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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    VW Golf 8 eHybrid oder GTE? – Fahrbericht

    Man kennt ihn ja mittlerweile, den Volkswagen Golf 8 – er ist ja auch kein kompletter Neuling mehr. Der eine liebt ihn, der andere hasst ihn. Das war wohl schon immer so und das wird sich wohl auch nicht ändern. Was allerdings neu ist, sind die Modellvarianten des Wolfsburgers, die wir im Vergleich des Volkswagen Golf 8 eHybrid und GTE genauer betrachten. Während der eHybrid primär auf Komfort und hohe Alltagstauglichkeit ausgelegt ist, gibt sich der GTE eher sportlich. Doch was zeichnet die beiden noch aus?

    Volkswagen Golf 8 eHybrid und GTE Design Check

    VW Golf 8 eHybrid vs. GTE

    Blicken wir zunächst rüber zum Volkswagen Golf 8 eHybrid. Moment mal: eHybrid? Der sieht doch aus wie… ja, genau – wie ein ganz normaler Golf 8. Wer ihn nicht gerade im knalligen „Limonengelb Metallic“ wählt, der bekommt einen Golf, der sich kaum von den gewöhnlichen Verbrennern unterscheidet. Ok, fairerweise muss man hinzufügen, dass der Volkswagen Golf 8 eHybrid ausschließlich in der Ausstattungslinie „Style“ erhältlich ist und entsprechend etwas hübscher daherkommt, als ein Basis-Golf.

    VW Golf 8 GTE Fahrbericht

    Der Volkswagen Golf 8 GTE erhält ab Werk hingegen etwas „Kriegsbemalung“. So wurde eine Frontschürze im Stil des Golf 8 GTI verbaut, die auf Wunsch auch dessen Nebelleuchten-Quintett trägt. Ansonsten gibt es eine blaue Zierleiste im Kühlergrill, die sich bis in die Scheinwerfer hineinzieht, Wabenoptik für den Kühlergrill, einen Dachspoiler sowie angedeutete Endrohre in Form einer Zierblende in der Heckschürze. Echte Auspuffrohre sind hingegen passé.

    Was beide eint, sind natürlich die Abmessungen von 4,28m Länge, 2,07m Breite mit Außenspiegeln sowie ein Radstand von 2,63m. Und da wäre noch etwas: eine durchgezogene LED-Lichtleiste an der Front, die die beiden Scheinwerfer miteinander verbindet. Das hebt beide Modelle vor allem nachts vom „normalen“ Golf 8 ab. Tagsüber erkennt man dieses Element, gerade bei der Wahl eines hellen Lacks, kaum.

    VW Golf 8 eHybrid Fotos

    VW Golf 8 eHybrid Innenraum Check

    Und wie schaut es innen aus? Der Volkswagen Golf 8 eHybrid kommt, wie schon erwähnt, als „Style“ und bringt das „Digital Cockpit Pro“, das Infotainment „Discover Media“ und den Travel Assist für das assistierte Fahren bis 210 km/h mit. Hinzu kommen ein Notbremsassistent, eine Klimaautomatik, die in ihrer Bedienung weiterhin fummelig bleibt sowie eine Rekuperationsfunktion, das lokale Warnsystem „Car2X“ und ein der „Keyless Start“.

    Etwas mehr Spaß bereitet da der Volkswagen Golf 8 GTE – zumindest demjenigen, der auf den sportlichen Habitus steht. So findet man sich auf Sportsesseln mit integrierten Kopfstützen wieder, die mit grauem Karomuster bezogen sind. Beim Golf GTI ist das ähnlich und stellt eine Reminiszenz an die 70er Jahre her, als der Golf I GTI mit diesem Schotten-Karo Sportlichkeit suggerierte. Der aktuelle Volkswagen Golf 8 GTE gibt blaue Akzente hinzu, die den Farbton der Zierleiste am Grill aufgreifen. Hinzu kommen spezielle Zierleisten am Armaturenbrett sowie an den Türen – das wars. Natürlich bietet auch der GTE das „Digital Cockpit Pro“, das Infotainment „Discover Media“ sowie die weiteren Ausstattungsfeatures des Volkswagen Golf 8 eHybrid. Geteilt wird obendrein das magere Kofferraumvolumen von 272-1.162 Litern.

    Volkswagen Golf 8 eHybrid und GTE Motoren Check

    VW Golf 8 GTE vs. eHybrid

    Wirklich eklatante Unterschiede ergeben sich bislang nicht. Beim Motorenkonzept ändert sich das, oder? Nicht so richtig, muss man leider zugeben. Das Antriebslayout stimmt bei beiden Varianten nämlich überein, die reinen Maximalleistungen unterscheiden sich lediglich. So setzten beide auf einen 1.4 Liter TSI Vierzylinder und einen Elektromotor. Beim Volkswagen Golf 8 eHybrid stehen 204 PS Systemleistung und 350 Nm parat, die sich aus 150 kW vom Benziner und 81 kW vom E-Motor zusammensetzen. Die Leistungsdaten sind beim Golf GTE exakt gleich, mit dem Unterschied, dass jener 245 PS Systemleistung auf Parkett legt. Wie das, schließlich leisten der Benziner und der E-Motor dasselbe? Volkswagen applizierte den GTE so, dass er den 13 kWh Akku stärker nutzt, während der eHybrid die Leistung sachte einsetzt. Das war´s, sonst sind die Antriebsstränge identisch.

