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    Test: Ford Mustang Cabrio im Fahrbericht

    Der Ford Mustang. Das Wildpferd. Ein typisch amerikanisches Fahrzeug. Hier in Deutschland zu bekommen als Coupé und als Cabriolet. Das Coupé konnten wir als Ford Mustang GT fahren, unter der Haube war ein 5,0 Liter V8. Beim Ford Mustang Cabrio haben wir im Test zum Vergleich mal den 2,3 Liter unter die Haube geholt – ob der genauso viel Spaß macht?

    Ford Mustang Cabrio Design Check

    Ich steh auf leicht amerikanische Fahrzeuge, die noch etwas Eigenständiges haben, nicht so rundgelutscht sind. Fahrzeug wo man auf dem ersten Blick erkennt: Das ist ein… Mustang!

    Gibt es nicht mehr viele von – doch, der Mustang hat seinen eigenen Style und das gefällt mir. Zugeben muss ich aber auch, dass es in den letzten Jahrzehnten auch Mustangs gab, die ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde, aber die aktuellen Modelle sind genau mein Fall!

    Das in Bright Silber Metallic lackierte Fahrzeug fällt auf, noch mehr würde es sicherlich in einem satten Rot oder einem knalligen Gelb auffallen. Wer wünscht sich nicht auch mehr Farbe im Straßenverkehr? Silber wirkt er natürlich edel.

    Groß ist das Fahrzeug: 2,08 Meter breit! Der Radstand beträgt 2,72 und der Platz zum Wenden muss mindestens über einen Radius von 12,2 Meter verfügen. Das 4,78 Meter lange Cabriolet lässt per Tastendruck die Sonne rein, vorher muss man das Dach noch von Hand entriegeln. 10 Sekunden dauert der Öffnungsvorgang, der leider nicht während der Fahrt funktioniert.

    Ford Mustang Cabrio Innenraum Check

    Es sind auch die Kleinigkeiten, die begeistern. Sei es das Ford Mustang Logo, der amerikanisch wirkende Innenraum oder einfach nur das zeitlos schöne Design.

    Obwohl das SYNC 2 Infotainment (noch) nicht via Apple Car Play mit meinem mobilen Device gekoppelt wird, kann ich ohne Probleme via USB meine Musik abspielen und sogar neue Musik via Spotify streamen. Auf eine Titelanzeige musste ich in dem Fall auch nicht verzichten. Kleinigkeiten! Zugegeben, bei jedem anderen Fahrzeug hätte ich das nun schon stark kritisiert und als nicht mehr State of the Art umschrieben, aber hey – das ist ein Mustang!

    Dem Mustang verzeiht man solche kleinen Dinge, apropos Kleinigkeiten. Das Kofferraumvolumen vom Cabriolet ist natürlich etwas eingeschränkt: 332 Liter verbleiben. Die Zuladung liegt bei maximal 512 kg. Gar kein schlechter Wert für den Kofferraum, wenn man bedenkt, dass es auf den hinteren beiden Sitzen kaum Platz gibt für ausgewachsene Personen, oder?

    Ford Mustang Cabrio Motoren Check

    2,3 Liter, 317 PS, Frontmotor, Heckantrieb, manuelle Handbremse! Klingt schon geil, oder? Okay, V8 klingt besser, weiß ich. Aber wenn die 432 Nm an der Kurbelwelle reissen, dann schafft dieses Ford Mustang Cabriolet im Test auch den 0-100 km/h Sprint innerhalb von 5,9 Sekunden und 234 km/h Höchstgeschwindigkeit reichen auch aus, denn schneller geht es kaum noch und offen sowieso nicht.

    NEFZ verspricht euch was von 9,8 Liter auf 100 km, wegen der Automatik. Doch das wird nicht klappen, nicht mit der Automatik. Handgerissen kann man den Mustang mit dem kleinen Motor sicherlich um die zehn Liter bewegen, aber wer will das überhaupt?

    Der größere und viel besser klingende V8, ja das wäre der Motor meiner Wahl und die Automatik? Ne, will ich in einem Mustang auch nicht haben, hier will ich selber schalten und nach der ersten Probefahrt mit dem Cabrio habe ich das 6-Gang Schaltgetriebe, was ich im V8 Mustang Fastback hatte, auch schon vermisst.

    Optisch betrachtet ist der Ford Mustang – meiner Meinung nach – das attraktivste Pferdchen im kompletten Ford-Stall. Aber wenn ich ihn kaufen würde, dann (wie nun schon drei Mal erwähnt) mit dem großen 5,0 Liter V8! Aus Imagegründen, aus Klanggründen und vor allem, weil es auch finanziell gar nicht mehr so sehr ins Gewicht fällt.

    Ford Mustang Cabrio Fahreindruck

    Das Cabriolet wiegt knapp 1,7 Tonnen leer – gar kein schlechtes Gewicht, wenn man 317 Pferde davorschnallt oder? Schade, dass die Wandler-Automatik nicht mithalten kann, weder mit dem sportlichen Turbomotor, noch mit der sportlichen Optik. Ich würde die Wandlerautomatik gut und gerne als Spaßbremse bezeichnen wollen.

    Die Lenkung ist okay, sie ist nicht die direkteste, das Fahrwerk ist auch nicht das straffste, aber wie schon erwähnt – ich bin gewillt – solche kleinen Kritikpunkte positiv zu übersehen, kennt ihr das? Wenn ihr euch gerade in irgendjemanden oder in irgendetwas verliebt, dann schaut man großzügig über kleine Punkte hinweg. Allerdings kenne ich mich, mich würde es vermutlich dann doch irgendwann stören:

    Also Lenkung könnte direkter sein, das Fahrwerk etwas straffer. Die Bremsen finde ich ausreichend groß dimensioniert und die lassen sich auch sauber dosieren.

