Heiß auf weiß?
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    Der Neue: 2020 Skoda Octavia Combi: Test | Fahrbericht

    Da haben wir ihn, den Skoda Octavia Combi in der vierten Generation. Seit der Tscheche die Straßen dieser Welt befährt, ist er ein Erfolg und wir wollen uns einmal anschauen, ob die neue Generation das Zeug dazu hat, an diesen Erfolg anzuknüpfen! Bereits jetzt ist klar: Dieser Tscheche ist kein Billigheimer und wirkt keineswegs so, als würde irgendwo der Rotstift angesetzt. Wir haben den Skoda Octavia Combi im Test auf Herz und Nieren geprüft!

    Skoda Octavia Combi Fahrbericht

    Skoda Octavia Combi Design-Test

    Wir beginnen, wie üblich, an der Front. Und eines fällt hier direkt auf: Das starke Markenbewusstsein! Der Kühlergrill, schön tiefliegend und breit gestreckt, vermittelt Selbstbewusstsein. Dazu der geflügelte Pfeil, das Skoda-Markenzeichen, das den Grill oben noch ein wenig eindrückt – allerdings nicht mehr so stark, wie etwa beim Vorgänger. Neu ist, dass sich die Scheinwerfer bis in den Grill hineinziehen, was sicherlich etwas Blechbearbeitung spart. Noch neuer ist, dass alle Octavias nun mit LED-Scheinwerfern vorfahren. Der Testwagen verfügt sogar über die aufpreispflichtigen Matrix-LED-Scheinwerfer, die den Gegenverkehr ausblenden können, während ihr das Fernlicht eingeschaltet lasst.

    Heiß auf weiß?

    Kommen wir zur Seite – ganz schön groß der neue Skoda Octavia! Gerade in der Außenfarbe Moon-weiß Perleffekt streckt sich der Tscheche ganz schön. Ansonsten zeigt sich die Flanke schnörkellos und geradlinig. Auffällig sind die Felgen, die auf den Namen „Vega Aero“ hören. Wenn man sich die Schaufeln genau ansehen, ahnt man auch warum sie „aero“ heißen.

    Nicht nur die Abmessungen überzeugen!

    Das Heck sieht deutlich anders aus, als das des Vorgängers. Die kleinen Rückleuchten, die bei der dritten Generation an die äußeren Ränder wanderten, sind nun weg. Stattdessen gibt es zweigeteilte Rückleuchten, die deutlich breiter ausfallen. Hier ist – natürlich – alles in LED-Technik ausgeführt. Was noch auffällt: Der große Markenschriftzug! Der geflügelte Pfeil ist nur noch vorn zu finden. Darüber findet sich eine Abrisskante, direkt unter der abgedunkelten Heckscheibe. Und ganz oben – wie sollte es anders sein – ein Dachspoiler. Ganz unten ist hingegen nichts zu sehen! Keine sichtbaren Auspuffrohre, keine Blenden, sondern einfach die Heckschürze!

    Aufgefrischt und verbessert!

    Zum Abschluss des Design-Kapitels unseres Skoda-Octavia-Combi-Tests werfen wir einen Blick auf die Abmessungen. In der Länge misst der neue Octavia nun 4,69 m und legt damit um 2,2 Zentimeter zu. Bei der Breite sprechen wir von 1,83 m ohne Außenspiegel. Die Höhe liegt bei 1,47 m. Damit ist der neue Skoda Octavia 2,7 Zentimeter flacher als bisher.

    Der perfekte Kombi?

    Skoda Octavia Combi Innenraum-Test

    Beim Einsteigen fällt direkt die gute Sitzposition auf! Die Sitze sind groß und gut einstellbar, bieten guten Halt für jede Körpergröße. Dazu gibt es eine Gurthöhenverstellung und ein in der Höhe und Tiefe verstellbares Lenkrad. Das Lenkrad selbst ist ein wenig ungewöhnlich, da es nur zwei Speichen hat. Aber daran gewöhnt man sich.

    Moderner Innenraum

    Man hat die Hände ja ohnehin auf 10 und 2, nicht wahr? So kann man die Multifunktionstasten gut bedienen, die mit Knöpfen und Walzen auskommen. Ungewohnt ist allerdings, dass es keine View-Taste für digitalen Instrumente gibt. Dennoch kann man sie durchschalten. Stattdessen gibt es aber eine eigene Taste für die Fahrassistenten. Darüber hinaus gibt es eine Taste für die die Sprachsteuerung, die auf das Kommando „Laura“ hört. Und es gibt noch ein Knöpfchen – mein Lieblingsknöpfchen: Die Lenkradheizung!

    Über diese Wippe wird die Fahrstufe ausgewählt!

