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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    Traumwagen im Vergleich: Audi RS6 vs. Audi RS7

    Manchmal muss man auch mal träumen dürfen. Aus dem Grund stelle ich euch heute zwei Fahrzeuge vor, die definitiv keine reinrassigen Sportwagen sind, aber dennoch sehr sportlich unterwegs sind.

     

    Beide Fahrzeuge verfügen über den gleichen Antrieb, dürften aber durch die Bauform unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Es folgt also ein, nicht ganz ernst gemeinter, Vergleich zwischen dem neuen Audi RS6 Avant (den Audi RS6 gibt es nicht mehr als Limousine) und dem Audi RS7 Sportback. Zwei Fahrzeuge für alle (sportlichen) Fälle, quasi:

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    Sportliche Familien greifen zum Audi RS6. Der Grund dafür liegt auf der Hand, denn der Audi RS6 bietet ausreichend Platz für Kind, Kegel und Gepäck. Serienmäßig fährt der Audi RS6 Avant mit zwei sportlich ausgeformten Fondsitzen vor, optional gibt es allerdings auch eine Rückbank mit drei Sitzplätzen. Der Gepäckraum fasst bis zu 1.680 Liter, wenn man die Rücksitzbank umlegt. Bleibt die Rückbank „familientauglich“, verleibt ein Volumen von 565 Litern zur freien Verfügung.

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    Der Audi RS6 ist also ein Luxus-Laster, der innerhalb von 3,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen kann. Der Vortrieb endet optional erst bei etwas über 300 km/h – das Zauberwort bei der Bestellung muss „Dynamikpaket Plus“ heißen.

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    Doppelherz? Der Motor bleibt gleich! Die gleichen Beschleunigungswerte gelten übrigens auch für den Audi RS7 Sportback. Eigentlich auch kein Wunder, denn unter der Motorhaube schlägt das gleiche Herz. Ein 4.0 Liter V8 TFSI Motor mit einer Höchstleistung von 560 PS und einem maximalen Drehmoment von 700 Nm. Dieser Motor wird durch einen Turbolader zwangsbeatmet, mit einem Ladedruck von bis zu 1.2 bar werden die Zylinder mit Frischluft versorgt.

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    Zylinder ist ein gutes Stichwort, denn unter Last (Vollgas, sportlich ambitionierte Fahrweise) ist der V8-Biturbo ein reinrassiger V8 (mit dem typischen und gewollten Klangbild, das die Ohren verwöhnt). Bei langsamer Fahrt (niedrige Last und Drehzahl) schaltet die neue „cylinder on demand-Technik“ (die Audi so ähnlich übrigens auch beim neuen Audi A8 W12 einsetzt) einfach die Hälfte der Zylinder „ab“. Klingt einfach, ist technisch aber gut durchdacht und aufwendig umgesetzt. Ziel: Kraftstoff sparen und Umwelt schützen.

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    Autokäufer mit „etwas“ weniger Platzbedarf dürften vermutlich eher zum Audi RS7 Sportback greifen. Hier wird der sportliche Antrieb noch durch aufregende Karosserieformen unterstrichen. Überraschenderweise bietet der Audi RS7 Sportback trotzdem viel Platz. Mit einem Volumen von 535 Litern (umgeklappt etwas mehr als 1300 Liter) muss sich die sportliche Reise-Limousine eigentlich gar nicht groß hinter dem RS6 verstecken. Im Fond haben Personen, bis zu einer Körpergröße von 1,75m, ausreichend Platz und auch keine Probleme mit der Kopffreiheit.

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    Was gilt für beide Modelle? Die jeweilige Sitzposition ist ausgesprochen gut, der Fahrersitz perfekt einstellbar, schnell findet man eine gute und bequeme Sitzposition. Langstreckenfahrten werden also nur durch Tankstops unterbrochen oder wenn die anderen Mitfahrer mal auf die Toilette müssen.

    Beide Fahrzeuge sind hochwertig verarbeitet und auch an die Kinder hat der Hersteller gedacht. Neben den starren Gurtpeitschen, gibt es auch einen Einklemmschutz für die elektrischen Fensterheber und die obligatorischen ISO-Fixhalterungen. Optional gibt es diese auch für den Beifahrersitz und damit werden die beiden sportlichen Sondermodelle zum rasanten Kinderwagen.

    Bei Fahrzeugen in dieser Preisklasse (konfiguriert ruhig mal selbst, ich möchte die Träume nun nicht gleich zerplatzen lassen) sucht man nach Kritikpunkten oft vergebens. Die 8-Gang Automatik ist über jeden Zweifel erhaben, das Fahrwerk optimal eingestellt und an die Bedürfnisse angepasst. Natürlich kann man den NEFZ-Wert (ihr wisst schon, den angegebene Kraftstoffverbrauch, der beim Audi RS6 mit 9,8 Litern angegeben wird) verdoppeln. Sportliche Fahrer werden das locker schaffen – doch ist das nun Kritik an dem Fahrzeug oder an dem zu schweren Gasfuß?

    Ihr seht schon, hier entscheidet nicht nur der gute (eigene) Geschmack bzw. der Platzbedarf, sondern auch der Geldbeutel. Dabei ist der Kraftstoffverbrauch nicht wirklich der wichtigste Posten beim Unterhalt dieser Fahrzeuge. Man sollte auch beachten, dass sportlich ambitionierte Fahrer auch durchaus Reifen und Bremsen verschleißen, aber in dieser Preisklasse dürfte das vermutlich keinen Kunden wahrlich interessieren.

