Die gesetzliche Rente allein reicht für die meisten Menschen nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Die Rentenlücke – also die Differenz zwischen dem letzten Einkommen und der zu erwartenden Rente – wird immer größer. Wer im Ruhestand finanziell abgesichert sein möchte, sollte daher frühzeitig in eine private Altersvorsorge investieren. Eine flexible Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen, bieten ETFs (Exchange Traded Funds). Wie Sie diese für Ihre private Altersvorsorge und betriebliche Altersvorsorge nutzen können und welche Vor- und Nachteile ETFs als langfristige Geldanlage für die Rente bieten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Altersvorsorge mit ETFs: Langfristig investieren für die Rente
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ETFs sind börsengehandelte Indexfonds
ETFs bilden einen bestimmten Markt oder Index ab – etwa Aktienmärkte, aber auch Anleihen oder Rohstoffe – und eignen sich gut für den langfristigen Vermögensaufbau.
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ETFs eignen sich als langfristige Altersvorsorge
ETFs können flexibel genutzt werden, um fürs Rentenalter vorzusorgen – sei es als ETF-Sparplan, in der privaten Altersvorsorge, für die betriebliche Altersvorsorge oder als fondgebundene Rentenversicherung.
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ETFs haben Vor- und Nachteile
ETFs zeichnen sich durch geringe laufende Kosten, eine breite Streuung und attraktive Renditechancen aus – bergen aber auch Marktrisiken.
Was sind Exchange Traded Funds (ETFs)?
Exchange Traded Funds sind börsengehandelte Indexfonds, die die Wertentwicklung eines Marktes oder Indizes wie den MSCI World oder DAX nachbilden. Sie ermöglichen eine breit gestreute Investition in die Wirtschaft und eignen sich besonders für den langfristigen Vermögensaufbau. Anleger profitieren vom Wachstum der Kapitalmärkte und können ihre Altersvorsorge mit ETFs flexibel gestalten – deshalb sind sie eine sinnvolle Option für die private Altersvorsorge und für die betriebliche Altersvorsorge.

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Die gesetzliche Rente bildet für die meisten Arbeitnehmer in Deutschland die Basisschicht ihrer Altersvorsorge. Um den Lebensstandard im Ruhestand halten zu können, reicht sie in den allermeisten Fällen nicht aus.
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Ergänzend können Sie zusätzlich mit Unterstützung Ihres Arbeitgebers über die betriebliche Altersvorsorge (bAV) vorsorgen.
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Für Ihre private Altersvorsorge sind Sie selbstverantwortlich. Sie bietet Ihnen die größte Flexibilität und ist ein wichtiger Hebel, um Ihre Einkommenssituation zu verbessern, wenn Sie einmal im Ruhestand sind.
ETFs lassen sich in allen drei Säulen einsetzen, um langfristig Vermögen aufzubauen und die finanzielle Sicherheit im Alter zu stärken.
ETFs lassen sich auf vielfältige Weise in die Altersvorsorge integrieren – je nach Lebenssituation und finanziellen Zielen. Ob über den Arbeitgeber, als Versicherungslösung oder komplett unabhängig mit einem ETF-Sparplan: Für jeden gibt es passende Modelle, mit denen sich langfristig Vermögen für den Ruhestand aufbauen lässt. Die folgende Übersicht stellt drei bewährte Möglichkeiten vor.
ETFs in der betrieblichen Altersvorsorge nutzen
Zur Betrieblichen Altersversorgung der R+VETF-Rentenversicherung: Fondsgebundene Rentenversicherung als Alternative
Zur fondsgebundenen Rentenversicherung der R+VPrivate Altersvorsorge mit ETF-Sparplan
Gut zu wissen: Staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot ab 2026
Ab 2026 plant die Bundesregierung die Einführung eines staatlich geförderten Altersvorsorgedepots, das als Alternative zur Riester- und Rürup-Rente dienen soll. Anleger sollen dabei steuerlich begünstigt in ETFs und andere renditestarke Wertpapiere investieren können, um für den Ruhestand vorzusorgen.
Ziel der Reform ist es, eine flexible und kostengünstige Altersvorsorge zu schaffen, die langfristig bessere Renditechancen bietet als klassische Vorsorgeprodukte. Die genaue Ausgestaltung der Förderung und steuerlichen Vorteile wird noch diskutiert.
Wie hoch Ihre monatliche ETF-Investition für die Altersvorsorge sein sollte, hängt von mehreren Faktoren ab: Ihrer individuellen Rentenlücke, Ihrem gewünschten Lebensstandard im Alter und der Zeitspanne bis zum Ruhestand. Grundsätzlich gilt: Je früher Sie mit dem Investieren beginnen, desto stärker wirkt der Zinseszins-Effekt, und desto weniger Kapital müssen Sie monatlich aufbringen, um Ihr Sparziel zu erreichen.