    V8 hin und her, Kraft hat der 2,3er Benziner trotzdem, soviel Kraft, dass er das Heck durchaus bewegen kann. Nach vorne und auch zur Seite, selbst mit eingeschalteten ESP sind beindruckende Drift-Winkel möglich. Macht man natürlich nicht, nein. So etwas lässt man im Straßenverkehr. Aus Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer. Die hingegen mögen so einen Mustang. Hier und dort einen Daumen hoch, hier und dort ein anerkennendes Nicken und das kann ich komplett verstehen.

    Das hat mir im Ford-Mustang-Cabrio-Test gar nicht gefallen: Der Tankdeckel ist nicht abschließbar. Hinter dem Tankdeckel gibt es den Easy-Fuel-Verschluss. Normalerweise liebe ich den ja, also zur Tankstelle, Klappe auf, Rüssel rein. Aber warum ist der Tankdeckel hier nicht abschließbar, sowas ging schon beim VW Golf 3 über die Zentralverriegelung zu – warum nicht bei einem nigelnagelneuen Ford?

    Die Vorteile des Easyfuel sind gering: Es muss kein Tankdeckel aufgedreht werden, man macht sich die Finger ggf. nicht so schmutzig. Die Nachteile überwiegen hier meine Meinung nach: Kein absperrbarer Verschluss, die Zapfpistole kann sich manchmal verklemmen, mit einem Reservekanister kann es auch Komplikationen geben und bis zum Rand befüllen ist so natürlich auch nicht möglich. Davon mal ab, ich tanke sowieso nur noch bis es Klack macht.

    Wenn ihr mich fragt, dann gehört in den Mustang der V8. Klar, ich bin auch für den Umweltschutz und natürlich ist ein kleinerer Motor bestimmt vernünftiger, aber muss man immer vernünftig sein? Nein!

    Der V8 klingt besser, fährt besser, kostet nicht wirklich viel mehr und der Unterschied im Kraftstoffverbrauch ist auch nicht so marginal, auch wenn ich normalerweise ein Fan bin von automatisierten Schaltvorgängen, erspart euch die Automatik hier, greift zum Schaltgetriebe.

    Ford Mustang Cabrio Preis Check

    Ich bin Cabrio-Fan und das Ford Mustang Cabrio ist auch wirklich wunderschön, dennoch würde ich zum Mustang GT greifen. Der startet preislich ab 38.000 Euro, für das Cabrio sind mindestens 42.000 Euro fällig. Das sind Kompaktklassen-Preise für ein Fahrzeug, welches euch ein Fluchtfahrzeug sein kann. Ein Fahrzeug, was euch ausbrechen lässt, aus dem Alltagstrott. Ein Fahrzeug was so anders ist, teilweise auch etwas unvernünftig, sicherlich nicht in allen Punkten perfekt, aber irgendwie Kult.

    (Die Preise beziehen sich auf das Jahr 2016)

    Ford Mustang Cabriolet Fazit und Zielgruppencheck

    Der Ford Mustang ist sicherlich nicht das beste Cabriolet, was man auf dem Markt bekommen kann, meiner Meinung nach aber eines der attraktivsten und am Ende zählt ja auch immer noch etwas die Optik. Ich würde mir wünschen, dass man das Dach auch während der Fahrt öffnen und schließen könnte und wie schon erwähnt, in meinem Traum-Mustang wäre der V8 unter der Haube, denn der passt wie die bekannte Faust aufs Auge.

    Ford Mustang Cabriolet für Singles / Paare? Der Kofferraum vom Cabriolet ist etwas kleiner, aber Singles und Paare sollten damit keine Probleme bekommen.

    Ford Mustang Cabriolet für Familien mit einem Kind? Wenn das erste Kind kommt, ist das kein Grund, den Mustang zu verkaufen. Kindersitze passen in die ausgeformten Sitzschalen, auch wenn es umständlich ist, die Kinder anzuschnallen. Hinten zieht es ganz schön, wenn das Dach offen ist, darauf sollte man natürlich achten, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Ein faltbarer Buggy passt in den Kofferraum.

    Ford Mustang Cabriolet für Familien mit zwei Kinder? Tja, irgendwann wird es einfach auch eng in dem Fahrzeug, spätestens wenn die Kinder größer werden und ggf. mehr Beinfreiheit benötigen, dann sollte man sich überlegen, ob man das Cabrio wirklich als Alltagsfahrzeug fahren möchte. Zwei Kindersitze passen hinein, das wäre nicht das Problem und ein Cabriolet ist natürlich auch kein Kombi, aber es wäre immer ein Kompromiss.

    Ford Mustang Cabriolet für Best Ager? Warum nicht? Okay, der Einstieg in den Mustang fällt selbst mir inzwischen nicht mehr so leicht. Die langen Türen brauchen auch ihren Platz, aber wer den zweiten Frühling noch mal so richtig genießen will, der darf das auch im Mustang tun.

    Das Ford Mustang Cabrio kann im Fahrbericht überzeugen

    Für Autofreunde, die in erster Linie hohen Fahrkomfort, ein großzügiges Platzangebot und massig Kofferraumvolumen brauchen, ist der Mustang natürlich eher weniger geeignet. Aber für solche, die einfach das Gaspedal durchdrücken und den Fahrtwind in den Haaren spüren wollen, gibt es nichts Besseres. Das Fahrverhalten ist immerhin erste Sahne und der Verbrauch verkraftbar. Entsprechend schneidet der Ford Mustang Cabrio in unserem Test rundweg positiv ab.

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    Zuletzt aktualisiert: März 2022

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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