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    Mazda 3 Skyactiv-X Fahrbericht | Test | Review

    Er ist sportlich, er ist anders, er ist cool: Der Mazda 3 Skyactiv-X ist das Highlight der Kompaktklasse. Im Test nehmen wir den Japaner unter die Lupe, schauen, wie sich der 180 PS starke Skyactiv-X Motor fährt und welche Talente sonst noch im dynamisch gezeichneten Kompakten stecken.

    Mazda 3 Skyactiv-X Design Check

    Kodo und Mazda – das gehört zusammen, wie Ford und Mustang, wie Kaffee und Kuchen oder wie Japan und akribische Präzision. Alles andere als technoid möchte das Design des Mazda sein, da sich Kodo, die Design-Philosophie von Mazda, an den Formen der Natur orientiert. Und es stimmt: Die fließenden Linien des Mazda 3 wirken in einer Welt, in der alles geometrischen Formen und perfekter Technik untergeordnet ist, angenehm und anders. Das heißt jedoch nicht, dass die Karosserie nicht auf aktuellem Stand der Technik oder gar schlecht verarbeitet wäre – ganz im Gegenteil. Die Spaltmaße passen und technisch ist der Japaner auf top-modern.

    So finden an der Front LED-Scheinwerfer Verwendung, die in den großen Kühlergrill münden. Jener ist in kontrastierendem Schwarz gehalten und setzt sich damit prägnant von der Karosserie in eindrucksvollem „Magmarot“ ab. Diese Farbe darf als klare Empfehlung für den Mazda 3 gelten, da sich die schönen Formen der Außenhaut hier besonders präsent zeigen – ein echter Eyecatcher! So kommen die beiden Falze auf der Motorhaube genauso zum Vorschein, wie die dezent ausgestellten Radhäuser. Jene beherbergen – je nach Ausstattung – 16 bis 18 Zoll große Leichtmetallfelgen.

    LED-Technik trägt der Japaner nicht nur an der Front, sondern auch am ungewöhnlich gezeichneten Heck: Die Rückleuchten sind ebenfalls mit Leuchtdioden ausgestattet. Ungewöhnlich erscheint die Rückansicht in Form der rundlichen C-Säule. Das mag man – oder eben nicht. Positiven Einfluss auf die Rundumsicht hat die Gestaltung leider nicht, setzt sich aber wohltuend vom Design-Einheitsbrei der Kompaktklasse ab.

    Mit seinen Abmessungen passt der Mazda 3 hingegen bestens in das kompakte Mitstreiter-Feld. Der Japaner ist 4,46m lang, mit Außenspiegeln 2,03m breit und knapp 1,44m hoch. Der Radstand von 2,70m verspricht angenehme Platzverhältnisse im Innenraum, während die Bodenfreiheit von 13,5cm zeigt, dass der Mazda 3 kein Geländewagen oder SUV ist. Der Wendekreis von 11,4m liegt etwas über dem üblichen Klassen-Standard (Golf 8: 10,9m). Schauen wir doch im Innenraum, ob der Radstand auch wirklich die guten Platzverhältnisse bereitstellt, die er verspricht.

    Mazda 3 Skyactiv-X Innenraum Check

    Eingestiegen in den Mazda 3! Die Passagiere werden von einem reduzierten Cockpit empfangen, das keine Rätsel hinsichtlich der ersten Bedienbarkeit aufgibt. Alles liegt sofort zur Hand, ist gut erreichbar und sieht obendrein hochwertig aus. Schaut man etwas genauer hin, findet man ein paar Elemente, die etwas Gewöhnung bedürfen. So etwa das Multifunktionslenkrad, das nicht gerade mit Tasten geizt. So finden sich auf der linken Seite Tasten für das Infotainment, rechts für den Tempomaten.

    Das Volant selbst gefällt mit seiner vierspeichigen Form und liegt gut zur Hand. Die Einstellung in Höhe und Tiefe erlaubt eine gute Sitzposition. Dahinter verbergen sich die erwähnenswert schön gestalteten Instrumente. Mittig erfolgt die Projektion auf einem digitalen Display, links und rechts wird analog dargestellt. Der Mix ist keineswegs störend und ansehnlich gestaltet. Die Ablesbarkeit ist ebenfalls optimal.

    Optimal fiel überdies das Layout aus Infotainment und Klimasteuerung aus. Der flache, aber breite Bildschirm des Infotainments ist hoch auf dem Armaturenbrett angebracht und hochauflösend. Seine Positionierung ist optimal ausgefallen, da sie den Blick des Fahrers nicht zu weit von der Straße ablenkt. Schön obendrein, dass die Klimasteuerung nicht in Menüs verschachtelt stattfindet, sondern über große Tasten und Regler. So kann man sie nahezu blind bedienen und sich mehr auf den Straßenverkehr konzentrieren. Unterstützt wird die Konzentration aufs Wesentliche – also aufs Fahren – mit dem Head-Up Display.

    Kommen wir zum Ablagen-Check. Der Mazda 3 bietet zwei Becherhalter, ein Fach vor dem Schaltknauf, ausreichend große Türtaschen sowie ein Fach unter der verschiebbaren Mittelanlehne. Das Handschuhfach ist durchschnittlich groß. Überdurchschnittlich gut gefällt das Bose Premium Soundsystem mit seinem satten Klang.

