Gemeinsam gegen Egoismus im Straßenverkehr

    Fast täglich erscheinen deutschlandweit beunruhigende Schlagzeilen über Egoismus und Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr. Gemeinsam können wir etwas dagegen tun. Das zeigen wir mit unserer Aktion „Miteinander im Verkehr“, bei der wir jetzt 10.000 EUR für die Deutsche Verkehrswacht sammelten.

    Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht, freut sich über 10.000 Euro von R+V.

    10.000 Euro für die Deutsche Verkehrswacht

    Bei unserer Aktion „Miteinander im Verkehr“ sammelten wir hier von November bis Ende Dezember 2020 rund 10.000 Euro für die Deutsche Verkehrswacht (DVW). Unterstützerinnen und Unterstützer konnten sich im Aktionszeitraum für unsere Newsletter anmelden und für jeden neuen Abonnenten spendete R+V fünf Euro. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die sich beteiligt haben. Mit der Spende stärken wir gemeinsam die Präventionsarbeit der DVW und setzen ein Zeichen für mehr Rücksicht auf den Straßen.

    Die DVW setzt sich übrigens mit rund 60.000 Ehrenamtlern dafür ein, dass Menschen verkehrssicher unterwegs sind, klärt über Gefahren auf und bietet u.a. Verkehrssicherheitstrainings an. Sie steht damit, genau wie die R+V, für ein rücksichtsvolles Miteinander und gegen den Egoismus. „Diese Einstellung und die gesamte Arbeit der Deutschen Verkehrswacht passen gut zu unserem Claim ‚Du bist nicht allein‘ und unserer genossenschaftlichen Haltung gegen den Egoismus in der Gesellschaft“, erklärt Sebastian Würth, Leiter der Abteilung Marken- und Neukundenmanagement.

    Stehen wir alle gemeinsam für mehr Fairness und Rücksicht ein - im Straßenverkehr und überall. Mit weiteren Informationen zum Thema und praktischen Tipps, wie man z.B. Stress im Verkehr vermeidet, geht es jetzt weiter.

    Für ein besseres Miteinander auf unseren Straßen

    Die Einschätzungen von Verkehrsrichtern, Polizisten, Fahrschulen und Verbänden gehen alle in eine Richtung: Menschen leben ihren Frust stärker im Verkehr aus als früher. Auto- und Radfahrer, Fußgänger und Leute auf E-Rollern, alle haben das Gefühl, dass für sie nicht genug Platz da ist. Dieses egoistische Verhalten richtet tagtäglich Schäden an – persönliche, gesellschaftliche und auch wirtschaftliche Schäden, die uns alle angehen.

    Dabei haben wir doch alle einmal in der Fahrschule gelernt, dass Straßenverkehr nur gemeinsam funktioniert und nicht, wenn jeder immer zuerst an sich denkt. Es ist wie mit dem genossenschaftlichen Grundprinzip, das auch der R+V Versicherung zugrunde liegt: Viele erreichen mehr als einer allein.

    Die Nerven liegen blank

    Laut einer Umfrage fühlt sich jeder zweite Autofahrer gestresst. Mehr als jeder dritte sagt von sich selbst, dass er oft in aggressiver Stimmung unterwegs sei. (Quelle: Unfallforscher der Versicherer, 2016)

    Gründe für den Frust gibt es viele: Zum einen führen Experten die überlastete Infrastruktur an, die den ständig wachsenden Verkehr nicht bewältigen kann. Der ADAC meldet immer neue Staurekorde auf deutschen Autobahnen. Immer mehr Menschen fahren in immer mehr Autos in Ballungszentren. E-Scooter rollen auf den ohnehin überlasteten Radwegen. 

    Gleichzeitig sind immer mehr Verkehrsteilnehmer mit sich selbst beschäftigt. Aufgrund erhöhter Arbeitsbelastung, ständiger Erreichbarkeit und gestiegenem Zeitdruck stehen viele Menschen unter Dauerstress. Im Straßenverkehr haben sie dann das Gefühl, dass die anderen sie davon abhalten, ans Ziel zu kommen und verhalten sich zunehmend egoistisch und rücksichtslos.

