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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    VW Golf 7 GTI Clubsport – Die perfekte Symbiose aus Sportlichkeit und Alltagsnutzen?

    Endlich bin ich den VW Golf 7 GTI Clubsport gefahren. Doch zunächst: Meine Geschichte! Zum VW Golf GTI habe ich eine ganz besondere Geschichte. Der VW Golf GTI, also der Einser GTI, war schon damals ein Traumwagen.

     

    Später als ich dann den Führerschein hatte, war der 3er GTI als Jubi-Modell mit 150 PS, der damals schnellste Wagen, den ich bewegt hatte. Laut Tacho 240 km/h, der bügelte Ende der 90er Jahre schon so vieles weg, während im Radio noch richtig gute Musik lief.

    Ich habe mir etwas aus den 90er Jahren verwahrt, zum einen den schlechten Musikgeschmack und zum anderen meinen eigenen GTI. Doch heute sprechen wir nicht über den 1er, auch nicht über den 3er, nein heute gibt es die Extraportion GTI. Darf ich vorstellen? Das ist der VW Golf GTI Clubsport!

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    Rein optisch unterscheidet sich das Clubsport-Modell durch die geänderte Frontspoiler-Stoßstange und am Heck durch den Diffusor bzw. durch den Heckspoiler. In den Radkästen drehen sich serienmäßig 18″, doch unter uns? Hand aufs Herz? Die würden in den Radkästen total verloren aussehen, also unbedingt die 19 Zöller bestellen, dort dann aber auch den Volkswagen Hinweis berücksichtigen:

    „Die Sportreifen des Golf GTI Clubsport sind spezielle, für den Einsatz auf trockener Fahrbahn optimierte Reifen, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und für die Verwendung im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen sind. Bei nasser Fahrbahn – besonders bei der Gefahr von Aquaplaning – muss mit angemessener Geschwindigkeit gefahren werden. Aufgrund der geringeren Profiltiefe können die Sportreifen ihre Verschleißgrenze früher erreichen.“

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    VW Golf 7 GTI Clubsport Design

    Vom Tiefgang her finde ich den Clubsport übrigens in Ordnung, auch wenn ich persönlich etwas tiefer fahren würde, aber das ist ja Geschmacksache! Im Vergleich zu einem normalen Golf ist dieser GTI – übrigens wie alle GTI – um 15 mm tiefer!

    Bevor es um den Fahreindruck geht, erst die Fakten

    Unter der Haube sitzt ein 2.0 Liter Vierzylinder-Reihenmotor. Dank Abgasturbolader, 1,3 bar Ladedruck und Ladeluftkühler leistet dieser Motor bis zu 265 PS, das sind 195 kW. Damit beschleunigt er, wenn man sich denn auch schnell genug durch die 6-Gänge schaltet, innerhalb von 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

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    Darf ich hier eigentlich kritisieren, dass mir da auf der Motorabdeckung ein GTI Schriftzug fehlt? Ich meine, wer sich ein GTI Clubsport Sondermodell kauft, möchte bei der Flüssigkeits-Kontrolle doch auch sehen, was er da unter der Haube hat, oder?

    Zurück zu den Fakten: Wir haben hier also die 6-Gang Handschaltung verbaut. Ich bin inzwischen älter geworden, ich würde inzwischen lieber das 6-Gang Doppelkupplungsgetriebe verbauen lassen. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 250 erreicht.

    Bleibt eigentlich nur eine Frage offen, oder? Was kostet der Spaß: Los geht es handgerissen ab 34.925 Euro, mit dem Doppelkupplungsgetriebe muss man mindestens 36.900 Euro investieren.

    Viel Geld, für viel Fahrspaß im Alltag, denn der VW Golf GTI Clubsport schafft es, einen extrem hohen Alltagsnutzen mit einer Sportlichkeit zu verknüpfen und daraus eine perfekte Symbiose zu schaffen.

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    Fahrzeug mit Frontantrieb und 265 PS, der die Leistung auch auf die Straße bekommt, allerdings nur wenn die Straße trocken ist, bei nasser Fahrbahn liegt auch hier einfach zu viel Leistung an der Vorderachse an.

    Mir gefällt definitiv das Fahrverhalten. Fangen wir mal mit der Lenkung an, die verfügt über eine sehr gute Rückmeldung und lässt sich genauso präzise steuern wie die Bremsanlage und der Motor hängt fantastisch am Gas. Das Getriebe ist kurz und knackig, die Gänge landen schnell in der richtigen Schaltgasse – auch hier nichts zu meckern.

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    VW Golf 7 GTI Clubsport Innenraum

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    Der Innenraum ist typisch Volkswagen, einige mögen das nun kritisieren, ich mag das: Aufgeräumt, klar strukturiert, gut abzulesen. Platz genommen und man findet sich schnell zur Recht. Der VW Golf GTI Clubsport bleibt natürlich ein Golf und der ist in der Kompaktklasse ja nicht umsonst der Primus.

    …und auch wenn ihr mir das nun nicht glauben wollt, der GTI Clubsport fährt, auf trockener Fahrbahn und sauberen Untergrund, wie auf Schienen! Verantwortlich ist dafür sicherlich auch die elektronisch geregelte Vorderachs-Differenzialsperre und geübte Fahrer können auch das ESC in den Sport-Modus versetzen, bzw. es komplett ausschalten.

    Die Sportsitze bieten einen fantastischen Seitenhalt, das Lenkrad ist axial und vertikal verstellbar und so findet man definitiv eine gute Sitzposition.

