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    Ford Mustang Bullitt Fahrbericht Test Review

    Movie-Star! Wer wollte sich nicht immer schon mal wie ein Filmstar fühlen? Mit dem Ford Mustang Bullitt hätte man dazu eine Chance - der Fahrbericht!

    Wer erinnert sich nicht an die nervenaufreibende Verfolgungsjagd über die Straßen von San Francisco im Thriller „Bullitt“? Steve McQueen, alias Lieutenant Frank Bullitt, verfolgt den Dodge Charger eines Verdächtigen und ist dabei ebenfalls nicht schlecht ausgerüstet. Im Hollywood-Klassiker fährt McQueen einen dunkelgrünen Ford Mustang V8. Bei Ford hat man sich nicht lumpen lassen und vom aktuellen Pony ein Sondermodell aufgelegt, das den Film feiert: den Ford Mustang Bullitt. Und diesen Burschen nehmen wir im Drive Check ins Kreuzverhör!

    Ford Mustang Bullitt Design Check

    Grün war er und grün ist er wieder, der Ford Mustang Bullitt. 50 Jahre nach dem Film gibt es wieder ein Sondermodell des Ford Mustang Bullitt – das insgesamt dritte. Und wie das Original, der grüne Ford Mustang den Steve McQueen im gleichnamigen Film fuhr, kommt auch das aktuelle Modell ohne Spoiler oder Schweller aus. Es ist ein Mustang, ein Mustang GT sogar, aber sonst gibt sich das Coupé eher dezent – fast schon zurückhaltend.

    Der ausschließlich mit festem Dach erhältliche Ford Mustang Bullitt fährt ohne Ford-Emblem oder Pony im Kühlergrill vor. Was man stattdessen vorfindet, ist eine grobe Vergitterung. Und natürlich der typisch grimmige Blick des Amerikaners. Hinzu kommen die klassischen Mustang-Proportionen: Lange Haube, Coupé-Dachform und Stummelheck mit Abrisskante – alles äußerst appetitlich! Dazu gesellen sich hochglanz-schwarze Felgen im klassischen Foose-Design und spannen wiederum den Bogen in die Vergangenheit.

    Und dann ist da wieder dieser Lack! Je nach Lichteinfall wirkt das tiefe Grün fast schwarz – ganz so, wie beim Vorbild. Und wie es sich gehört, warten am Heck vier große Flöten darauf, feinsten amerikanischen V8-Hardrock herauszuposaunen. Ansonsten gibt sich auch diese Ansicht zurückhaltend: die typischen sechs senkrecht stehenden Leuchtenelemente hier, eine Abrisskante dort – das war´s. Und so fährt man – wenn der Klappenauspuff geschlossen ist – fast inkognito durch die Gegend. Passend für einen Undercover-Einsatz. Doch der Ford Mustang Bullitt kann auch anders und wie ein Nascar brüllen. Dezent ist dann anders. Der Klang ist trotzdem der blanke Wahnsinn!

    Ford Mustang Bullitt Innenraum Check

    Klangstark gibt sich auch das Bose Sound System mit 1.000 Watt Druck. Brüllt der V8 aber erstmal hemmungslos, ist selbst diese Leistung dahin. Sei´s drum, schließlich will man doch genau das, oder? Dazu kommen gute Sitze, die eine angenehme Sitzposition ebenso ermöglichen, wie hohen Komfort und gleichzeitig brauchbaren Halt. Als Schaltknauf kommt beim Sondermodell eine weiße Kugel zum Einsatz, mit der man die sechs Gänge besonders gerne sortiert. Das knorrige Gefühl beim Schalten erinnert an alte Zeiten und ist einfach herrlich ursprünglich. Ein großartiger Anachronismus im sonst recht digitalen Ambiente.

    Zwar zeigt der Ford Mustang Bullitt das bereits bekannte Cockpit-Layout mit zwei Hutzen – eine für den Fahrer und eine für den Beifahrer. Mittig findet sich aber ein etwas tief sitzendes Touchscreen-Infotainment, das Android Auto und Apple CarPlay ermöglicht und sich intuitiv bedienen lässt. Modere bringen zudem die volldigitalen Instrumente – das wäre bei einem klassischen Sondermodell fast nicht nötig.

    Platz gibt es in der ersten Reihe genügen – auch für Großgewachsene. Rücksitze? Vorhanden! Dort kann man ja einen Regenmantel oder ein paar Handschuhe ablegen… Viel wichtiger als der Platz in der zweiten Reihe ist aber die Handbremse. Hier darf noch zu einem richtigen Hebel gegriffen werden, der nicht durch ein Knöpfchen ersetzt wurde – super! Und damit man nicht vergisst, dass man im Sondermodell sitzt, gibt es doch noch ein Indiz: Der Bullitt-Schriftzug auf dem Pralltopf des Multifunktionslenkrads ist ein Augenzwinkern in Richtung Vergangenheit.

