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Pflege Demenz

Demenz und Alzheimer: Erste Anzeichen und Symptome erkennen

Viele Menschen fragen sich, ob Vergesslichkeit bereits ein Anzeichen von Demenz ist oder einfach durch Stress oder Ablenkung entsteht. Wenn Sie merken, dass Angehörige immer öfter alltägliche Dinge vergessen oder sich in gewohnter Umgebung räumlich unsicher fühlen, kann dies auf eine beginnende Demenz hindeuten. Ab und zu etwas zu vergessen, ist im normalen Alltag noch kein Grund zur Sorge. Doch wenn Gedächtnislücken häufiger auftreten oder die Leistungsfähigkeit im Alltag spürbar beeinträchtigt ist, sollten Sie eine ärztliche Abklärung in Betracht ziehen. Eine frühe Diagnose kann helfen, den Verlauf zu verlangsamen und die Lebensplanung rechtzeitig anzupassen.

Senior mit Brille blickt suchend aus dem Fenster

Formen und Ursachen von Demenz verstehen

Demenz tritt in verschiedenen Formen auf. Die meisten Demenzformen entstehen durch den Verlust von Nervenzellen im Gehirn, was zu einer fortschreitenden Einschränkung der geistigen Fähigkeiten führt.

Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Hierbei bilden sich Eiweißablagerungen im Gehirn, die die Kommunikation der Nervenzellen stören. Menschen mit Alzheimer verlieren mit der Zeit das Kurzzeitgedächtnis und haben Schwierigkeiten, neue Informationen zu behalten. Im späteren Stadium kann auch das Langzeitgedächtnis betroffen sein.

Neben der Alzheimer-Demenz gibt es weitere Demenzformen wie die vaskuläre Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht wird. Seltener tritt die frontotemporale Demenz auf, bei der sich die Persönlichkeit und das Urteilsvermögen stark verändern können.

Auch wenn diese Demenzerkrankungen derzeit nicht heilbar sind, kann eine medikamentöse Therapie die Symptome lindern und die selbstständige Lebensführung länger erhalten.

Erste Anzeichen und typische Symptome einer Demenz

Eine Demenz beginnt meist schleichend und wird im Alltag leicht übersehen. Typische Anzeichen sind:

  • Häufiges Vergessen von Namen, Terminen oder wichtigen Informationen
  • Schwierigkeiten, sich zu orientieren oder einem Gespräch zu folgen
  • Wortfindungsstörungen oder Probleme, das richtige Wort zu finden
  • Nachlassen der Konzentration und Gedächtnisstörungen
  • Überforderung bei einfachen Routineaufgaben
  • Orientierungslosigkeit oder Orientierungsstörungen in vertrauter Umgebung
  • Verhaltensänderungen wie Reizbarkeit, Misstrauen oder Depressivität
  • Stimmungsschwankungen und Rückzug, besonders bei Überforderung oder wenn sich Betroffene missverstanden fühlen

Wenn Sie feststellen, dass sich ein Angehöriger im Verhalten oder in der Sprache deutlich verändert, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Arztbesuch hilft, die Ursache abzuklären und eine Demenzerkrankung von normalen altersbedingten Veränderungen zu unterscheiden.

Verhaltensänderungen und eingeschränktes Urteilsvermögen bei Demenz

Mit Fortschreiten der Erkrankung zeigen Erkrankte oft deutliche Verhaltensänderungen. Demenzkranke können plötzlich gereizt oder misstrauisch reagieren, manchmal auch Vorwürfe äußern, etwa wegen vermeintlichem Diebstahl.

Im späteren Stadium fällt es Betroffenen schwer, sich in Gesprächen zurechtzufinden oder neue Informationen zu speichern. Auch das Urteilsvermögen und die Fähigkeit zur selbstständigen Lebensführung lassen nach. Manche verlieren das Interesse an ihrem Hobby, andere sind im täglichen Leben schnell überfordert oder fühlen sich beim Umgang mit Geld unsicher.

Medizinische Abklärung bei Demenz und Alzheimer

Die Diagnostik bei Demenz-Erkrankungen umfasst verschiedene Schritte. Ärztinnen und Ärzte erfragen zunächst die Krankengeschichte und beobachten, welche Demenz-Symptome auftreten. Dazu gehören Gedächtnisprobleme, Stimmungsschwankungen oder kognitive Störungen.

Eine Blutuntersuchung kann Hinweise auf andere mögliche Ursachen liefern, gibt aber keine sichere Diagnose für Alzheimer. Mittels Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) lassen sich strukturelle Veränderungen im Gehirn erkennen, die für eine Demenzerkrankung typisch sind. Zusätzlich können kognitive Tests, Liquoranalysen oder PET-Scans zur genauen Diagnosestellung beitragen.

Eine ausführlich durchgeführte Diagnostik hilft, die richtige Form von Demenz festzustellen und die medikamentöse Therapie gezielt einzuleiten.

Hilfe und Unterstützung im Alltag mit Demenz

Die Diagnose Demenz stellt Angehörige oft vor große Herausforderungen. Doch es gibt Wege, das Zusammenleben zu erleichtern. Sprechen Sie ruhig und in einfachen Sätzen, vermeiden Sie Ironie oder Sarkasmus und zeigen Sie Verständnis – auch an schwierigen Tagen.

Menschen mit Alzheimer verlieren im Verlauf der Erkrankung häufig die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Ein ruhiger Umgang und klare Strukturen helfen, Stress zu vermeiden.

Wichtig ist, dass Sie sich selbst nicht überfordern. Suchen Sie bei Bedarf Hilfe und Unterstützung – ob durch Angehörigengruppen, Pflegedienste oder Beratungsstellen. So bleibt auch Ihre eigene Lebensplanung im Gleichgewicht.

FAQs

Häufig gestellte Fragen zum Thema Demenz und Alzheimer

Erste Anzeichen umfassen häufiges Vergessen von Namen oder Terminen, Schwierigkeiten bei der Orientierung oder im Gespräch, Wortfindungsstörungen und nachlassende Konzentration.

Nein, gelegentliche Vergesslichkeit ist normal. Bei häufigeren Gedächtnislücken oder Beeinträchtigungen im Alltag sollte jedoch eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Neben Alzheimer gibt es die vaskuläre Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn entsteht, und die frontotemporale Demenz, die Persönlichkeitsveränderungen mit sich bringt.

Die Diagnostik umfasst die Erhebung der Krankengeschichte, kognitive Tests, Bildgebung wie CT oder MRT sowie Blutuntersuchungen und gegebenenfalls Liquoranalysen.

Sprechen Sie ruhig und in einfachen Sätzen, zeigen Sie Verständnis, und vermeiden Sie Überforderungen. Unterstützen können Angehörigengruppen und Pflegedienste.

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Zuletzt aktualisiert: September 2025