Erst kürzlich haben wir den neuen Audi Q3 vorgestellt. Nun legen die Ingolstädter nach und präsentieren den Audi Q3 Sportback – ein SUV Coupé. Anfänglich war der Anblick dieser Fahrzeugkategorie noch etwas befremdlich. BMW nahm die Vorreiterrolle ein und erzielte mit dem X6 einen Erfolg. Das wollten sich die Ingolstädter nicht tatenlos ansehen und haben nun ihren zweiten Vorstoß in diese Gefilde gewagt. Was der Audi Q3 Sportback kann, wollen wir uns in diesem Test genauer ansehen.
Der Neue: Audi Q3 Sportback Test Fahrbericht Review
Der zweite Vorstoß in den Bereich der SUV Coupés? Ja, genau! Den ersten Schritt machten die Ingolstädter mit den Audi Q8 – einem Fullsize-SUV. Doch wir wollen uns heute den neuen Audi Q3 Sportback im Test ansehen, das erste Kompakt-SUV-Coupé der Bayern. Dieser basiert, wie es der Name schon verrät, auf dem Audi Q3, erinnert von schräg hinten sogar ein wenig an den Audi 100 Avant.
Die Abmessungen sind ähnlich derer des Audi Q3. Mit 4,50 m Länge, 1,84 m Breite und 1,56 m Höhe passt der Audi Q3 Sportback gut ins Format der Kompaktklasse.
Und er sieht wirklich chic aus, der Sportback. Das hat er natürlich seiner coupéförmigen Dachlinie zu verdanken, die insgesamt drei Zentimeter niedriger ausfällt, als bei der Ausgangsbasis. Interessanterweise wirkt der Sportback aber größer, als der „normale“ Audi Q3. Alles in allem zeigt sich das abgesenkte Dach aber nicht als Hindernis, sondern macht auch aus dem Audi Q3 Sportback ein praktisches Kompakt-SUV.
Und so wirkt der neue Ingolstädter nicht übertrieben, sondern wie ein stylisches, gemäßigtes SUV mit all seinen Vorzügen. Dazu zählt der bequeme Einstieg ebenso, wie die hohe Sitzposition. Cool ist er obendrein – erst recht, wenn die optionalen 19-Zoll-Felgen verbaut sind.
Wir waren gerade schon beim Thema Praktikabilität. Das setzt sich tatsächlich im Innenraum fort: 530 bis 1.400 Liter Kofferraum sind durchaus mit dem Prädikat „ordentlich“ zu beschreiben.
Dasselbe gilt für die Platzverhältnisse. Sowohl vorn wie hinten sitzt man gut. Hinten kann man etwaige Berührungsängste mit dem Dachhimmel direkt ad acta legen – hier kann man sich wohlfühlen. Und je nach Beinlänge (oder benötigtem Kofferraum) kann sogar die Rückbank um 13 Zentimeter verschoben werden. Für Lounge-Gefühle lässt sich obendrein die Neigung der Rücksitzlehne verstellen.
Wie im bereits vorgestellten Audi Q3, ist auch im Sportback-Test alles digital. So fährt das SUV-Coupé mit einem serienmäßigen 10,25 Zoll-Kombi-Instrument vor, das nicht nur die Geschwindigkeit und den Bordcomputer anzeigt, sondern auch zur Bedienung des Basis-Radios dient. Das Basis-Gerät ist nicht mehr in der Mittelkonsole untergebracht, sondern weicht einem großen Fach – und das sieht etwas seltsam aus.
Optional gibt es nicht nur ein 12,3-Zoll-Display für die Instrumente, sondern auch ein 10-Zoll-Infotainment in der Mittelkonsole – ein hochmodernes Gerät. Es verfügt über einen LTE-Internetzugang, der aktuelle Verkehrsdaten einbezieht und mit anderen Fahrzeugen oder der Verkehrsinfrastruktur kommunizieren kann. Außerdem beinhaltet es den Amazon-Sprachassistenten Alexa. Damit noch nicht genug, darf man sich optimalen Radio-Empfang gefallen lassen, der über UKW- und Digital-Radio sowie Online-Stream ins Auto gebracht wird. Für die Stromversorgung stehen bis zu vier USB-Anschlüsse und eine induktive Ladeschale fürs Smartphone bereit. Natürlich verfügt das Infotainment auch über Apple CarPlay und Android-Auto – hochmodern „over the air“, also kabellos. Die Kirsche auf der Sahnehaube bildet das 3D-Soundsystem von Bang Olufsen.
All diese netten Details sorgen dafür, dass der Audi Q3 Sportback kein Leichtgewicht ist. Rund 1,7 Tonnen Leergewicht bringt der neuen Ingolstädter mit. Da wirkt der Basis-Benziner, ein 1.5 Liter Vierzylinder-Turbo mit 110 kW/150 PS etwas überfordert. Der gleichstarke Einstiegsdiesel ist ein Altbekannter und ist mit 2.0 Liter Hubraum gesegnet. Wirklich gut im Futter steht der 50 TDI mit 140 kW/190 PS, der wie sein kleiner Selbstzünder-Bruder, den Allradantrieb quattro serienmäßig mitbringt. Immerhin 400 Nm liegen beim Top-Diesel als maximales Drehmoment an, was ordentlichen Vortrieb verspricht. So geht es in 8,3 Sekunden auf 100 km/h und mit etwas Anlauf weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit von 217 km/h. 5,5 Liter soll sich der Audi Q3 Sportback 50 TDI im Testbericht im Schnitt gönnen. In der Realität ist es wohl ein Liter mehr.
Durchaus dynamisch geht es mit dem 2.0 Liter Benziner mit 169 kW/230 PS zu, der ebenfalls aus dem Audi Q3 bekannt ist. Die unauffällige s-tronic sortiert hier gekonnt die Gänge. Wem das noch nicht reicht, der muss auf den RS Q3 Sportback warten. Der soll 400 PS aus einem Fünfzylinder-Turbo holen. Ob die Leistungslücke vielleicht noch mit einem SQ3 Sportback geschlossen wird?
Alles wie gehabt beim Preis: Ein Schnäppchen ist der Audi Q3 nicht und der Q3 Sportback erst recht nicht. Bei 36.000 Euro startet das neue SUV-Coupé und ist damit rund 1.600 Euro teurer, als der „gewöhnliche“ Q3. Allerdings hat der Sportback eine bessere Serienausstattung. So sind bei ihm immer ein Sportfahrwerk, Audi Drive Select, die Progressiv-Lenkung sowie ein wenig mehr Zierrat mit an Bord. Und so ist er unter dem Strich sogar gleichauf mit seinem Steilheck-Bruder. Wer es schön haben möchte, der sollte aber rund 50.000 Euro und mehr kalkulieren.
Wenn man ohnehin mit einem neuen Audi Q3 liebäugelt, kann man getrost zum Q3 Sportback greifen. Er hat im Test vollkommen überzeugt. Sein Fließheck bringt keine Einschränkungen im Alltag mit sich und sieht einfach chic aus. Natürlich, Sperriges lässt sich leichter in den Steilheck-Q3 laden, aber 530 Liter Basis-Volumen und eine verschiebbare Rückbank sollten es mit großem Gepäck und vier Personen spielerisch aufnehmen. Unter dem Strich ist das SUV-Coupé noch nicht einmal teurer als sein Bruder. Es gibt also wenig, das gegen ihn spricht.
Zuletzt aktualisiert: November 2021
Jens Stratmann
Automobil-Journalist
Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.
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