    So ergibt sich dann auch die Differenz in den Reichweiten: Der Volkswagen Golf 8 eHybrid soll gemäß NEFZ mit 1,2-1,4 Litern auf 100 km auskommen und kann bis zu 80 km rein elektrisch fahren. Der Golf GTE liegt bei 1,7 Litern laut NEFZ und schafft es im Bestfall auf 62 km. Soviel zur Papierform. In der Realität kommt man mit dem eHybrid auf 3,2 Liter/100 km und erreicht mit vorausschauendem Fahren eine elektrische Reichweite von 50 km. Der Volkwagen Golf 8 GTE genehmigt sich ein wenig mehr und kommt nicht ganz so weit.

    Dafür sind die Fahrleistungen des Golf GTE etwas besser: Auf 100 km/h geht es in 6,7 Sekunden, Schluss ist bei 225 km/h. Da muss der Golf eHybrid etwas federn lassen, da er sich 0,7 Sekunden mehr für den Standardspurt genehmigt und fünf Stundenkilometer weniger Topspeed erreicht. Das scheint jedoch verschmerzbar, oder?

    VW Golf 8 GTE Fotos:

    Volkswagen Golf 8 eHybrid und GTE Fahreindruck Check

    Der neue VW Golf 8 GTE im R+V Drive Check

    Ganz so einfach ist die Interpretation der Papierwerte nicht. In der Realität fährt der Volkwagen Golf 8 GTE deutlich druckvoller, da er den stärkeren e-Boost bietet. Außerdem reagiert der GTE wesentlich forscher auf Gaspedal-Befehle. Der eHybrid möchte für forsches Vorankommen gerne über den Kick-Down-Punkt hinaus getreten werden. Dann springt auch er zügig aus den Startblöcken. Wobei man festhalten muss: Beide Plug-In-Hybride schicken ihre Leistung ohne Differenzialsperre an die Vorderräder und können durchaus mit den Hufen scharren. Das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das den E-Motor beherbergt, schaltet jederzeit treffsicher. Andererseits dauert es kurz, bis der e-Boost genutzt werden kann, da er die Gänge des Doppelkupplungsgetriebes nutzt, es also bei spontanem Beschleunigen erst die Gänge sortieren muss.

    Ansonsten sprechen wir von typischen Golf-Modellen, die leichtgängig und präzise lenken und angenehm federn. Der Volkswagen Golf 8 GTE ist dabei straffer ausgelegt – klar. Beiden gemein sind wiederum der gute Drive Pilot und die Möglichkeit zur Einstellung der Rekuperation, die von gefühlter, „leichter Motorbremse“ bis hin zum stärkeren Verzögern reicht.

    Volkswagen Golf 8 eHybrid und GTE Preis Check

    Wird der VW Golf 8 auch zur Ikone?

    Kommen wir zum Knackpunkt: Der Volkwagen Golf 8 eHybrid startet ab 39.781 € und kommt in der Ausstattung „Style“. Sie beinhaltet das digitale Cockpit, das Navigationssystem „Discover Media“, eine Verkehrszeichenerkennung sowie den Travel Assist mit Distanzregelung und Spurhalter. Hinzu kommen LED-Plus-Scheinwerfer und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Nicht vergessen darf man aber den günstigeren Verbrauch sowie die höhere elektrische Reichweite.

    Der Volkswagen Golf 8 GTE kommt hingegen auf einen Grundpreis von 41.667€ und ist weniger sparsam. Dafür bietet er ungleich mehr Fahrspaß, aber ob das einen Aufpreis von knapp 2.000 Euro rechtfertigt?

    Zielgruppencheck und Fazit

    Es ist, wie so häufig, eine Frage des Geschmacks: Entweder man möchte den etwas ruhigerer Golf, dann greift man zum eHybrid. Oder man mag das etwas straffere Fahrwerk und die dynamische Optik, sodass man zum GTE tendiert. Beiden gemein ist, dass sie lokal emissionsfrei fahren können und das Pendeln durch ihre elektrische Reichweite günstig machen können. Fraglich ist nur, ob der Volkswagen Golf 8 GTE mit seinen rund 2.000 Euro Aufpreis wirklich sein muss, zumal er mehr verbraucht. Anmerken muss man zudem, dass die Umweltprämie beim GTE, der einen Grundpreis von über 40.000 Euro hat, um 500 Euro (4.000 statt 4.500 Euro) geringer ausfällt.

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    Zuletzt aktualisiert: September 2020

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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