3.9 Sekunden von 0 auf 100 km/h - der RS 5 hat aber mehr zu bieten!
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    2020 Audi RS 5 Sportback Fahrbericht | Test | Review

    Der Audi RS 5 Sportback basiert auf dem Audi A4 B9 und bietet alles, was man sich von einem schnellen, starken und prestigeträchtigen Boliden wünschen kann. In unserem Audi RS 5 Sportback Test sehen wir uns das sportliche Topmodell genauer an und prüfen es auf Herz und Nieren.

    Audi RS 5 Sportback

    Audi RS 5 Sportback Design Check

    Steht er nicht fies da, der frisch aufgewertete Audi RS5 Sportback? Das hat natürlich seinen Grund: Man soll schon weitem erkennen, dass es sich um das Topmodell der A5-Baureihe handelt. Und so fährt der Ingolstädter auch topausgestattet vor. Selbst Matrix-LED-Scheinwerfer sind beim Audi RS 5 Sportback serienmäßig – nicht schlecht! Natürlich kann man optional nachlegen und das Laser-Fernlicht dazu bestellen. Die Optik ist dabei stets aggressiv, was unter anderem daran liegt, dass ihr Innenleben abgedunkelt ist. Wie es sich für einen schicken Audi gehört, fährt natürlich auch der RS 5 mit dem dynamischen Blinker vor.

    Dabei kann der Audi RS 5 Sportback auch auffällig unauffällig sein: Seine Logos und Label sind in schwarz lackiert – das passt ganz hervorragend zum dunkel-sportlichen Gesamthabitus des viertürigen Coupés. Die Sportlichkeit unterstreichen diverse Carbon-Elemente ringsum. So etwa am Frontspoiler unterhalb des großen, sechseckigen Kühlergrills. Auch seitlich findet sich das edel-sportliche Material an den Außenspiegel oder an den Seitenschwellern wieder.

    Karbon findet im Verbund auch Einzug hinter dem 20-Zoll-Räderwerk: Die Bremse besteht aus einem Carbon-Keramik-Mix und fällt mit 400 mm großen Bremsscheiben vorn üppig aus. Vorsicht sei dennoch geboten, da das Material keinen Verschleiß erkennen lässt! Aber ob ein Audi RS 5-Fahrer selbst schraubt? Belassen wir es bei der Frage und erfreuen uns an den Coupé-typisch rahmenlosen Türen – so gehört sich das doch, oder?

    Audi RS 5 Sportback im R+V Drive Check!

    Der Kohlefaser-Verbundstoff – wir sprechen von Carbon – findet sich natürlich auch am Heck wieder. Der Diffusor, wie auch die kleine Spoilerlippe auf dem Heckdeckel sind in dem leichten Material ausgeführt und fügen sich passend ins Gesamtbild ein. Gleiches gilt für die Logos und Insignien: Sowohl die Audi Ringe, wie auch das RS 5-Emblem sind in schwarz gehalten. Passend und mit einem sonoren Klang ausgerüstet: Die doppelflutige Auspuffanlage mit Klappensteuerung. Der Klang wird jedoch niemals über-aufdringlich.

    Nicht verheimlichen wollen wir natürlich die Abmessungen: Mit 4,78 m Länge streckt sich der Audi RS 5 Sportback auf typisches Mittelklasse-Format. Sein Radstand von 2,83 m sorgt für stimmige Proportionen, während die 2,03 m Breite einen Ausschluss von der linken Spur der allermeisten Autobahnbaustellen bedeuten. Für einen sportlichen Auftritt sorgen natürlich auch die geringe Bauhöhe von knapp 1,40 m sowie die breiteren Radhäuser, die um je 15 mm wuchsen. So gehört sich das doch!?

    Audi RS5 Sportback Innenraum Check

    Und was gehört sich im Innenraum eines Sportwagens? Genau: Sportsitze! Und die bietet der Audi RS 5 Sportback. Das Gestühl bringt sowohl besten Halt, wie auch guten Komfort mit. Die Sitzeinstellung erfolgt elektrisch und erlaubt eine sehr gute, sportliche Position, die eine optimale Verbindung zum Fahrzeug herstellt. Dazu gehört natürlich auch ein sportliches Lenkrad. Im Fall des Audi RS 5 Sportback ist es mit Alcantara bezogen, unten abgeflacht und liegt wirklich gut in der Hand. Hinzu gesellen sich Schaltwippen aus Aluminium und eine axiale sowie vertikale Verstellung. Zusammen mit der Gurthöhenverstellung ergibt sich so also ein optimaler Sitzplatz!

    Der Innenraum wurde komplett digitalisiert!

