Bei dieser alternativmedizinischen Behandlung geht es maßgeblich um Hände. Die Osteopathin oder der Osteopath erspürt Blockaden mittels Energieströmen z. B. in der Muskulatur und im Gewebe. Diese Blockaden können nach der Lehre der Osteopathie Erkrankungen an anderen Stellen des Körpers auslösen.

Wem hilft Osteopathie?

Wer sich für eine osteopathische Behandlung entscheidet, wird zunächst um ein ausführliches Gespräch gebeten. Dabei wird die gesamte Krankengeschichte aufgearbeitet. Danach folgt die Untersuchung durch den Osteopathen, bei der geringste Bewegungsstörungen erfühlt und interpretiert werden. Mit diesem Vorgehen möchte er die Ursachen für die gesundheitlichen Probleme herausfinden.
Hierbei werden Blockaden in Knochen, Muskeln und Gelenken sowie Verspannungen gelöst.
Bei der viszeralen (die Eingeweide betreffenden) Osteopathie stehen innere Organe, Gefäße und das Nervensystem im Fokus.
Die Cranio-sacrale (auch kraniosakrale, vom Kopf bis zum Kreuzbein betreffende) Osteopathie kann mittels sanfter Manipulation Störungen im Bereich des Schädelknochens, der Wirbelsäule und im Becken lösen. Die Bereiche von Schädel und Kreuzbein sind durch Hirnwasser miteinander verbunden. Das Hirnwasser dient dem Nervensystem als Schutz, weil es wie ein Stoßdämpfer fungiert. Bei gesunden Menschen fließt es normalerweise rhytmisch und gleichmäßig. Blockaden sollen sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken.
Wer trägt die Kosten einer osteopathischen Behandlung?
Osteopathie wird immer beliebter: Angaben der Bundesvertretung der Osteopathen in Deutschland (VOD) zufolge nutzen jährlich mehr als fünf Millionen Menschen diese Behandlungsform. Wer allerdings keine entsprechende Versicherung hat, muss die Kosten für eine Behandlung oft selbst tragen, da osteopathische Anwendungen meistens nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten sind. Einige Krankenkassen zahlen jedoch einen Zuschuss. Meist ist dafür allerdings eine Überweisung vom Arzt nötig und die Höhe der Kostenübernahme sowie die Anzahl der bezuschussten Sitzungen sind in der Regel begrenzt.

Stefanie W. (31), Mutter eines Säuglings und eines Kleinkindes

Jochen K. (52), IT-Spezialist
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In jedem Fall gilt: Akutfälle und schwere Erkrankungen gehören zuallererst zu einem Schulmediziner. Die Osteopathie wirkt allerdings sehr gut begleitend. Vor allem dann, wenn es sich wie bereits erwähnt, um schwere Erkrankungen handelt. Bei weniger starken Leiden kann eine osteopathische Anwendung auch ausreichen.
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Kritiker bemängeln, dass es an qualitativ hochwertigen Studien zur Wirksamkeit der Osteopathie fehlt. Das ist auch der Grund, warum sich der Deutsche Ärztetag bislang nicht dafür ausgesprochen hat, eine Weiterbildung im Bereich der Osteopathie zu etablieren.
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Der Verband der Osteopathen Deutschlands kritisiert diesen Zustand und fordert ein Berufsgesetz ein.
Viele Patientinnen und Patienten bemängeln nach dem Besuch eines Schulmediziners, dass sich ihr Arzt für die Behandlung nicht genügend Zeit genommen habe. Bei der osteopathischen Behandlung sieht das anders aus: Vorgespräch und ausführliche Anamnese nehmen in der Regel mehr Zeit in Anspruch. Erst dann erfolgt eine Behandlung. Im Durchschnitt soll die Behandlung im Rahmen von etwa einer Stunde liegen. Bei gewissen Krankheitsbildern sind mehrere Sitzungen nötig.
Ein weiterer Vorteil der alternativen Behandlungsmethode ist, dass sie sehr sanft ist. Es ist deshalb möglich, sowohl Babys, Schwangere als auch alte, gebrechliche Menschen osteopathisch zu behandeln.
Zuletzt aktualisiert: Oktober 2021
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