Hier ein Beispiel dafür, wie sich regelmäßige Sparbeiträge im Rahmen eines ETF-Sparplans mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 6 % entwickeln können.
Laufzeit | 100 EUR monatlich | 200 EUR monatlich | 300 EUR monatlich |
10 Jahre | 16.469,87 EUR | 32.939,75 EUR | 49.409,62 EUR |
20 Jahre | 46.435,11 EUR | 92.870,22 EUR | 139.305,33 EUR |
30 Jahre | 100.953,76 EUR | 201.907,52 EUR | 302.861,29 EUR |
ETFs bieten eine attraktive Möglichkeit, langfristig für den Ruhestand vorzusorgen. Sie sind kostengünstig, flexibel und ermöglichen eine breite Streuung des investierten Kapitals. Dennoch sollten Sie die potenziellen Risiken nicht unterschätzen, denn ETFs unterliegen Marktschwankungen und garantieren keine feste Rentenauszahlung.
ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Indexfonds, die einen bestimmten Markt oder Index nachbilden.
ETFs lassen sich flexibel in verschiedene Modelle der Altersvorsorge integrieren:
- Betriebliche Altersvorsorge mit ETFs: Arbeitnehmer können über den Arbeitgeber steuerlich gefördert in ETFs investieren.
- ETF-Rentenversicherungen: Hierbei werden ETFs in eine fondsgebundene Rentenversicherung eingebunden, die steuerliche Vorteile bieten kann.
- Private ETF-Sparpläne: Anleger investieren regelmäßig in ETFs und bauen so über die Jahre ein Vermögen für den Ruhestand auf.
ETFs verursachen in der Regel deutlich geringere Kosten als aktiv gemanagte Fonds und durch die breite Risikostreuung – die sogenannte Diversifikation – wird das Verlustrisiko reduziert. Zudem lassen sich ETF-Sparpläne flexibel gestalten und eröffnen attraktive Renditechancen, da sie die Entwicklung ganzer Märkte abbilden.
Trotz ihrer Vorteile bergen ETFs auch Risiken. Da es sich um börsengehandelte Produkte handelt, sind sie Schwankungen an den Finanzmärkten ausgesetzt. Anders als klassische Rentenversicherungen bieten ETFs keine garantierte Auszahlungshöhe. Zudem erfordern sie einen langfristigen Anlagehorizont, da kurzfristige Kursverluste nicht ausgeschlossen werden können.
Wie bei allen Kapitalmarktanlagen gibt es Schwankungen. ETFs unterliegen den Bewegungen der Börse, und es gibt keine Garantie für Gewinne.
Die Höhe der Investition hängt von mehreren Faktoren ab: persönliche Rentenlücke und gewünschter Lebensstandard im Ruhestand, verfügbares Einkommen und Sparfähigkeit sowie geplanter Anlagehorizont.
Je früher, desto besser! Durch den Zinseszinseffekt profitieren Anleger langfristig von der Wiederanlage ihrer Gewinne. Wer bereits in jungen Jahren beginnt, kann mit kleinen Beträgen eine große Summe für den Ruhestand aufbauen.
Ja, einige Anbieter ermöglichen es, ETFs in die betriebliche Altersvorsorge (bAV) einzubinden. Diese Kombination kann steuerliche Vorteile bieten, weil die Beiträge meist aus dem Bruttogehalt gezahlt werden.
Ja, in Deutschland unterliegen Kapitalerträge aus ETFs grundsätzlich der Abgeltungssteuer. Diese beträgt 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Verluste aus ETFs können jedoch mit Gewinnen aus anderen Kapitalanlagen verrechnet werden, was die Steuerlast mindert.
Wer ETFs im Rahmen einer fondsgebundenen Rentenversicherung oder einer betrieblichen Altersvorsorge nutzt, kann zusätzlich von steuerlichen Vorteilen profitieren: Während der Ansparphase sind die Erträge meist steuerfrei, und auch bei der Auszahlung gelten günstigere Besteuerungsregeln – z. B. die Ertragsanteilsbesteuerung oder die nachgelagerte Besteuerung bei der bAV.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die ETFs nach Renteneintritt zu nutzen:
- Kapital entnehmen: entweder als einmalige Auszahlung oder schrittweise über die Jahre
- Dividenden nutzen: Wer in ausschüttende ETFs investiert, kann die regelmäßigen Dividenden als zusätzliches Einkommen nutzen.
- Depot langsam umschichten: Mit zunehmendem Alter kann es sinnvoll sein, einen Teil des Kapitals in risikoärmere Anlagen umzuschichten.
Zuletzt aktualisiert: Mai 2025
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