    Hinter dem Lenkrad verbergen sich die digitalen Instrumente – in Audi-Sprech „Active Info Display“ genannt – die über die Tasten auf der rechten Lenkradspeiche bedient werden. Die Anzeige ist frei konfigurierbar und stellt das Navi – unter anderem via Google Maps – die Telefonfunktion, die Fahrdaten und noch vieles mehr dar. Zusätzlich war im Testwagen ein Head-Up Display verbaut, das nicht nur gut einstellbar ist, sondern auch tatsächlich in die Windschutzscheibe projiziert wird. So muss das bei einem Premiumprodukt sein!

    Mit dem Facelift zog in den Audi RS 5 Sportback auch das neue Infotainment ein. Es verfügt über einen 10,1-Zoll-Bildschirm und lässt sich recht leicht bedienen. So kann man die angezeigten Kacheln frei konfigurierbar und mit Wisch- bzw. Touchgesten durch die Menüs navigieren. Der bekannte Dreh-Drücksteller ist passé. Schade, dass das System Apple CarPlay und Android Auto nicht kabellos anbindet – das haben wir schon besser gesehen. Ansonsten steht die übliche Konnektivität per USB-Port im Ablagefach vor dem Automatik-Wahlhebel, via USB-C-Port unter der Mittelarmlehne oder per Bluetooth bereit.

    Kommen wir zum Ablagen-Check: Das erwähnte Ablagefach vor dem Wahlhebel besteht eigentlich aus zwei Getränkehaltern, die zwei 0,5-Liter-Flaschen aufnehmen. Man hat schon günstigere Orte für Cupholder gesehen. Zusätzlich gibt es ein kleines Krümelfach mit Deckel direkt dahinter. Angenehm: Rechts vom Wahlhebel brachte Audi einen echten Lautstärkeregler unter, der ein schnelles und fast blindes Bedienen ermöglicht. Zurück zu den Ablagen: hinzu gesellen sich Türtaschen für Warnwesten sowie kleine Getränke, ein Fach unter der Mittelarmlehne mit induktiver Ladeschale sowie das Handschuhfach mit Platz für das Bordmaterial.

    Steigen wir hinten ein. Hier findet sich tatsächlich erstaunlich viel Platz! Zwei Erwachsene bis etwa 1,80 m sollten wenig Probleme vorfinden. Das kommt natürlich immer auf die vorn Sitzenden an. Erst recht, da die Füße nicht unter die Vordersitze geschoben werden können. Ist man größer als 1,80, wird vor allem die Kopffreiheit eng. Ansonsten erfreut man sich über genügend Platz für die Kniee und Ellenbogen, die gerne auf der Mittelarmlehne mit zwei ausklappbaren Cupholdern untergebracht werden können. Zu dritt wird es im Fond – besonders aufgrund des breiten Mitteltunnels – eng.

    Für die Kindersicherheit stehen zwei Isofix-Verankerungen auf den äußeren Sitzen bereit. Außerdem sind die hinteren Fensterheber mit einem Einklemmschutz versehen. Das Öffnen kann pro Seite gesperrt werden. Schade, dass die Seitenscheiben nicht vollständig versenkt werden können. Dafür gefällt der Fond mit Komfort: Die Passagiere können sich über eine dreistufige Sitzheizung für links und rechts, zwei USB-Anschlüsse, einen 12-V-Anschluss sowie über eine eigene Klimazone freuen.
    Freuen wird man sich wahrscheinlich auch über den Kofferraum, dessen Heckklappe natürlich elektrisch öffnet. Dahinter verbergen sich 465 Liter Ladevolumen bei voller Bestuhlung. Die Rückbank klappt im Verhältnis von 40:20:40 und gibt dann rund 1.400 Liter Volumen frei. Maximal dürfen 505 Kg zugeladen werden – ganz ordentlich.

    Der Kofferraum muss sich nicht verstecken!

    Audi RS 5 Sportback Motoren Check

    Aber interessiert uns wirklich, ob der Audi RS 5 Sportback ein Lademeister ist? Oder ob die Motorhaube mit zwei Haubenliftern öffnet? OK, vielleicht?! Aber viel wichtiger sind – gerade beim sportlichen Topmodell – die inneren Werte. Besonders die, die unter der Haube schlummern. Beim Audi RS 5 sorgt ein V6 Motor mit zwei Turboladern für schlaflose Nächte. Der Sechsender ist unter einer hübschen Carbon-Motorabdeckung versteckt und generiert seine Leistung von 331 kW/450 PS aus 2,9 Litern Hubraum. Sein maximales Drehmoment beträgt bärige 600 Nm Drehmoment und liegt im weiten Drehzahlbereich zwischen 1.900 bis 5.000 U/min an. Die maximale Leistung gibt Audi im Bereich von 5.700 bis 6.700 Umdrehungen an.

    Die Carbon-Abdeckung kostet natürlich Aufpreis!

