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    VW Polo GTI im Fahrbericht | Test

    Nun, besonders mutig ist er ja nicht gestylt, der neue 2018 VW Polo GTI. Gegenüber dem Vorgänger sieht er sogar ein wenig bieder aus, orientiert er sich unverkennbar ein Stück weit am Design des abgelösten Modells. Da stellt sich die Frage, wie sich das neue Modell fährt. Steckt wirklich der beißende Terrier im Polo, der im Vorgänger mit dem Facelift und der Handschaltung wieder zum Leben erwachte?

    2018 VW Polo GTI Design Check

    Ist das jetzt der neue 2018 VW Polo GTI? Oder das Facelift? Hm, man muss schon genauer hinsehen, um das aktuelle Modell als solches auszumachen. Aber fern ab von dieser Diskussion darf gesagt sein, dass es dem neune Volkswagen Polo GTI nicht an sportlichen Insignien fehlt. Da wären etwa die Felgen, die serienmäßig im 17-Zoll-Format montiert sind. Optional wachsen sie um eine Schuhgröße auf 18 Zoll. Hinter ihnen verbergen sich die roten Bremssättel und die gegenüber den zahmeren Varianten gewachsene Bremsanlage.

    Überhaupt zieht sich der klassisch-rote GTI-Faden durch das gesamte Fahrzeug. Los geht es am schmalen Kühlergrill mit der typischen, roten Zierleiste. Diese mündet in die optionalen Voll-LED-Scheinwerfer, die im Fall des GTI dunkel hinterlegt sind.

    Eine Etage tiefer verbirgt sich ein roter Kühlerschlund mit grobem Wabengitter. Und sonst? Da fallen etwa die Seitenschweller auf, die den Volkswagen Polo GTI dem Boden näher bringen. Ober wie wäre es mit dem Dachspoiler? Jener fällt deutlich größer aus, als bei den zahmen Varianten und ist in Wagenfarbe, wie auch in schwarz gehalten. Das macht schon Eindruck. Der Teufel steckt also im Detail. Gemeint ist hier nicht der Fehlerteufel, sondern der kleine, böse Passagier auf der Schulter, der den Designer dazu verleitete, hier und dort die „verruchte“ Seite zu betonen. Fazit: Optik-Check bestanden.

    2018 VW Polo GTI Motoren Check

    Downsizing? Beim Volkswagen Polo GTI kann davon keine Rede sein. Vertraute der Vorgänger zunächst auf einen doppelt aufgeladenen 1.4er, mit dem Facelift dann auf einen 1.8er, legt der neue „Hot Hatch“ nochmal eine Schippe nach. Satte 2.0 Liter Hubraum liegen an, Herr Kaleu! Der Vierzylinder-Turbo entwickelt damit nachdrückliche 147 kW/200 PS und 320 Nm, die zum Start über ein serienmäßiges 6-Gang-DSG an die Vorderräder geschickt werden. Mitte des Jahres soll dann eine 6-Gang-Handschaltung kommen, die vielleicht sogar noch etwas mehr Fahrspaß bereitet.

    Apropos Fahrspaß: Die reinen Zahlen können sich sehen lassen. Für den Sprint auf 100 km/h genehmigt sich der Wolfsburger gerade einmal 6,7 Sekunden. Bei Bedarf ist er bis zu 237 km/h schnell. Und ein Schluckspecht ist er bei all der gebotenen Sportlichkeit auch nicht: Im Mix sollen 5,9 Liter je 100 km konsumiert werden. In der Realität darf man ein paar Liter addieren – je nach Fahrspaß-Grad.

    2018 VW Polo GTI Innenraum Check

    Man hat sich bei der Gestaltung des Interieurs nicht lumpen lassen – der Volkswagen Polo GTI gefällt mit einem geschmackvoll abgestimmten Sportstudio und überbietet den Vorgänger glasklar. Typisch GTI sind natürlich die Schotten-Karos auf den Sitzen, die besten Seitenhalt gewähren, aber gleichzeitig komfortabel arrangiert wurden. Dazu ziehen sich rote Ziernähte durch den gesamten Innenraum: Lenkrad, Schaltknauf und weitere Elemente zeigen den sprichwörtlichen „Roten Faden“.

    Und wer ein paar Euro extra investiert, der kann sich den roten Faden sogar auf dem Active Info Display II anzeigen lassen. Hier nämlich werden Navigations-, die Fahrzeugdaten und weitere Angaben, frei nach eigenem Wunsch, angezeigt. Natürlich mit GTI-spezifischen Animationen – versteht sich doch von selbst. Erstaunlich auch, dass der Kofferraum mit 351 Liter bei aufgestellter Rücksitzlehne vollends in der Kompaktklasse angekommen ist.

    2018 VW Polo GTI Fahreindruck

    So vernünftig er auf den ersten Blick auch wirkt, so faustdick hat er es hinter den Ohren, wenn es ums Fahren geht. Der 2.0 Liter generiert ordentlich Power, um zügig voran zu kommen – immerhin müssen die 200 Pferde nur 1.350 kg Masse bewegen. Dabei entwickelt sich ein kerniger, fast schon rotziger Klang, der aber nie zu aufdringlich wird. Ganz dezent zeigt sich darüber hinaus das XDS, die elektronische Differentialsperre. Bei schneller Kurvenfahrt wird das kurveninnere Rad, um es abzubremsen und damit mehr Agilität anzudeuten, abgebremst. Zusätzlich sollen auf diese Weise Traktionsverluste vermieden werden, was insgesamt sehr geschmeidig gelingt.

    Geschmeidig zeigt sich auch das Federungsverhalten, das spürbar unter dem um zehn Zentimeter gewachsenen Radstand gewonnen hat – gerade in schnellen Passagen. Ihren Beitrag dazu leisten auch strammere Stabis sowie eine Tieferlegung um 15 mm. Noch eine Spur – die Unterschiede sind sehr fein – verbindlicher gibt sich der Volkswagen Polo GTI mit dem Sport Select Fahrwerk, das die Wahl zwischen den Dämpferkennlinien Normal und Sport lässt. Bei zügigen Autobahnfahrten wird der Polo GTI dann auch, wie der serienmäßige Polo etwas nervöser.

    2018 VW Polo GTI Preis Check

    Der Volkswagen Polo GTI startet bei knapp unter 24.000 Euro. Uff! Die Rede ist doch von einem Kleinwagen?!? Nun, vielleicht sollte man sich einfach von dieser Klassifizierung verabschieden, da der Polo GTI absolut als Vollwert-Fahrzeug durchgeht. Ok, handgeschaltet wird er wohl noch etwas günstiger werden, mit ein Paar Extras kratzt man aber ganz einfach an der 30.000 Euro-Marke. Verwundert auch nicht mehr, oder?

    2018 VW Polo GTI Zielgruppencheck und Fazit

    Jung und wild, hip und stylisch, sportlich und distinguiert. Man kann sich diese Vokabeln anheften, um sich für einen 2018 VW Polo GTI zu entschieden – man muss es aber nicht. Der Wolfsburger ist ein Rundum-Sorglos-Paket, das einfach anmacht. Gut, die Optik könnte etwas mehr „I“ und weniger „GT“ vertragen. Aber das ist – wie immer – Geschmackssache.

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    Zuletzt aktualisiert: April 2018

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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