Ein Balkon bietet Raum zum Spielen und Entspannen, wenn er kindersicher ist. Oft sind Balkone jedoch nicht auf kleine Kinder ausgelegt. Erfahren Sie, wie Sie mit einfachen Maßnahmen mehr Sicherheit schaffen: Dazu zählen geeignete Schutzvorrichtungen, sicherer Umgang mit Außensteckdosen und die richtige Pflanzenauswahl. Zudem klären wir, welche Änderungen Mieter vornehmen dürfen, welche gesetzlichen Vorschriften es gibt und worauf bei der Kindersicherung zu achten ist.

Balkon kindersicher machen: Die besten Tipps für Eltern
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Sicherer Balkon
Ein kindersicherer Balkon hat eine stabile, hohe Brüstung ohne gefährliche Lücken. Mit einfachen Lösungen wie Netzen, Verkleidungen oder Sichtschutzelementen können Sie die Sicherheit erhöhen, ohne das feste Installationen nötig sind.
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Rechtliches in der Mietwohnung beachten
Kindersichernde Maßnahmen sind erlaubt, solange sie rückstandslos entfernbar und optisch unauffällig sind. Bohren oder bauliche Veränderungen müssen Sie in der Regel mit dem Vermieter abstimmen.
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Sicherheit endet nicht am Balkongeländer
Eine Kinderunfallversicherung schützt, wenn doch einmal etwas passiert. Mit dem R+V-Vorsorgesparen sichern Sie zusätzlich die finanzielle Zukunft Ihres Kindes.

Ein Balkon ist für Kinder kein sicherer Bereich. Gerade wenn sie unbeaufsichtigt sind, kann er schnell zur Gefahr werden. Kinder klettern gerne, toben herum und haben noch kein Gespür für Risiken oder Höhen. Offene Geländer, Höhenunterschiede oder begrenzter Platz machen den Balkon zu einem Ort, an dem Unfälle schnell passieren können. Kinder betrachten das Geländer eher als Spielgerät und nicht als eine Grenze. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit genügt, und schon wird der Stuhl zur Kletterhilfe oder der Ball landet auf dem Geländer.
Scheinbar harmlose Dinge wie Pflanzen, Möbel oder Dekorationen können zu Stolperfallen werden und zu Stürzen führen. Anders als im Kinderzimmer gibt es hier keine weichen Flächen und keine klaren Grenzen. Ein falscher Schritt kann hier ernsthafte Folgen haben. Doch schon mit kleinen Veränderungen, die oft ohne Bohren möglich sind, können Sie für mehr Sicherheit sorgen und den Balkon zu einem geschützten Ort für Ihr Kind und Baby machen.
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Mindesthöhe: in der Regel 90 bis 110 Zentimeter
In den meisten Bundesländern schreibt die jeweilige Landesbauordnung für Balkonbrüstungen eine Mindesthöhe von 90 Zentimetern vor, sofern sich der Balkon in einer Höhe von maximal 12 Metern über dem Boden befindet. Liegt die Absturzhöhe darüber, muss die Brüstung in der Regel mindestens 110 Zentimeter hoch sein.
Tipp: Im Zweifel sollten Sie bei der örtlichen Baubehörde nachfragen oder einen Blick in die Landesbauordnung werfen! -
Horizontale Streben: nur mit kleinem Abstand
Querstreben wirken auf Kinder wie eine Einladung zum Klettern. Sie nutzen jede Möglichkeit, sich mit dem Fuß abzustützen, zum Beispiel auf waagerechten Streben. Dieses Verhalten wird als Leitereffekt bezeichnet und soll laut Vorschriften fast aller Bundesländer gezielt vermieden werden. Der Abstand der horizontalen Streben darf daher nur 20 bis 25 Millimeter betragen.
Tipp: Je kleiner der Abstand, desto besser. So können Kinderfüße gar nicht erst dazwischenkommen. -
Vertikale Geländerstäbe: Abstand unter 12 Zentimeter
Damit Kleinkinder nicht mit dem Kopf zwischen den Streben oder auch Sprossen stecken bleiben oder hindurchrutschen können, darf der Abstand zwischen vertikal verlaufenden Geländerstäben, höchstens 12 Zentimeter betragen.
Tipp: Die Kinderkopf-Regel besagt: Passt der Kopf durch, ist es zu weit!
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Vorgestellte (Glas-)Platten
Glas- oder blickdichte Füllungen schützen nicht nur vor dem Herabfallen, sondern erschweren aufgrund fehlender Griffe und Trittflächen auch das Hochklettern. Sie lassen sich oft unkompliziert nachrüsten und bieten eine elegante sowie sichere Lösung.