    Kommen wir zur Kritik, denn wo viel Licht, da ist auch in der Regel etwas Schatten: Klar, da wäre der Preis zu nennen, denn mit ein paar Klicks im Optionalitäten-Kabinett erhöht man den Basispreis schnell auf knapp 44.000 Euro und auch wenn man nicht mehr umrechnen sollte, dass sind knapp 88.000 Mark – für einen Golf!

    Den NEFZ-Verbrauch von 7,0 Liter kann man nicht erreichen wenn man den GTI so fährt, wie er es quasi verlangt. Macht aber nichts, ich kann meinen GTI auch nicht unter 10 Litern fahren und der hat nicht einmal die Hälfte der Leistung. Also kritisieren wir einfach den Tankinhalt, denn der fast nur knapp 50 Liter und zwingt uns förmlich, den Tankwart ziemlich häufig zu besuchen.

    Geärgert habe ich mich über die Tatsache, dass bei einem besonders auf Sportlichkeit getrimmten Modell die adaptive Fahrwerksregelung noch einmal mit 1.035 Euro extra zu Buche schlägt.

    Erst dann kann man wählen zwischen den verschiedenen Kennlinien und das DYNAUDIO Premium Sound System mit 10 Kanal Verstärker, Subwoofer und 8 Lautsprechern kann mich trotz einer Gesamtleistung von 400 Watt auch nicht überzeugen, da würde ich ggf. auf eine Nachrüstlösung setzen.

    Nun bin ich ja ein Tuning-Freund, mir persönlich ist der GTI Clubsport auch etwas zu leise, ich hätte gerne einen etwas lauteren, satten Klang bei der Beschleunigung – aber ihr merkt schon, ich suche hier nach der berühmt berüchtigen Nadel im Heuhaufen, denn eigentlich ist der VW Golf GTI Clubsport genau das Fahrzeug was ich immer gesucht habe:

    Alltagstauglich, ideal für Familie und Hund, dabei noch sportlich und wenn man zwei Mal nachrechnet auch noch bezahlbar.

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    Alltagstauglich? Werfen wir doch mal einen Blick in den Kofferaum:

    Das Kofferraumvolumen wird übrigens mit 380 Liter angegeben, klappt man die Rücksitze um, dann erhöht sich das Volumen auf 1.270 Liter.

    Wer häufiger mit drei oder vier Personen unterwegs ist, der sollte sich für die Version mit fünf Türen entscheiden, hier spreche ich aus leidvoller Erfahrung, denn mein eigener GTI verfügt nur über drei Türen (bei der Angabe wird die Heckklappe immer mitgezählt) und das nervt dann schon, vor allem wenn man die Kinder im Kindersitz noch anschnallen muss.

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    Ansonsten ist der Clubsport ein sportliches Sondermodell des Fahrzeugs, was das Wort Alltagstauglichkeit ja quasi geprägt hat.

    Fassen wir noch einmal zusammen: Mit dem VW Golf GTI Clubsport feierte der Hersteller den 40. Geburtstag des GTIs. Das Jubiläumsmodell entwickelt im Basismodus 195 kW / 265 PS und 350 Nm, temporär stehen im Boostmodus – jetzt bitte an Knight Rider denken – 213 kW / 290 PS und 380 Nm zur Verfügung.

    Der Golf GTI Clubsport beschleunigt in 6,3 Sekunden auf 100 km/h; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h. Aerodynamisch sind vor allem der neue Frontstoßfänger, der Heckspoiler und der verbaute Diffusor.

    Die verbauten Teile sorgen für Abtriebswerte wie im Motorsport, sprich der GTI Clubsport wird auf die Straße gedrückt. Die von mir leider nicht gefahrene DSG-Version ist mit einer Launch-Control ausgerüstet, optional stehen Semi-Slicks zur Verfügung.

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    Das Interieur ist mit Sportschalensitzen ausgestattet und wenn ihr nun fragt, ob sich das für Volkswagen alles überhaupt lohnt, dann mal einen kurzen Blick in die Verkaufsstatistik: Bislang wurden in sieben Generationen über zwei Millionen Golf GTI verkauft; geplant waren – das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen 5.000 Exemplare.

    Der Clubsport ist eigentlich das 40er Jubi-Modell, denn VW Golf GTI Jubiläumsmodelle gab es zum 20., zum 25., zum 30. und auch zum 35. GTI Geburtstag. Tradition verpflichtet, oder?

    So gibt es natürlich auch in dem Sondermodell Zitate: Man findet rote Streifen, Karo-Muster, einen Golfball-Schaltknauf (zumindest soll er so aussehen) und mit ganz viel Fantasie, erkennt man sogar noch das Spucknapf-Volant.

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    VW Golf 7 GTI Clubsport Probefahrt

    Wie schon erwähnt, der VW Golf GTI Clubsport ist die perfekte Symbiose aus Sportlichkeit und großer Alltagstauglichkeit, er vereint die guten Golf-Tugenden, versprüht den GTI-Spirit und legt dabei noch eine ordentliche Schüppe drauf. Ich empfehle jedem, der sich für einen GTI interessiert, unbedingt eine Probefahrt mit dem Clubsport Sondermodell!

    Wer noch mehr Leistung und einen Allrad-Antrieb haben möchte, der darf gerne zum VW Golf R (gerne auch als VW Golf 7 R Variant) greifen, aber der Clubsport, der macht mir irgendwie mehr Spaß und dank Overboost kann er temporär ja sogar 290 Pferde unter der Motorhaube mobilisieren, die das Geschoss dann auch noch ein paar Zehntel schneller machen.

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    Zuletzt aktualisiert: August 2016

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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