von einem Skoda Octavia erwartet, äußerst großzügig. Bei voller Bestuhlung gehen 610 Liter in das Ladeabteil, legt man die Rücksitze per Hebel flugs um, stehen bis zu 1740 Liter bereit. Zur Ladungssicherung steht ein Gepäcknetz bereit, das den Fahrgast vom Gepäckraum trennt. Zu den Simply Clever-Lösungen gehören indes die vier Taschenhaken und die herausnehmbare Taschenlampe des Skoda Octavia Scout.

    Simply clever ist daneben die Mittelkonsole mit intelligentem Flaschenhalter: Einfach eine PET-Flasche einstellen und sie wird so gehalten, dass ein einhändiges Öffnen ermöglicht wird. Ein Trick, den man vielleicht nicht auf Anhieb erkennt. Dafür merkt man aber sofort, dass das Interieur wertiger erscheint als vor dem Facelift. Diesen Eindruck bestätigen darüber hinaus serienmäßige Ausstattungsumfänge, wie ein beheizbares Lederlenkrad mit Multifunktion, zwei USB-Anschlüsse, die etwas kühle LED-Ambientebeleuchtung sowie die Geschwindigkeitsregelanlage. Dazu geben die Vordersitze guten Halt, könnten aber längere Schenkelauflage vertragen.

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    Neben der längeren Beinauflage vermisst man im Innenraum eigentlich nur eine Sache: Ein Drehrad für das 9,2 Zoll große Infotainment-System. Es lässt sich zwar intuitiv bedienen und begeistert mit seinen gestochen scharfen Darstellungen, doch ein Drehrad, um die Lautstärke schnell und sicher zu regeln, fehlt. Dieses gibt es nur am Lenkrad. Schade auch, dass man die Lautstärke nicht „pitchen“ kann, so wie man es vom Smartphone her kennt. Dafür stehen Apple CarPlay und Android Auto bereit und erleichtern die Integration des Smartphones in den Tschechen.

    Außerdem steht Care Connect in der Serienausstattung. Das System bietet Dienste, die über einen Tastendruck verfügbar sind. Darunter fallen etwas der Notruf oder eine Pannenhilfe. Diese sind 14 Jahre lang kostenlos verfügbar. Aufpreispflichtig hingegen sind WLAN und mobile Dienste per LTE.

    Skoda Octavia Scout Motoren Check

    Skoda Octavia Scout 184 PS Diesel

    Bei den Motoren hat man die Wahl zwischen drei Aggregaten. Bei den Benzinern steht ein 1,8 Liter TSI mit 180 PS bereit, der serienmäßig über ein Sechsgang-DSG verfügt. Mit 280 Nm maximalem Drehmoment ist der Antrieb angenehm antritts- und durchzugsstark und ermöglicht eine Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h in 7,8 Sekunden. Wer die Höchstgeschwindigkeit von 216 km/h ausreizt, wird den angegebenen Durchschnittsverbrauch von 6,8 Litern freilich nicht erreichen.

    Genügsamer zeigen sich da die beiden 2.0 TDI. Die 150 PS-Variante kommt ab Werk mit einer Sechsgang-Handschaltung oder optional mit einem Siebengang-DSG und stemmt kräftige 340 Nm auf die Kurbelwelle. Damit ist man in 9,1 Sekunden auf 100 km/h und 207 km/h schnell. Im Schnitt sollen sich 5,0 Liter einstellen. Darüber ist der empfehlenswerte 2.0 TDI mit 184 PS und serienmäßigem Sechsgang-DSG angesiedelt. Das Aggregat gefällt nicht nur mit seiner Durchzugskraft – immerhin stehen 380 Nm bereit – sondern auch mit seiner Laufruhe. Drückt man den rechten Fuß durch, spurtet der Skoda Octavia Scout in 7,8 Sekunden auf 100 km/h und maximal 219 km/h Sachen schnell. Lässt man es hingegen ruhig angehen, sollte man sogar die Werksangabe von 5,1 Liter auf 100 km realisieren können.

    Skoda Octavia Scout Fahreindruck

    Skoda Octavia Scout Kaufberatung

    Wir sind den 184 PS starken Diesel gefahren, die Kraft geht über das 6-Gang DSG auf den Allradantrieb. Über eine hydraulische Lamellenkupplung erfolgt die Kraftverteilung elektronisch und vollautomatisch. Der Fahrer bekommt davon nichts mit, außer das stets ausreichend Traktion zur Verfügung steht. Unterstützt wird das System durch elektronische Differenzialsperren an der Vorder- sowie an der Hinterachse. Der Scout bietet auch noch einen Offroad-Modus mit Bergabfahrhilfe. Er bleibt an Auffahrten automatisch stehen wenn man den Fuß von der Bremse nimmt und kommt noch mit weiteren Assistenten. Dazu gehören z.B. ein Rangierassistent für Fahrten mit dem Anhänger, ein Toten-Winkel-Warner, ein Ein- und Ausparkassistent und dank dem aktiven Spurhaltesystem wird auch die längste Autobahnfahrt mit dem Scout zum Vergnügen. Der Motor hat ausreichend Leistung. Die Fahrwerte überzeugen und der Verbrauch liegt im Rahmen und ansonsten gibt es beim Fahreindruck auch nichts zu meckern.

    Skoda Octavia Scout Preis Check

    Los geht die schöne Skoda Octavia Scout-Welt bei 31.110 Euro für den handgeschalteten 2.0 TDI mit 150 PS. Der empfehlenswerte Benziner, mit dem man angenehmerweise auch der Diesel-Thematik aus dem Weg geht, kostet 1.000 Euro mehr. Das ist verschmerzbar, gerade angesichts der sehr ordentlichen Fahrleistungen. Noch etwas tiefer in die Tasche muss man greifen, wenn man den Top-Diesel wählt: Mindestens 33.510 Euro werden dann fällig. Preise, die für das Gebotene und unter Berücksichtigung der guten Ausstattung akzeptabel sind. Richtig günstig sind die Tschechen damit aber nicht mehr.

    Skoda Octavia Scout Fazit und Zielgruppencheck

    Skoda Octavia Scout Drive Check

    Der Skoda Octavia Scout ist ein rundum gelungenes Allrad-Fahrzeug. Der 4×4-Antrieb sollte dabei aber nicht als Freifahrtschein für grobes Gelände verstanden werden, sondern als Sicherheitsgewinn auf schlechtem Untergrund. Und so bietet sich der Tscheche als lifestylige Alternative zum VW Passat Alltrack oder Audi A4 Allroad an. Sein Vorteil ist, dass er bei kaum weniger Platz (im Vergleich zum Audi) sogar eher mehr Platz bietet, dabei aber einige Tausend Euro günstiger ist. Fragt sich nur, ob man nicht lieber noch ein paar Taler spart und einfach einen gewöhnlichen Skoda Octavia mit Allradantrieb bestellt. Der ist kaum weniger offroad-tauglich.

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    Zuletzt aktualisiert: Oktober 2017

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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