Ich hatte gerade den Volkswagen Passat 2.0 TFSI mit 280 PS hier und habe mir Gedanken über die Karriere dieses Modells gemacht. Früher der Inbegriff der Mittelklasse, ist der Passat heute preislich und auch qualitativ in der Premium-Klasse angekommen. Durch seine durchweg guten Eigenschaften als Allrounder wurde er zum Dienstwagen Nummer eins in Deutschland.
Fahrbericht: VW Passat Variant 2.0 TSFI 4MOTION R-LINE
Mittlerweile ist die achte Generation auf dem Markt und diese ist weit vom ersten Passat entfernt, sowohl von den Preisen, als auch von der Ausstattung.
Der meistgekaufte Passat ist der 2.0 TDI mit 240 PS und 7-Gang-DSG, er startet bei fast 47.000 Euro, nicht gerade ein Mittelklasse-Preis.
Dafür bekommt man die Highline-Ausstattung ohne weitere Extras. Das Einstiegsmodell in der Ausstattungslinie Trendline bietet immer eine Klimaanlage, die Comfortline wartet mit Chrom-Zierleisten, dem Front Assist, ergoComfort-Sitzen, Parksensoren rundum und Alufelgen auf.
Die Topausstattung Highline bietet noch mehr Chrom, außerdem LED-Scheinwerfer als Serienausstattung. Zusätzlich zu den „normalen“ Passats gibt es noch den hybriden Passat GTE und den hochgelegten Passat Alltrack mit Allradantrieb.
Von außen wirkt der VW Passat Variant 2.0 TFSI durch seine, die Breite und Länge betonende, Linienführung gestreckter als sein Opel-Konkurrent. Der lange Überhang hinten, das niedrige Dach, darunter die kleinen Fensterflächen und die großen Räder lassen ihn flacher und dadurch auch dynamischer wirken.
Er bietet ein Kofferraumvolumen von 650 bis 1.780 Litern und auch im Innenraum eine Menge Platz für die Passagiere.
Außen wie innen zeigt sich viel Chrom und im Innenraum betonen hochwertige, unterschäumte Materialien und feine Zierleisten den Premium-Anspruch.
Im Bereich Infotainment kann man aus verschiedenen Systemen wählen, zum Beispiel das Radio-Navigationssystem „Discover Pro“ mit 20,3 cm großem Touchscreen und der Möglichkeit, SD-Karten oder USB-Sticks zu lesen, das Smartphone via Bluetooth oder einen MP3-Player via Klinkenstecker zu koppeln.
Ein DVD-Player und eine Festplatte für Navi-Daten oder Musik sind auch an Bord, leider versteckt sich dieser im Handschuhfach. Während der Fahrt also mal eine CD zu wechseln, ist für den Fahrer unmöglich.
Die Bedienung erfolgt ansonsten per Gesten- oder Sprachsteuerung. Über das Car-Net Dienstepaket „Guide Inform Plus“ kann man in den ersten zwölf Monaten kostenlos Infos über Staus, Park- und Tankmöglichkeiten und beispielsweise Restaurants bekommen und das zeitaktuell und mit Hilfe von Google Street View und Google Earth.
Apple CarPlay und Android Auto funktionieren natürlich auch.
Die Motorenpalette umfasst bei den Dieseln einen 1.6-Liter-TDI, der als BlueMotion nur vier Liter verbrauchen soll und einen 2.0-Liter-TDI mit entweder 150, 190 oder 240 PS. Hier sind besonders die beiden mittleren Diesel beliebt für Dienstwagen und Flotten. Die Preise starten für den Trendline bei etwa 31.500 Euro.
Der Einstiegsmotor bei den Benzinern ist der bekannte 1.4 TSI mit 125 PS. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 200 km/h und er schafft den Standardsprint in unter 10 Sekunden.
Darüber rangiert der gleiche Motor mit 150 PS, der 1.8-Liter-Turbo-Benziner mit 180 PS, das 2.0-Liter-Aggregat mit 220 PS und das Topmodell, der 2.0 TFSI, mit 280 PS, Allradantrieb 4Motion und 6-Gang-DSG. Gefahren bin ich ihn in der noch einmal optisch aufgewerteten R-Line.
Der 280 PS starke Benziner soll mit nur 7,2 Litern Benzin auskommen, was machbar ist, aber leider keinen Spaß macht. Tritt man den 1.674 Kilogramm schweren Wolfsburger richtig, beschleunigen ihn seine 280 PS mit 350 Nm, die zwischen 1.700 und über 5.600 U/min anliegen.
Fahren lässt sich der VW Passat Variant 2.0 TFSI natürlich auch, und das wirklich nicht schlecht. Mit seiner direkten Lenkung und dem komfortablen, aber trotzdem sportlich abgestimmten Fahrwerk ist er zwar kein Kurvenräuber, bringt einen aber sportlich über die Kassler-Berge oder auf der Landstraße eine Menge Spaß. Der 4MOTION Antrieb gibt dem Passat allzeit gute Traktion und die verbaute Bremsanlage lässt sich leicht dosieren.
Ich hätte das Fahrzeug gerne länger hier gehabt, denn Vertreters Liebling ist auch ein tolles Familienauto mit viel Platz: Hinten zum Beispiel für die Kindersitze, die sich auch einfach montieren lassen, die Kinderfinger sind durch einen Einklemmschutz der Fensterscheiben sicher vor Verletzungen.
Der Konzern-Bruder Skoda Superb bietet allerdings nochmal mehr Platz zum günstigeren Preis.
Mir gefällt der Passat sowohl optisch, als auch technisch und vom Fahrverhalten. Warum sollte er auch sonst so oft bestellt werden?
Mercedes-Benz bringt ja bald die E-Klasse als T-Modell raus, die sich bestimmt bezüglich Platz und Konnektivität mit dem VW Passat Variant messen lassen muss. Man munkelt übrigens auch, dass Mercedes-Benz eine Alternative zum VW Passat Variant Alltrack auf den Markt werfen wird. Die Zukunft bleibt spannend!
Tipp
Tarif berechnenZuletzt aktualisiert: Februar 2016
Jens Stratmann
Automobil-Journalist
Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.
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