Tipp: Verwenden Sie bruchsicheres Sicherheitsglas und achten Sie auf eine stabile Verankerung.
Tipps: Keine Chance für Kletterpartien!
Ein rundum geschlossenes Geländer ist die Basis für einen effektiven Balkonschutz. Setzen Sie auf Verkleidungen oder Sicherheitsnetze. Eine niedrige Brüstung lässt sich oft durch einen Handlauf erhöhen.
Stühle, Tische oder Pflanzkübel wirken auf Kinder wie perfekte Kletterhilfen, wenn sie direkt am Geländer stehen. Was für Erwachsene praktisch platziert ist, kann für Kinder zur ernsten Gefahr werden. Einmal daraufgestellt, reicht oft schon ein Schritt, um über das Geländer zu schauen oder sogar darüber zu klettern. Solche Situationen entstehen oft unbemerkt und innerhalb weniger Sekunden. Daher gilt: Möbel und größere Gegenstände sollten immer außer Reichweite des Geländers aufgestellt werden.
Feuchtigkeit und Strom sind eine gefährliche Kombination, besonders auf dem Balkon, wenn Kinder dort mit Wasser spielen. Ungesicherte Außensteckdosen bergen die Gefahr eines Stromschlags, wenn Kinder mit nassen Händen oder feuchtem Spielzeug damit in Kontakt kommen. Das gilt insbesondere für Planschbecken oder Wasserspiele. Hier wird der gesamte Bereich schnell nass und die Gefahr, dass Wasser in Steckdosen oder Verteiler gelangt, steigt deutlich. Achten Sie deshalb auf spritzwassergeschützte Abdeckungen und auf kindersichere Steckdosen mit Klappdeckel. Verstauen Sie Geräte wie den Grill immer kindersicher.
Viele Zierpflanzen wie Oleander, Eisenhut oder Engelstrompete sehen zwar schön aus, enthalten jedoch in Blättern, Blüten oder Samen aber giftige Stoffe. Da Kinder ihre Umgebung mit allen Sinnen erkunden und schnell mal etwas in den Mund stecken, ist Vorsicht geboten. Schon das Abzupfen oder Kauen von Pflanzenteilen kann gesundheitsschädlich sein. Auch Pflanzensaft kann Haut oder Augen reizen.
Kräuter und essbares Gemüse sind zwar meist unbedenklich, doch selbst vermeintlich harmlose Pflanzen wie Tomaten enthalten in den grünen Pflanzenteilen giftige Substanzen. Daher sollten auf dem Balkon nur ungiftige, kindersichere Pflanzen stehen. Stellen Sie Blumentöpfe außerdem so auf, dass Kinder sie nicht umwerfen oder verrücken können. Befestigen Sie Balkonkästen am besten auf der Innenseite des Geländers, um die Klettergefahr zu vermeiden. Erde, Dünger oder Gartengeräte sollten nicht offen zugänglich sein, da sie auch zum Spielen oder Probieren einladen und dabei schnell zur Gefahr werden können.
Lockere Matten, Kunstrasen oder nicht fixierte Outdoor-Teppiche können beim Spielen, Rennen oder Hüpfen schnell zur Stolperfalle für Kinder werden. Sie verrutschen leicht, schlagen Wellen oder klappen an den Ecken hoch. Auch bei Nässe steigt die Rutschgefahr deutlich. Überprüfen Sie Holzbeläge deshalb regelmäßig auf Risse und Splitter, da sich Kinder daran leicht verletzen können. Sicherer sind glatte, ebene Bodenbeläge, rutschfeste Teppiche oder fest verlegter bzw. gut fixierter weicher Kunstrasen, am besten mit Klettstreifen oder Antirutschmatten.
Ein ungesicherter Zugang zum Balkon oder Garten kann schnell zur Gefahr werden, wenn Kinder unbeobachtet sind. Bodentiefe Fenster, gekippte oder leicht geöffnete Balkontüren laden zum Entdecken ein, ohne dass Erwachsene es sofort bemerken. So können Kinder unbemerkt auf den Balkon gelangen und sich in gefährliche Situationen bringen. Fenster- und Türsicherungen, abschließbare Griffe oder Kindersicherungen helfen, dieses Risiko deutlich zu reduzieren und bieten insbesondere in den oberen Etagen zusätzlichen Schutz.