    Ford Mustang Bullitt Motoren Check

    Mit der Vergangenheit hat der 5.0 Liter V8 genauso viel zu tun, wie ein Smartphone. Mit der Ansaugung und Motorsteuerung vom Shelby GT 500 ausgerüstet, bringt es der Ami-V8 auf stramme 338kW/460 PS. Das sind zwar nur 10 PS mehr als im Ford Mustang GT, aber das reicht für eine Beschleunigung auf 100 km/h in 5,2 Sekunden. Ja, andere können das in dieser Leistungsklasse besser, sind aber nicht so emotional. Für noch mehr Spaß beim Null-Hundert-Sprint sorgt die Launch Control mit anpassbarer Anfahrdrehzahl. Schluss mit dem Vorwärtsdrang ist trotzdem bei 250 km/h. Da hätte Frank Bullit neidisch die Lippen aufeinander gepresst und die Augen grimmig zusammengekniffen.

    Für ihn wohl eher überflüssig, auf jedem Enthusiasten-Treffen aber der Hit: Der White Lane Lock.

    2019 Ford Mustang Bullitt offener Luftfilter

    Hier werden die Vorderräder blockiert, sodass selbst der Laie erstklassige Burnouts aufs Parkett legen kann. Anders ausgedrückt: Dies ist ein Dragster-Mode, um die Reifen vor dem Beschleunigungsrennen aufzuwärmen – selbstredend und dann gibt es noch den offenen Luftfilter ab Werk! Da staunen viele US-Car Fans und lässt auch den ein oder anderen Polizisten bei der Kontrolle etwas irritiert blicken:

    Was auffällt, ist die recht lange Übersetzung des Sechsgang-Getriebes. Außerdem sind die Gänge weit gespreizt, sodass man die 1.800 kg Leergewicht dann und wann ein wenig spürt. Vergessen lässt das aber der Sound beim automatischen Zwischengas – es treibt einem die Freudentränen in die Augen. Diese fließen dann waagerecht ab, sobald man die 3.000 Touren durchbrochen hat – dann geht die Luzi ab!

    Ford Mustang Bullitt Fahreindruck Check

    Unter uns? Man könnte, wenn man es darauf anlegt, die Hinterräder einfach so in Rauch aufgehen lassen. Man kann aber auch ganz „gemütlich“ cruisen. Unbestritten, der Mustang ist nicht das ideale Familienauto, denn hinter dem Fahrer und dem Beifahrer gibt es nicht viel Platz um den Ritt auf der fahrenden Kanonenkugel zu genießen. Das Fahrzeug weckt Emotionen, vor allem wenn man sich durch die kurzen, knackigen, sechs Gänge schaltet. Das Fahrwerk ist sportlich abgestimmt und man spürt, dass dieses Fahrzeug nicht ausschließlich für den amerikanischen Markt abgestimmt wurde. Übertreibt man es, dann fängt einem auch die Elektronik wieder ein – von daher: Immer eingeschaltet lassen. Alleine der Klang, der sorgt bei Petrol-Heads bereits für eine Gänsehaut und das ganze vor allem zu einem bezahlbaren Preis.

    Ford Mustang Bullitt Preis Check

    53.000 Euro kostet der Ford Mustang Bullitt. Ein Preis, der mehr als in Ordnung geht. Für dieses Geld bekommt man keinen BMW M4 oder Mercedes-AMG C63, die in ähnlichen Leistungsregionen liegen. Na ja, das Bekommen ist eine andere Sache: Für Deutschland sind nur 750 Exemplare vorgesehen – man muss also Glück haben, einen Ford Mustang Bullitt zu bekommen. Aber ein „normaler“ Mustang GT tut es auch, oder?

    Ford Mustang Bullitt Zielgruppencheck und Fazit

    Er wirkt ein wenig, wie aus einer anderen Zeit. Sobald man Platz nimmt, fühlt man sich in die USA in die 1960er Jahre versetzt. Buschige Kotletten, Fliegerbrillen und dicke V8 – einfach super-cool! Und so gibt sich auch der Ford Mustang Bullitt: etwas hemdsärmelig, bärenstark, wild wie ein Mustang, aber nicht unkultiviert. Man möchte sogar sagen, dass der Amerikaner alltagstauglich ist! 408 Liter Kofferraum, grundsätzlich vier Sitze und ein – angesichts der Leistung – vertretbarer Verbrauch von 13 Litern auf 100 km gehen in Ordnung. Und dazu kommt diese unvergleichliche Coolness, die unbezahlbar ist. In Deutschland dürften sich nun also 750 Frank Bullitt zum Dienst melden.

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    Zuletzt aktualisiert: August 2019

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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