    Ein Blick hinter das Lenkrad: Wir haben die digitalen Instrumente. Die kennen wir von Skoda bereits. In der Basis sind die Instrumente allerdings noch analog! Beim Blick nach links fällt auf, dass es keinen typischen Lichtschalter mehr gibt, sondern drei kleine Tasten für das Licht. Naja, man lässt ohnehin meistens die Autofunktion eingeschaltet.

    Blickt man über die Cockpitlandschaft, gefällt diese auf Anhieb. Alles wirkt modern, leichter und luftiger als zuvor. Das liegt unter anderem am Infotainment. Installiert ist das Infotainmentsystem Columbus, das bei der First Edition serienmäßig ist. Es verfügt über ein 10,1 Zoll-Display und steht frei. Dahinter verzierte Skoda das Cockpit mit Stoff-Applikation. Das passt jedoch nicht so recht zur Lederausstattung. Nichtsdestotrotz ist die Materialauswahl– wie gewohnt – hochwertig. Erst ab dem Handschuhfach wird es etwas einfacher von der Materialauswahl. Aber wie oft greift man da schon hin?

    Natürlich spielt der Octavia die komplette Klaviatur der Vernetzungsmöglichkeiten!

    Viel öfter greif man doch zum Infotainment. Und mit etwas Eingewöhnung lässt es sich auch ganz gut bedienen. Grundsätzlich muss man wissen, dass alles über den Bildschirm gesteuert wird – auch die Klimaautomatik. Die hat allerdings noch eine eigene Tastenleiste, in der sich aber auch der Warnblinkschalter verbirgt. Dazu gibt es digitale Buttons, wie etwa den Home-Button. Die Klimasteuerung ist immer im unteren Rand eingeblendet und wird dort per Touch gesteuert. Während der Fahrt lässt sich das aber nicht immer optimal treffe. Das gilt auch für den Slider für die Lautstärke – ein Drehrad ist da besser zu treffen ohne dass man hinsehen muss. Gefallen können indes zwei Dinge: Zum einen das Canton Soundsystem und zum anderen, dass Apple CarPlay wireless funktioniert.

    Viel Platz auch im Fond!

    Hinten eingestiegen, spürt man sofort die große Beinfreiheit. Da muss man sich wirklich fragen, ob man einen Superb überhaupt noch braucht. Klar, der Radstand des neuen Skoda Octavia wuchs um fünf Zentimeter gegenüber dem Golf 8 oder Audi A3. So finden also auch Großgewachsene finden hinten viel Platz. Gemütlich ist es aber nur auf den äußeren Sitzen. Die sind gut ausgeformt, während der mittlere Sitz nur auf Kurzstrecken zumutbar ist. Störend ist hier auch der hohe Tunnel. Dafür gibt es für die äußeren Komfortsitze eine Sitzheizung und eine dritte Klimazone. Und es gibt zwei USB-C Anschlüsse sowie eine 230 V-Steckdose – das ist schon simply clever.

    Ein echtes Highlight ist das Schlafpaket. Darin enthalten sind zum einen die ausklappbaren Schlaf-Kopfstützen und eine Decke, die in einer separaten Filztasche kommt. Diese passt/leider nicht in die hinteren Türtaschen? Die sind übrigens mit Teppich ausgekleidet. Das ist durchaus edel! Etwas knapp wirkt die Kopffreiheit. Das liegt natürlich am Panoramadach. Die Kids auf der Rückbank wird das freuen. Wenn man aber öfter mit großen Mitfahrern unterwegs ist, könnte das etwas stören.

    Der Kofferraum kann sich auch weiterhin sehen lassen!

    Zu guter Letzt nehmen wir den Kofferraum unter die Lupe. Der öffnet natürlich elektrisch, also per Knopfdruck an der Heckklappe, vorne in der Mittelkonsole oder per Schlüssel. Beim Testwagen gibt es außerdem noch eine Anhängerkupplung, die auf Knopfdruck ausfährt. Dazu ein kleiner Fußkick und das Ding steht! Eingeklappt wir in umgekehrter Reihenfolge. Und das Volumen? 640 Liter stehen immer bereit und das ist wirklich einiges! Maximal kann man auf 1.700 Liter erweitern – knapp 40 Liter weniger, als zuvor.

    Schnell-Laster!

    Skoda Octavia Combi Motoren-Test

    Unter der Haube werkelt ein 2.0 TDI–Vierzylinder-Diesel. Der Selbstzünder entwickelt 110 kW, also umgerechnet 150 PS und dürfte der meistverkaufte Diesel im Octavia werden. Die Kraft überträgt ein 7-Gang-DSG, also das im Volkswagen-Konzern weit verbreitete Doppelkupplungsgetriebe. Und das ist aktuell die einzige Wahl, wenn man den 2.0 TDI haben möchte.

    Unsere Empfehlung? Der Diesel!