    Schau nicht weg im Straßenverkehr

    Verkehrspsychologen teilen Verkehrsteilnehmer, die andere durch ihr Verhalten stören in zwei Gruppen ein: Die einen verhalten sich ganz bewusst, um sich einen Vorteil zu verschaffen, wie z.B. Raser. Die andere Gruppe will nicht bewusst anderen schaden. Ihnen ist vielmehr nicht klar, wie riskant ihr Verhalten ist. Nach dem Motto: Ist doch bisher noch nie etwas passiert, wenn ich kurz mal telefoniere oder eine WhatsApp-Nachricht lese.

    Doch Fahren verlangt unsere volle Aufmerksamkeit. Der Straßenverkehr ist und bleibt gefährlich – ohne Knautschzone wie bei Radfahrern oder Fußgänger ist er noch riskanter. Deswegen müssen wir auf schwächere Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen und jederzeit mit Fehlern der anderen rechnen.

    Miteinander statt jeder gegen jeden

    Gegen schwierige Verkehrssituationen wie Stau oder aggressive Autofahrer können wir aktiv nichts tun. Es ist auch nicht unsere Aufgabe, andere im Straßenverkehr zu belehren. Wir können aber unser eigenes Verhalten tagtäglich überprüfen und mit Gelassenheit anderen Straßenverkehrsteilnehmern gegenüber dazu beitragen, dass die Stimmung weniger aggressiv ist. Mit jeder Fahrt aufs Neue. 

    Denn wir müssen uns darauf einstellen, dass unsere Straßen immer voller werden. Der heutige Verkehr funktioniert nur mit Rücksichtnahme, wenn man seine persönlichen Belange hinten anstellt und vorausschauend fährt. Wir zusammen statt ich, ich, ich.

    Tipps für mehr Fairness im Straßenverkehr:

    • Ein guter Fahrer behält die Ruhe – und lässt sich nicht stressen.

    • Fahren Sie vorausschauend und stellen Sie Ihre persönlichen Belange hintenan.

    • Rechnen Sie mit Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer.

    • Mal verzeihen Sie einen Fehler, mal verzeiht der andere Ihnen.

    • Versuchen Sie, sich in andere Verkehrsteilnehmer - egal, ob Auto-, Taxi, Motorrad- oder Radfahrer - hineinzuversetzen.

    • Blickkontakt und eine freundliche Geste wirken oft Wunder!

    • Bedanken Sie sich, wenn Sie jemand vor lässt.

    • Entschuldigen Sie sich für eigene Fehler mit einer versöhnlichen Geste.

    • Egal, was passiert, lassen Sie sich nicht provozieren.

    Wie man Stress im Straßenverkehr vermeidet

    • Fahren Sie nicht auf den letzten Drücker los, sondern bauen Sie möglichst immer einen Zeitpuffer ein.

    • Überprüfen Sie immer Ihre Gefühle, bevor Sie sich angurten: Fahren Sie niemals los, wenn Sie sich gerade gestritten haben. Gehen Sie stattdessen – auch wenn Sie im Zeitdruck sind - lieber eine Runde um den Block oder konzentrieren Sie sich ein paar Minuten bewusst auf Ihre Atmung.

    • Nutzen Sie hinter dem Steuer beim iPhone den „Bitte nicht Stören“-Modus, der sich über Siri aktivieren lässt. So sind Sie während der Fahrt ungestört und können trotzdem Karten- und Musikdienste nutzen. Auch Google hat für sein Android-Betriebssystem einen Fahren-Modus entwickelt: „Ich fahre gerade” – diese SMS-Nachricht erhalten auf Wunsch alle Kontakte, die Ihnen schreiben oder Sie anrufen, während Sie Auto fahren.

    • Wenn Sie im Stau stehen: Nutzen Sie das als „Zeit für mich". Ein Hörbuch oder schöne Musik helfen, die Zeit zu überbrücken.

    • Versuchen Sie, bei längeren Strecken alle 90 Minuten eine Pause zu machen.

    • Lassen Sie sich nicht in eine Auseinandersetzung hineinziehen oder jemanden eine Lektion zu erteilen, dadurch bringen Sie nur sich und andere in Gefahr.

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