    Zum dynamischen Exterieur passend, schmiegen sich die Vordersitze sportlich an die Passagiere an, vergessen dabei den Komfort aber nicht – sehr angenehm und nicht zwickend. Das Gegenteil ist im Fond der Fall: Zum einen wirkt die Rückbank durch das abfallende Dach und die kleinen Fensterflächen düster. Zum anderen steht auf der Rücksitzbank tatsächlich wenig Platz bereit. Bequem reisen hier kleine Menschen, wie beispielsweise Kinder. Die Eltern brauchen sich aufgrund des Einklemmschutzes an allen Fenstern außerdem keine Sorgen um die zarten Kinderhände machen.

    Etwas unterdurchschnittlich fällt das Kofferraumvolumen aus – auch wenn dies nörgeln auf hohem Niveau ist, da das Volumen im Alltag ausreicht. 358 bis 1026 Liter stehen nach dem Umlegen der Rücksitzlehnen bereit. Da bietet die Konkurrenz vom Schlage eines VW Golfs mehr. Andererseits kann jener nicht das feine Ambiente des Mazda 3 bieten: Eine Ziernaht am hochwertig verarbeiteten Cockpit und eine tolle Materialgüte lassen Freude aufkommen.

    Mazda 3 Skyactiv-X Motoren Check

    Ist auch der Skyactiv-X 2.0 mit Kompressionszündung ein Freudenspender? Immerhin stehen 132kW/180PS bereit, die bei 6.000 Umdrehung erreicht werden. Sprich: Der Mazda 3 möchte nach alter Manier gedreht werden. Das maximale Drehmoment von 224 Nm steht indes bereits bei 3.000 U/min bereit. Insgesamt macht die sportliche Gangart mit der manuellen 6-Gang-Handschaltung Spaß, da das Schaltet knackig und präzise ausfällt.

    Zwar fallen die Fahrleistungen auf dem Datenblatt mit 8,2 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h und 216 km/h Spitzengeschwindigkeit gut aus. In der Realität wirkt der Mazda 3 aber etwas verhaltener, besonders, was die Beschleunigung anbelangt. Dafür ist der Kompakte nach Abgasnorm Euro 6d sauber, der Otto-Partikelfilter leistet hier gute Dienste, und verbraucht – gemäß WLTP – zwischen 4,4 und 4,5 l/100 km.

    Mazda 3 Skyactiv-X Fahreindruck Check

    Wie wir es im Innenraum Check bereits festgestellt haben: Der Mazda 3 kann sich nicht recht entscheiden. Bin ich sportlich? Oder doch eher komfortabel? Das zeigt sich zum einen beim Motor, der zwar 180 PS auf dem Papier bereithält, in der Realität aber eher 140 PS darstellt. Ein ähnliches Bild zum anderen beim Fahrwerk: Einerseits gibt sich die Feder-Dämpfer-Abstimmung sportlich, lässt wenig Seitenneigung zu. Andererseits ist sie aber schluckfreudig und komfortabel.

    Die Lenkung ist indes zielgenau und direkt, ohne aber nervös zu wirken. Und da man das sportliche Potenzial des 2.0 Skyactiv-X ab und an austestet, ihn etwas dreht und spät schaltet, kommt man zu einem Verbrauch von 6,5 Litern im Test. Das sind zwar rund zwei Liter mehr, als angegeben, doch lässt sich dies angesichts der eher dynamischen Fahrweise verkraften. Zumal man leicht einen Liter einsparen kann, wenn man gemäßigter fährt und vielleicht sogar auf das 18-Zoll-Format verzichtet.

    Mazda 3 Skyactiv-X Preis Check

    Der Mazda 3 startet bei 23.191 Euro. Hier sind bereits eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, eine Ausparkhilfe, ein Notbrems- und Spurwechselassistent sowie eine Verkehrszeichenerkennung inklusive. Hinzu kommen Nettigkeiten, wie Voll-LED-Scheinwerfer, eine Einparkhilfe hinten und noch weitere Ausstattungsmerkmale. Mehr braucht man eigentlich nicht. Und doch ist da noch einiges mehr! So kommt der gefahrene Mazda 3 Skyactiv-X auf gut 34.000 Euro, bietet aber auch eine Vollausstattung mit Bose-Soundsystem, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Lenkradheizung und vielem mehr. Statten Sie mal eine aktuelle Mercedes-Benz A-Klasse so aus…

    Mazda 3 Skyactiv-X Zielgruppencheck und Fazit

    Im Grunde genommen ist der Mazda 3 Skyactiv-X mit allen Wassern gewaschen. Er bietet Luxus, Sportlichkeit und Komfort. Dabei verschwimmt sein Charakter ein wenig. Einerseits bietet er 180 PS, wirkt aber schwächer auf der Brust, als es das Datenblatt vermuten lässt. Man ist mittlerweile eben von Turbo-Motoren verwöhnt. Andererseits kann man ihn wirklich komfortabel und sparsam fahren und sonntags selbst Schwiegermutti zum Mittagstisch ins Gasthaus chauffieren. Aber will man das wirklich?

    Will man einen sportlichen Kompakten, der aussieht, als würde er brave Vertreter-Diesel zum Frühstück verspeisen, der gleichzeitig aber so bequem ist, wie Omas Sofa? Fraglich. Besonders, da der Kompakte im Fond so viel Platz bietet, wie ein Kleinwagen. Und ein sportlicher 2+2-Sitzer kommt für gewöhnlich knackiger. In dem Fall eignet sich der Mazda 3 eher für junge Paare, die chic unterwegs sein möchten, aber auf die Ruppigkeit eines Sportfahrwerks verzichten können. Eine schmale Zielgruppe.

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    Zuletzt aktualisiert: Oktober 2020

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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