    Das maximale Drehmoment liegt bei 1.750 U/min an und beträgt 360 Nm, die rein an die Vorderräder geleitet werden. Das ist schon nicht schlecht. Zumal der 2.0 TDI ordentlich kräftig wirkt. Dieser ist übrigens der TDI-Evo, ein teilweise neuentwickelter Diesel, der über Twin-Dosing verfügt. Das sind zwei SCR-Kats, also eine nacheinander geschaltete Harnstoff-Einspritzung. Das Ergebnis: besonders saubere Abgase. Außerdem soll sich der Skoda Octavia Combi laut Werk mit 3,7 Litern auf 100 km begnügen. Im Alltag sind es eher XX. Dafür kann man es aber auch mal zügig angehen: 222 km/h Höchstgeschwindigkeit sind möglich. Den Spurt auf 100 km/h soll der 2.0 TDI in 8,8 Sekunden möglich machen.

    Skoda Octavia Combi Fahreindruck Check

    Unsere Stippvisite mit dem Skoda Octavia war im Test leider sehr kurz, zu kurz um eine Aussage über den Verbrauch zu tätigen, was aber aufgefallen ist: Im Fahrzeug selbst ist es auch bei höheren Geschwindigkeiten angenehm leise. Das Fahrwerk rollt komfortabel ab, die Lenkung und die Bremsanlage lassen sich präzise steuern und bieten hohen Fahrkomfort. Die Leistungsbereitschaft vom 2.0 TDI reicht auch für das komplette Spektrum.

    Skoda Octavia Combi Test

    Skoda Octavia Combi Preis-Check

    Los geht es beim Octavia Combi bei 28.060 Euro. So fährt der Tscheche in der Ambition Ausstattung vor, die bereits eine Einparkhilfe hinten, DAB+ und das kleine Infotainment „Swing“ mitbringt. Als Style bekommt man zusätzlich 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine Fahrprofilauswahl, eine Ambientebeleuchtung und das Schlüssellos-System „Kessy“. Kostenpunkt: 30.450 Euro. Zum Start gibt es außerdem die First Edition für ebenfalls 30.450 Euro. Hier sind elektrische Vordersitze, Parksensoren rundum und das Navigationssystem Columbus dabei.

    Eine Oktave höher?

    Soviel zur reinen Theorie. Möchte man nämlich den 2.0 TDI mit 7G-DSG haben, kommen man bereits auf 34.769,99 Euro. Mit allem Zipp und Zapp, stehen – festhalten – letztendlich knapp 46.600 Euro auf der Rechnung!

    OK, da sind wirklich viele Nettigkeiten inbegriffen, wie etwa die drei Ausstattungspakete „KomfortRelax“, „ParkenSicht“ und „ReiseKomfort“. Dazu kommen das Canton Soundsystem für 590 Euro, das Panoramadach für 990 Euro oder das Navi-Infotainment Columbus für knapp 1.100 Euro. Dazu ist eine Anhängerkupplung verbaut, die 900 Euro extra kostet, Sitzbezüge in schönem Leder für 1.400 Euro, 18-Zoll-Alufelgen für 550 Euro und noch ein paar andere Sachen. Machen wir uns nichts vor: Der Skoda Octavia Combi ist ein enorm erwachsenes Auto, das im Endeffekt alle Ansprüche der Kompakt- und Mittelklasse erfüllt. Dennoch sind über 46.000 Euro eine Menge Holz. Dafür muss Otto Normal lange stricken…

    Skoda Octavia Combi im R+V Drive Check

    Skoda Octavia Combi Test-Fazit und Zielgruppencheck

    Otto Normal wird sich aber vermutlich auch keine Vollausstattung zulegen. Der wird vielleicht eher auf einen der kommenden Benziner, vielleicht sogar auf einen Plug-In Hybriden warten. Dabei fährt der 2.0 TDI wirklich gut und ist schön leise. Der Verbrauch geht ebenfalls in Ordnung. Tja, was kann man dem Octavia sonst ankreiden? Das ist, neben dem Preis eigentlich nichts, das negativ ins Gewicht fiele. Und so wird der neue Skoda Octavia Combi auch sicherlich in Zukunft der Liebling der Vertreter und Familien.

    Unsere Skoda-Octavia-Combi-Erfahrung verlief rundum positiv

    Der Skoda Octavia besticht durch hohen Fahrkomfort, viel Platz in Innenraum sowie Kofferraum und einen niedrigen Durchschnittsverbrauch. Besonders Letzterer, der sich beim Verbrenner offiziell auf 3,7 l/100 km beschränkt, lässt die Herzen von Spritsparern höherschlagen. Der Tankinhalt dürfte entsprechend eine Weile halten, wenn Sie den Wagen nicht durchgehend auf die Maximalgeschwindigkeit von 222 km/h hochkitzeln.

    Die Preise sind nach wie vor recht happig, doch für Fahrer, die auf solide Fahrleistung und großzügige Ausstattung wert legen, nicht zu hoch.

    Aufgefrischt und verbessert!

    Tipp

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    Zuletzt aktualisiert: November 2021

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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