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    Was andere Blogger zu den Fahrzeugen sagen?

    Kai Bösel ist Familienvater (hat mit DADDYlicious auch gerade einen passendes Format ins Netz gestellt) und damit wundert mich sein Fazit zum Audi RS6 Avant gar nicht: „Wenn Du bis hier gelesen hast und verstehst, was ich meine, dann brauchst Du kein Fazit. Du hast bereits angefangen zu sparen, denn Du hast jetzt einen automobilen Traum.“ – hier geht es direkt zu seinem Fahrbericht – wo er allerdings auch unterstreicht, dass es sicherlich keine rationale Entscheidung ist ;).

    Sebastian Bauer legt den Fokus eher auf Antrieb und Fahrwerk, damit hat er sich inzwischen in der Szene einen Namen gemacht, sein Urteil: “ Packen wir aber das Problem bei der Wurzel: der RS6 Avant ist mit seinem Dimensionen und seiner Masse nicht gerade optimal auf der Landstraße aufgehoben und insofern ist jeder Schritt in Richtung Sportlichkeit immer nur ein Kompromiss, auch wenn man bei Audi sicher lieber Konsens sagen wollen würde. Das macht aber nichts, der Audi RS6 Avant soll kein eiskalter Racer für die Rennstrecke sein und das ist ok.“ – das Gewicht kann man halt nicht wegdiskutieren und auch wenn der Audi RS6 Avant so schnell sein kann wie ein Audi R8, er ist und bleibt ein Kombi (wenn auch im Sportanzug).

    Den Umweltverbund ärgern wollte wohl Stefan Maaß: „Ich hatte eine unvergessliche Zeit im brabbelnden Vertreterglück und bin über die Rückkehr des V8 besonders dankbar! Unser Testverbrauch von 25,8 l/100 km durch die bildschöne Natur Bayerns hat uns nicht nur die Spritzigkeit des Koloss unter die Nase gerieben, nein wir haben auch mehr als 230 km purer Fahrfreude gepaart mit luxuriösem Komfort genossen. Hätte ich jetzt eben 100 Riesen auf der hohen Kante, ich wüsste sie anzulegen!“

    Natürlich wurde auch der Audi RS7 Sportback begutachtet:

    Moritz Nolte schreibt im Automobil-Blog: „Der neue RS7 verleitet aber auch geradezu diabolisch dazu, konsequent über die Strenge zu schlagen. Allein die Beschleunigung des sicherlich rund zwei Tonnen schweren und 5,01 Meter langen Kaventsmann ist so fulminant, dass einem der Atem stockt. In Zahlen: der 4.0 TFSI-Biturbo-V8 beschleunigt den RS7 Sportback in 3,9 Sekunden von null auf hundert Sachen. Eine schnöde Zahl kann das Erlebte aber wie immer nur schwer beschreiben. Nur soviel: beim beherzten Tritt aufs Gaspedal sollte man schon eine Sekunde später den nächsten Gang ausgewählt haben. Verantwortlich dafür: die exorbitante Leistung von 560 Pferden, die der auf geringe Ladungswechsel- und Strömungsverluste ausgelegte Vierliter-V8 in Verbindung mit seinem eng abgestuften Getriebe leistet – und die langen Schaltpausen unter Voll-Last im oberen Drehzahlbereich. Diese dürften dem hohen maximalen Drehmoment von 700 Newtonmeter geschuldet sein: bevor das Getriebe die Zahnräder ausspuckt, nimmt die Elektronik da wahrscheinlich vor dem eigentlichen Schaltvorgang etwas Leistung, und somit Zeit weg.“ – Stimmt! Mit so einem potenten Fahrzeug geht man unweigerlich auf Punktejagd. Wer seinen Gasfuß nicht im Griff hat, wird unweigerlich zum Dalmatiner – in Flensburg!

    Can Struck ist Designer und legt oft „mehr Wert“ auf die Optik bzw. das Design: „In die Öffnungen der Frontschürze passt trotzdem mein Kopf. Ausprobiert habe ich es nicht, zu groß war meine Angst, der RS7 könnte ihn abbeißen. Der dezente Diffusor und die bündig abschließenden ovalen Auspuffenden fügen sich schön in das Gesamtbild ein. Niedrig kauernd schmiegt sich die sanfte Karosserie auf die 21-Zoll-Gußräder. Was Audi mit diesem Auto genau getroffen hat, lässt sich mit einem und nur einem Wort umschreiben: Understatement. Was vielleicht nicht ganz zu diesem Wort passt, ist der fette “quattro” Schriftzug unter dem Kennzeichen. Nun, Ausrutscher dürfen auch mal sein.“

    Geschmäcker dürfen verschieden sein, ich persönlich mag den „dezenten Hinweise“ für die Rückspiegel der anderen Verkehrsteilnehmer, denn wenn so ein Fahrzeug mal im Rückspiegel auftaucht, wird man kurze Zeit den Traum von hinten sehen – wer sich den Traum leisten kann, sollte es tun – denn es gibt nicht viele Fahrzeuge auf der Welt, die so effizient Kraftstoff in familientauglichen Fahrspaß umwandeln können. Bei Mercedes-Benz hätte ich da noch ein, zwei Kandidaten, bei Porsche kenne ich einen und bei BMW gibt es bestimmt auch noch ein paar M-Modelle.

    © Fahrbilder: Jan Gleitsmann

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    Zuletzt aktualisiert: August 2013

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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