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    Balkonkraftwerke: Stromerzeugung auf kleinstem Raum

    Wegen steigender Stromkosten möchten viele Menschen mithilfe erneuerbarer Energien ihren Strom selbst produzieren und dadurch Kosten senken. Lange Zeit hatten Mieter keine Chance, sich eine Photovoltaik-Anlage anzuschaffen: Häufig fehlte der nötige Platz oder die hohen Kosten für eine Photovoltaik-Anlage wirkten abschreckend. Mit einem Balkonkraftwerk ist es jetzt möglich, einen ganz persönlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten, da die Anbringung auf dem eigenen Balkon, an der Hausfassade oder auf der Garage möglich ist. Hier findne Sie alle Infos zum Thema Balkonkraftwerk, den Anschaffungskosten und der Versicherung.

    Was sind Balkonkraftwerke und wie funktionieren sie?

    Ein Balkonkraftwerk ist eine Mini-Solaranlage, die praktisch überall aufgebaut werden kann. Es besteht aus ein oder mehreren Solarpaneelen, einem Wechselrichter, einer Anschlussleitung und einem Netzanschluss. Manche Anlagen verfügen auch über einen Speicher.

    Treffen die Sonnenstrahlen auf die Solarmodule, wird die Energie in Gleichstrom umgewandelt. Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um, sodass Sie Ihren selbst produzierten Strom auch direkt nutzen können.

    Die Installation ist im Gegensatz zu einer herkömmlichen Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) auf Ihrem Dach einfach und schnell mithilfe der dazu gelieferten Anleitung zu erledigen.

    Erleichterung für Balkonkraftwerke durch Solarpaket 1

    Mehr Solarstrom, weniger Bürokratie

    Das Solarpaket 1 ist am 16. Mai 2024 in Kraft getreten. Es bringt viele Erleichterungen für Balkonkraftwerke, denn diese sollen möglichst unkompliziert in Betrieb genommen werden. Nachfolgend ein Auszug aus den neuen ab 16. Mai 2024 gültigen Regelungen (Quelle: Bundesregierung).

     

    • Vereinfachte Registrierung von Balkonkraftwerken

      ​​Die Bundesnetzagentur hat die Registrierung von Balkonkraftwerken bereits zum 1. April 2024 vereinfacht und auf wenige, einfach einzugebende Daten beschränkt. Die vorherige Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt. Die Bundesnetzagentur informiert den Netzbetreiber automatisch über das Balkonkraftwerk, das neu an sein Netz angeschlossen wurde.

    • Digitale Stromzähler sind keine Pflicht mehr

      Digitale Stromzähler sind nicht verpflichtend. Neue Balkon-PV sollen nicht dadurch verhindert werden, dass ein Zweirichtungszähler – also digitaler Stromzähler – eingebaut werden muss. Übergangsweise dürfen die Anlagen weiterhin die alten Ferraris-Zähler nutzen. Der bisherige Stromzähler läuft dann einfach rückwärts, wenn Strom eingespeist wird. So profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher davon, denn das senkt die Strommenge, die sie bezahlen.

    • Leistungsfähigere PV-Anlagen

      Leistungsfähigere PV-Anlagen sind erlaubt. Für Geräte mit einer installierten Leistung von insgesamt bis zu 2 Kilowatt und einer Wechselrichterleistung von insgesamt bis zu 800 Voltampere gilt eine vereinfachte Anmeldung.

    • Leichtere Installation

      Stromeinspeisung über die Steckdose möglich. Künftig sollen Balkon-PV mit einem herkömmlichen Schuko-Stecker auskommen. Das erleichtert die Installation erheblich. Hierzu muss noch eine Norm mit den Verbänden erarbeitet werden.

    Weitere Informationen sowie Rechte und Pflichten können Sie bei der Bundesnetzagentur nachlesen.

    Die passende Versicherung für Ihre Solaranlage

    Ihr Balkonkraftwerk ist Naturgewalten wie Sturm, Hagel, weiteren Naturgefahren und Blitzschlag ausgesetzt.

    Das deckt die R+V-Hausratversicherung ab

    Kommt es durch solche wetterbedingten Situationen zu Schäden an Ihrer Balkon-Solaranlage, greift hier Ihre R+V-Hausratversicherung.

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    Das deckt die R+V-Wohngebäudeversicherung ab

    Als Eigentümer einer Immobilie sind Sie über Ihre R+V-Wohngebäudeversicherung abgesichert. 

    Zur R+V-Wohngebäudeversicherung

    Das deckt die R+V-Privat-Haftpflichtversicherung (PHV) ab

    Die Privat-Haftpflichtversicherung der R+V versichert Schäden gegenüber Dritten, die durch Ihre Solaranlage verursacht werden. Hier ein typisches Beispiel: Durch einen starken Windstoß fällt das Kraftwerk vom Balkon und beschädigt das darunter parkende Auto eines Dritten. Ohne eine Privat-Haftpflichtversicherung müssten Sie den Schaden aus der eigenen Tasche bezahlen. 