Was für Erwachsene eine Dekoration ist, kann für kleine Kinder lebensgefährlich sein. Murmelgroße Kieselsteine, Schrauben, Blumendünger in Pelletform oder andere Kleinteile werden schnell im Mund genommen, wenn Kinder neugierig ihre Umgebung erkunden. Das kann zu Verschlucken oder sogar Erstickung führen. Daher gilt: Bewahren Sie alle losen Kleinteile, auch Blumenschmuck oder Werkzeuge, außer Reichweite von Kindern auf oder entfernen Sie diese ganz vom Balkon.
Im Sommer heizen sich Fliesen-, Holz- oder Kunststoffböden auf dem Balkon stark auf. Barfuß darauf zu laufen, kann für Kinder schnell schmerzhaft oder sogar gefährlich werden. Verbrennungen an den Fußsohlen sind keine Seltenheit, vor allem bei dunklen Materialien, die Hitze besonders stark speichern. Kinder bemerken die Gefahr oft zu spät oder ignorieren sie beim Spielen. Auch überhitzte Spielgeräte, Möbel oder Metallteile wie Geländer bergen ein Verletzungsrisiko.
Sorgen Sie deshalb für ausreichend Schatten, legen Sie Teppiche oder Matten aus und prüfen Sie die Oberflächen regelmäßig mit der Hand, bevor Kinder barfuß auf den Balkon dürfen.
Auch als Mieter dürfen Sie den Balkon sicherer gestalten, solange die Maßnahmen reversibel sind und beim Auszug wieder entfernt, werden können. Tipp: Suchen Sie bei Unsicherheiten oder größeren Veränderungen immer vorab das Gespräch mit dem Vermieter oder der Hausverwaltung.
Kinderhaut ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung und kann bereits nach wenigen Minuten in der Sonne Schaden nehmen. Gerade auf dem Balkon staut sich die Hitze schnell, da er oft windgeschützt, aber stark der Sonne ausgesetzt ist. Ein Sonnenschirm, ein Sonnensegel oder ein UV-beständiges Tuch bieten nicht nur Schatten, sondern schützen auch aktiv vor Sonnenbrand und Überhitzung. Achten Sie darauf, dass der Sonnenschutz stabil steht oder sicher befestigt ist, idealerweise ohne Bohren, zum Beispiel mithilfe von Klemmsystemen. So bleibt der Balkon auch bei sommerlichen Temperaturen ein sicherer Spielort.
Mit etwas Planung und wenigen Handgriffen lässt sich ein Balkon kinderfreundlich und sicher gestalten – ganz ohne große bauliche Veränderungen. Schutznetze, rutschfeste Beläge, kindersichere Pflanzen oder Türsicherungen lassen sich in der Regel auch in Mietwohnungen problemlos umsetzen.
Wichtig ist, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und alltagstaugliche Lösungen zu wählen. Doch Sicherheit endet nicht am Balkongeländer: Mit einer Kinderunfallversicherung und dem Vorsorgesparen der R+V ergänzen Sie diese Maßnahmen sinnvoll und sorgen für zuverlässigen Schutz im Alltag sowie für die finanzielle Zukunft Ihres Kindes vor.
Ein kindersicherer Balkon braucht vor allem Übersicht und einfache Schutzmaßnahmen. Möbel und Blumentöpfe sollten so platziert werden, dass sie keine Kletterhilfe für Ihr Kind oder Baby bieten. Das Geländer lässt sich mit Netzen, Platten oder Verkleidungen sichern. Befestigen Sie die am besten innen und ohne bauliche Veränderungen.
Achten Sie außerdem auf rutschfeste Bodenbeläge und sichern Sie Tür und Fenster mit Kindersicherungen. Vermeiden Sie zudem giftige Pflanzen (siehe Artikel: Giftige Pflanzen für Balkon, Terrasse und Garten). Auch Sonnenschutz und geschützte Steckdosen sind notwendig, damit Kinder sicher und unbeschwert draußen spielen können. Weitere Tipps finden Sie in unserem Artikel: Sicherer Garten für Kinder.
Plexiglas eignet sich gut als Kindersicherung am Geländer. Es ist stabil, wetterfest und schützt vor Kletterversuchen. Die Befestigung sollte möglichst ohne Bohren erfolgen, besonders in Mietwohnungen. Geeignet sind zum Beispiel UV-beständige Kabelbinder, Klemmhalter oder U-Profile, mit denen sich die Platten sicher am inneren Geländer fixieren lassen.
Wichtig ist: Dass das Plexiglas gut anliegt, keine scharfen Kanten hat und bruchsicher ist.
