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    SEAT Ateca Fahrbericht | Test | Review

    Die Spanier haben ihr Erfolgs-SUV, den Seat Ateca, überarbeitet! Haben Sie? Ja, man muss schon genau hinsehen, um das Facelift zu erkennen. Überhaupt hat sich der Charakter des Kompakt-SUVs nicht geändert. Stattdessen hat man viele Kleinigkeiten angepasst und den Seat Ateca damit noch besser gemacht. Wir schauen dem Ibero-Tiguan genauer in die Karten!

    Seat Ateca Design Check

    Oh guck, ein Ateca! Sieht irgendwie anders aus, oder? Genau! Der Seat Ateca erfährt zum Modelljahr 2021 nämlich ein Facelift. Das fällt aber denkbar unauffällig aus. Die Gesichtszüge werden etwas gestrafft und passen nun besser zum aktuellen Familien-Design, das vom Seat Tarraco und dem neuen Seat Leon bestimmt wird. Als echtes Upgrade beim neuen Seat Ateca dürfen die nun serienmäßigen LED-Scheinwerfer gelten. Passend zum Familiengesicht fällt der Kühlergrill mit dem Facelift schmaler und prägnanter aus.

    Am Heck tat sich ebenfalls etwas, wenn auch noch subtiler. So zieren alle Ateca-Heckansichten LED-Leuchten mit Wisch-Blinker. Ein weiteres Detail, das wir bereits vom Seat Leon kennen, ist der neue Schriftzug: Ateca steht dort nach wie vor. Doch nun ist das Logo geschwungen und aus einem Guss – wie bei einer schönen Handschrift. Die leicht gewachsenen Überhänge wollen wir ebenfalls erwähnen, die jedoch anderen Schürzen zu verdanken sind. So kommt der neue Seat Ateca auf 4,38 m Länge, misst weiterhin einen Radstand von 2,63 m, ist ohne Außenspiegel 1,84 m breit und kommt auf eine Höhe von 1,61 m.

    Geblieben ist es bei den bekannten Ausstattungslinien Reference, Style und FR. Neu hinzu kommt die Linie Xperience. Sie gibt sich an ihrem Offroad-Look mit silbernen Elementen in den Schürzen und an den Seitenschwellern zu erkennen. Hinzu kommen schwarze Radkästen. In ihnen finden Leichtmetallfelgen im Format von 16- bis 19-Zoll Platz. Xperience und FR rollen serienmäßig auf 18-Zoll-Räder an – das reicht auch!

    Seat Ateca Innenraum Check

    Fällt das Facelift im Interieur auch so zurückhaltend aus? Gewissermaßen. So blickt der Fahrer nun auf ein optionales „Virtual Cockpit“ mit 10,25-Zoll-Display. Wer darauf keine Lust hat, bekommt serienmäßig analoge Rundinstrumente mit 3,5-Zoll-Display in der Mitte – auch sehr ansehnlich und obendrein gut ablesbar. Bleiben wir aber bei der digitalen Welt: Zur Wahl stehen zwei Infotainment-Systeme. Das Kleinere misst immerhin schon 8,25-Zoll und verfügt – man Höre und Staune – über zwei Drehregler. Einer für die Lautstärke und einer für den Zoom der Navi-Karte. Das höherwertige System kommt mit einem 9,2-Zoll-TFT-Bildschirm, dafür aber komplett ohne Drehregler aus. Beiden gemein ist wiederum, dass sie über Apple CarPlay und Android Auto verfügen. Da stellt sich die Frage, ob man das größere, aber weniger intuitive Infotainment wirklich braucht? Andererseits wird es erst mit dem neuen Sprachbedienungssystem, das mit den Worten „Hola, Hola“ aktiviert wird, so richtig interessant.

    Fahrer/innen, die oftmals über kalte Hände klagen, werden sich über das nun heizbare Lenkrad freuen. Highlight: Das Volant ist mit kapazitativen Sensoren ausgerüstet, die registrieren, ob man die Hände am Steuer hat. Ist das für mehr als 15 Sekunden nicht der Fall, warnt der Seat Ateca mit optischen und akustischen Warnsignalen. Erfolgt auch dann keine Reaktion, wird ein Bremsruck eingeleitet und bei weiterem Ausbleiben einer Reaktion der Notfallassistent gestartet. Jener bringt den Seat Ateca zum Stillstand und löst den Notruf aus.

    Weniger technisch, dafür aber ganz normal für ein Facelift: Neue Stoffe für die Sitze und Türverkleidungen. Im Detail bedeutet das Stoff für die Basis, und Bezüge in einem Mix aus Stoff und Alcantara für FR und Xperience. Optional ist der Fahrersitz nun mit einer Memory-Funktion erhältlich. Absolut serienmäßig bringt der Seat Ateca aber weiterhin die hohe Sitzposition mit. Das ist typisch SUV und einer der Kaufgründe für diese Fahrzeuggattung, nicht wahr? Was man einem SUV sonst noch zuschreibt, ist viel Platz – da ist man im Ateca gut aufgehoben. Fahrer jeglicher Statur sollten hinter dem Volant glücklich werden und werden sich obendrein über die gute Übersichtlichkeit freuen. Darüber hinaus sind die Platzverhältnisse auch auf der Rückbank gut, sodass man bequem zu viert reisen kann.