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    Vor- und Nachteile von Balkonkraftwerken

    Vorteile

    • Schnelle und kostengünstige Möglichkeit, auf erneuerbare Energien umzusteigen.

    • Einfache Installation.

    • Mieter können auch ihren eigenen Strom produzieren.

    • Für das Balkonkraftwerk fällt keine Mehrwertsteuer an.

    • Grundsätzlich keine zusätzliche Balkonkraftwerkversicherung notwendig, da Schutz durch die Hausratversicherung, die Wohngebäudeversicherung und die Privat-Haftpflichtversicherung besteht. 

    Nachteile

    • Stromproduktion abhängig von der Sonneneinstrahlung und Lage des Balkons.

    • Zusätzliche Kosten, wenn ein Zähler mit Rücklaufsperre eingebaut werden muss.

    • Der erzeugte Strom ist nur direkt nutzbar, ein Speicher ist möglich, häufig aber wirtschaftlich nicht sinnvoll.

    • Keine Vergütung für Einspeisung ins öffentliche Stromnetz.

    FAQs

    Häufige Fragen zum Thema Balkonkraftwerk

    Eine Mini-Photovoltaik-Anlage ist kleiner und somit auch günstiger als die herkömmliche großflächige Photovoltaik-Anlage. Man muss mit einer Anfangsinvestition ab ca. 400 Euro für Module, Kabel, Wechselrichter und Befestigung rechnen – Anlagen mit Speicher sind deutlich teuer. Die Amortisationsdauer ist abhängig vom individuellen Strombedarf, den Strompreisen aber auch von der Sonneneinstrahlung.

     

    Die Menge des produzierten Stroms und somit auch die Einsparung sind abhängig von der Sonneneinstrahlung, aber auch der Lage eines Balkonkraftwerks. Werfen Nachbarhäuser oder Bäume Schatten auf die Anlage, beeinträchtigt das die Stromproduktion. Geht man von einem Strompreis von ca. 30 Cent pro Kilowattstunde aus, kann man bei Idealbedingungen Kosten von rund 100 bis 200 Euro im Jahr einsparen.

    Gegen einen Ertragsausfall beim Balkonkraftwerk kann man sich nicht versichern lassen, da es keine Vergütung für die Einspeisung in das öffentliche Netz gibt.

    Grundsätzlich kann man das Balkonkraftwerk dank der leichten Installation auch selbst anschließen. Fehlerhaft angeschlossene Anlagen können jedoch die Ursache von zukünftigen Schäden darstellen. Benötigen Sie bei der Installation Hilfe, empfiehlt sich die Beauftragung eines Elektrikers. 

    Für den Eigentümer einer Immobilie besteht der Versicherungsschutz über die Wohngebäudeversicherung, wenn das Balkonkraftwerk der Instandhaltung bzw. überwiegenden Zweckbestimmung des versicherten Gebäudes dient.

    Versicherungsschutz besteht auf dem gesamten Versicherungsgrundstück gegen alle versicherten Gefahren – auch Sturm- und Hagelschäden sowie weitere Naturgefahren, sofern vereinbart. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass das Balkonkraftwerk fest verankert ist.

    Für Mieter und Eigentümer besteht der Versicherungsschutz über die Hausratversicherung, wenn die Solaranlage ausschließlich der versicherten Wohnung​ dient und sach- und fachgerecht montiert wurde. Versicherungsschutz besteht auf dem gesamten Versicherungsgrundstück gegen alle versicherten Gefahren – auch Sturm- und Hagelschäden sowie weitere Naturgefahren – sofern vereinbart.

    Zusätzlich bietet die R+V Versicherungsschutz in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung auch gegen einfachen Diebstahl mit einer Entschädigungsgrenze an.

    Die Bundesnetzagentur hat die Registrierung von Balkonkraftwerken zum 01. April 2024 vereinfacht und auf wenige, einfach einzugebende Daten beschränkt. Die vorherige Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt. Die Bundesnetzagentur informiert diesen automatisch über das Balkonkraftwerk, das neu an sein Netz angeschlossen wurde.

    Als Mieter sollten Sie vor der Installation eines Balkonkraftwerks das Einverständnis des Vermieters einholen und prüfen, ob Ihre private Haftpflichtversicherung eventuell entstehende Schäden abdeckt.

    Nein. Die R+V bietet Ihnen in der Privathaftpflicht-Versicherung, der Hausratversicherung und der Wohngebäudeversicherung Versicherungsschutz für Ihr Balkonkraftwerk. Eine separate Absicherung ist nicht mehr erforderlich.

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    Zuletzt aktualisiert: August 2024

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