Um zu verhindern, dann Ihr Kind oder Baby unbeaufsichtigt auf den Balkon, die Terrasse oder in den Garten gelangt, sollten Sie die Balkontür und bodentiefe Fenster mit abschließbaren Griffen oder zusätzlichen Kindersicherungen ausstatten. Besonders wirksam sind abschließbare Fenster- und Türgriffe, die sich nur mit einem Schlüssel öffnen lassen. So bleibt der Zugang zum Balkon zuverlässig geschützt. Eine gute Alternative sind auch klemm- oder klebbare Sicherungen, die den Griff blockieren. Das gilt vor allem in Mietwohnungen.
Wichtig ist: Dass die Sicherung stabil, kindersicher und möglichst rückstandslos entfernbar ist. Passende Angebote finden Sie in jedem Baumarkt.
Die minimale Höhe für Balkongeländer ist in den Landesbauordnungen geregelt und kann je nach Bundesland leicht variieren. In der Regel gilt: mindestens 90 Zentimeter bei einer Absturzhöhe von bis zu 12 Metern und mindestens 110 Zentimeter, bei einer höheren Lage des Balkons. Diese Vorgaben dienen dem Schutz vor Stürzen. Vor allem bei Kindern sollten Eltern darauf achten, dass das Geländer nicht bekletterbar ist und keine Öffnungen oder Zwischenräume zum Durchrutschen bietet.
Ein kindersicheres Balkongeländer darf keine Kletterhilfen bieten und keine Lücken aufweisen, durch die Kinder hindurchrutschen könnten. Am sichersten ist eine geschlossene, glatte Fläche auf der Innenseite des Geländers, zum Beispiel aus Plexiglas, Netzen oder wetterfesten Verkleidungen. Je nach Material dienen diese gleichzeitig als Sichtschutz. Achten Sie außerdem darauf, dass der Abstand zwischen vertikalen Streben maximal 12 Zentimeter beträgt. Horizontale Streben sollten möglichst vermieden werden, da sie wie eine Leiter wirken können. Alternativ sind Abstände von maximal 25 Zentimeter erlaubt. In Mietwohnungen sollten alle Maßnahmen rückbaubar und ohne Bohren umsetzbar sein, zum Beispiel mit Kabelbindern, Klemmhaltern oder Seilspannsystemen.
Grundsätzlich ist eine Erhöhung des Balkongeländer möglich. In Mietwohnungen ist das allerdings nur mit Zustimmung des Vermieters erlaubt, da es sich um eine bauliche Veränderung handelt. Auch bei Eigentumswohnungen innerhalb einer Wohnanlage kann die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft erforderlich sein. Wer das Geländer temporär und ohne bauliche Veränderungen erhöhen möchte, kann auf rückbaubare Lösungen zurückgreifen. Beispiele hierfür sind innen befestigte Plexiglasplatten, feinmaschige Schutznetze, Bambusmatten, Spannrahmen oder mobile Steckgitter. Diese Lösungen verlängern das Geländer optisch und funktional. Dabei ist eine stabile und kindersichere Befestigung wichtig, die keine neuen Klettermöglichkeiten schafft.
Wenn der Vermieter Bohrarbeiten oder feste Installationen nicht erlaubt, gibt es trotzdem viele rückbaubare Alternativen, um den Balkon kindersicher zu gestalten. Unsere Tipps: Nutzen Sie Kabelbinder, Seilspannsysteme oder Klemmschellen, um ein Sicherheitsnetz oder andere Verkleidungen ohne Bohren am Geländer zu befestigen. Auch mobile Elemente wie Steckgitter, rutschfeste Bodenmatten oder innen angebrachte Pflanzkästen bieten Sicherheit, ohne die Substanz des Gebäudes zu verändern.
Wichtig ist: Dass alle Maßnahmen stabil, wetterfest und kindersicher sind und sich bei Auszug problemlos entfernen lassen.
Ein genaues Alter lässt sich pauschal nicht festlegen. Entscheidend ist der individuelle Entwicklungsstand Ihres Kindes. Kleinkinder unter drei Jahren sollten grundsätzlich niemals unbeaufsichtigt auf dem Balkon spielen. Ab etwa vier bis fünf Jahren kann eigenständiges, kurzes Spielen möglich sein, vorausgesetzt, der Balkon ist vollständig kindersicher gestaltet. Es dürfen keine Kletterhilfen oder Treppen erreichbar sein, das Geländer muss gesichert, Pflanzen sollten ungefährlich und Zugang zu Steckdosen sowie Balkontür verschlossen sein.
Wichtig ist: Dass Ihr Kind bereits Gefahren einschätzen und grundlegende Regeln verstehen kann. Auch dann empfiehlt sich regelmäßige Kontrolle durch einen prüfenden Blick.
Zuletzt aktualisiert: August 2025
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