    Und so soll der Audi RS 5 Sportback in 3,9 Sekunden auf 100 km/h sprinten können – Allradantrieb quattro und Achtgang-Tiptronic sei Dank. Fabelwerte, trotz des hohen Gewichts von immerhin 1.817 Kg. Schnell erreicht man die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h, die optional auf 280 km/h angehoben werden kann. Laut Werk soll sich der Audi RS 5 Sportback mit kombinierten 9,2 Litern auf 100 Km begnügen – ein schöner Papierwert. Was der Bolide im Alltag schluckt, zeigt der Fahreindruck-Check.

    Audi RS 5 Sportback Fahreindruck Check

    Bennen wir das Kind beim Namen: Der Audi RS 5 Sportback ist sauschnell! Kaum aufs Gas getreten, hat man eigentlich schon einen Fuß im Gefängnis. Und, wenn man ganz ehrlich ist, dann braucht auch kein Mensch ein Auto mit 450 PS. Aber man will es! Denn die Dynamiklenkung arbeitet schön direkt und sämig, das Sportdifferenzial verteilt die Momente zwischen den beiden Hinterrädern und liefert eine enorm hohe Stabilität, Fahrdynamik und damit richtig viel Fahrspaß.

    3.9 Sekunden von 0 auf 100 km/h - der RS 5 hat aber mehr zu bieten!

    Das Sportfahrwerk mit adaptiver Dämpfung ermöglicht derweil komfortabel zu fahren oder sich im Dynamic-Mode Kopfschmerzen in den Schädel wippen zu lassen. Der Sport-Modus reicht allemal! Die Carbon-Keramik-Bremsanlage kann die Insassen ebenfalls malträtieren: Die Verzögerung erfolgt so nachdrücklich, dass man glaubt, die Augäpfel verlassen ihren Platz. Gleichwohl ist der Klang der Sportabgasanlage zwar ganz ordentlich, dürfte für ein sportliches Topmodell aber noch rauer bellen.

    Besonders, wenn man dem V6-Turbo die Sporen gibt und er die Passagiere tief in die Sitze drückt. Die Mägen kommen da oftmals nicht mit. Es ist herrlich, wenn man auf dem Beschleunigungsstreifen das Gaspedal Richtung Teppich drückt und diesen vehementen Vortrieb erntet, der erst von der Topspeed-Begrenzung gestoppt wird.

    Breit, breiter, RS 5!

    Vielleicht wird der Vortrieb auch vom schlechten Gewissen gestoppt. Denn der Verbrauch ist – natürlich – enorm abhängig vom Fahrspaß. Bei gemütlicher Fahrweise sind 10 Liter möglich. Hat man beim Fahren aber das Messer zwischen den Zähnen, liegen ganz schnell 20 Liter an und der 58-Liter-Tank ist ruck-zuck leergesogen. Ob der Fahrspaß das rechtfertigt, muss jeder selbst entscheiden.

    Audi RS5 Sportback Preis Check

    Kommen wir zur schlechten Seite des Audi RS 5 Sportback: Die Wenigsten dürften sich diesen Traumwagen je leisten können. Dafür sorgt nicht unbedingt die Jahressteuer von 296 Euro. Und auch nicht die Versicherungseinstufungen von HP 15, VK 28 und TK 23. Nein, es ist die Erstinvestition, die nur schwer verdaulich ist, denn allein in der Basis kommt der Audi RS 5 Sportback auf 83.500 Euro. Dazu kommt die lange Aufpreisliste. Wer einen RS 5 haben möchte, der wie der Testwagen über Metallic-Lack, das BO Soundsystem, Carbon, das Head-Up Display, das große Infotainment, die 20-Zoll-Felgen oder das Laser-Fernlicht, die Motorabdeckung in Carbon , das Optik-Paket, die Keramik-Bremse und, und, und verfügt, der muss 118.675 Euro überweisen. Schluck!

    Audi RS 5 Sportback im R+V Drive Check!

    Audi RS 5 Sportback Zielgruppencheck und Fazit

    Der Audi RS 5 Sportback ist ein echtes Traumfahrzeug. Sei es die betörende Linienführung oder die Top-Qualität – der Sportler überzeugt auf ganzer Linie. Und der Ingolstädter ist schnell, wie der Schall! Überraschend, wie alltagstauglich und praktisch das viertürige Coupé dennoch ist. Wen der hohe Kaufpreis inklusive langer Optionslist und der bei sportlicher Fahrweise derbe Verbrauch nicht stören, bekommt mit dem Audi RS 5 Sportback einen echten Allrounder, der im gefahrenen Daytonagrau nicht sofort auffällt.

    Audi RS 5 Sportback im R+V Drive Check!

    Tipp

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    Zuletzt aktualisiert: Juni 2020

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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