    Dafür spricht auch das Ladeabteil, das 510 Liter Basisvolumen bietet. Zumindest, sofern man den Seat Ateca als Fronttriebler wählt. Greift man zum Allradantrieb, reduziert sich der Laderaum auf 485 Liter. Sonderlich variabel ist das Ladeabteil allerdings nicht, da sich die Rücksitzlehne nur zweigeteilt, im Verhältnis 40:60, teilen lässt. Eine Ski-Durchreiche ermöglich immerhin den problemlosen Transport langer Gegenstände.

    Seat Ateca Motoren Check

    Seat bietet den Ateca mit konventionellen Antrieben an – Elektrifizierung ist zunächst nicht vorgesehen. Und so startet das Angebot beim 1.0 TSI mit 85kW/115 PS und Handschaltung. Damit schafft man es auf 183 km/h und kann in knapp unter 11 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. Dieser Antrieb soll sich mit 5,4 Litern im Schnitt zufriedengeben. Die nächste Variante ist der 1.5 TSI mit 110 kW/150 PS, der handgeschaltet oder mit DSG erhältlich ist – die wohl meistverkaufte Variante. Damit ist man schon recht zügig unterwegs, schafft 200 km/h und spurtet binnen 8,5 Sekunden auf 100 km/h. Das Drehmoment von 250 Nm lässt ihn angenehm kräftig wirken. Je nach Getriebe soll sich der Seat Ateca 1.5 TSI mit 5,6 bis 5,7 Liter/100 km begnügen. Die Top-Version – neben dem Cupra Ateca – ist der 2.0 TSI mit 190 PS. Jener kommt ausschließlich mit DSG und Allradantrieb, ist maximal 212 km/h schnell und lässt die 100 km/h-Marke in 7,1 Sekunden hinter sich. Der Verbrauch wird mit 6,8 Litern/100 km angegeben.

    Bei den Dieseln blicken wir auf einen alten Bekannten, den 2.0 TDI mit 110/kW 150 PS. Jener ist als Schalter, mit DSG und mit aufpreispflichtigem Allradantrieb erhältlich. Die Maximalgeschwindigkeiten liegen zwischen 196 bis 200 km/h, die Beschleunigung liegt jeweils bei 8,8 Sekunden. Dafür fallen die Verbräuche mit angegebenen 4,7 bis 5,0 Litern angenehm niedrig aus. Auch, wenn in der Realität – egal ob bei einem Benziner oder Diesel – sicherlich nochmal ein Liter dazukommen sollte.

    Seat Ateca Fahreindruck Check

    Auch beim Fahren hat sich der Seat Ateca kaum verändert. So bleibt beim Facelift ein ausgeglichenes Fahrverhalten mit agilem Handling und leichtgängiger Lenkung. Grundsätzlich ist das spanische SUV etwas dynamischer abgestimmt, wirkt jedoch nicht unkomfortabel. Optional steht DCC, das adaptive Fahrwerk mit stufenloser Dämpferregelung, zur Verfügung.

    Serienmäßig ist hingegen ein autonomer Notbremsassistenten. Ein interessantes Detail, vor allem, wenn man viel auf Autobahnen unterwegs ist, dürft der adaptive Tempomat sein, der nun vorausschauend arbeitet. Aufrüsten kann man den Seat Ateca zudem mit einem Toter-Winkel-Warner sowie dem Travel Assist, der die Spurführung mit dem ACC verbindet. So bekommt man einen guten Reisebegleiter, der mit allen Wassern gewaschen ist.

    Seat Ateca Preis Check

    Günstig, wenn auch nicht mehr auf dem Niveau der Einführung im Jahr 2016 (19.990 Euro), startet die Basis-Variante mit 22.849 Euro. Empfehlenswerter als der Einstiegsmotor mit der Grundausstattung, erscheint der 1.5 TSI, der nur in der Style-Ausstattung erhältlich. Die sollte man sich gönnen. Macht unter dem Strich aktuell knapp 28.000 Euro, mit DSG kommen etwa 1.700 Euro on Top. Wer sich für den 2.0 TSI interessiert, muss zwangsläufig auch einer der Top-Ausstattungen – FR oder Xperiece – wählen. Damit kommt man auf 35.687 Euro, egal in welcher Variante. Die Diesel starten bei 31.296 Euro in der Style-Ausstattung für den 2.0 TDI mit 150 PS.

    Seat Ateca Zielgruppencheck und Fazit

    Auch wenn der Feinschiff äußerlich zurückhaltend ausfällt, hat er dem Seat Ateca gutgetan. Das Kompakt-SUV wirkt moderner, schicker und mit dem DCC-Fahrwerk geschliffener. Ansonsten ist sich der Spanier treu geblieben, ist dynamisch und ansehnlich. Dazu bietet er mehr Infotainment-Möglichkeiten, einen tollen Sprachassistenten sowie viel Platz im Innenraum. Prädikat: Auch nach dem Facelift uneingeschränkt empfehlenswert.

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    Zuletzt aktualisiert: Januar 2021

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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