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    Prävention + Vorsorge

    Gürtelrose: Ursachen, Symptome, Therapie

    Wer an Gürtelrose erkrankt, hat es mit einer ansteckenden Virusinfektion zu tun, die meist zu schmerzhaften Hautveränderungen führt. Diese heilen normalerweise binnen weniger Wochen wieder ab. Dennoch ist eine Behandlung im frühen Stadium sehr sinnvoll. Zum einen, um die Schmerzen zu lindern, zum anderen, um das Ansteckungsrisiko gering zu halten. Wirksamer Schutz gegen eine Gürtelrose bietet eine Impfung. Die Stiko empfiehlt diese Impfung allen Menschen ab 60 Jahren, in bestimmten Fällen bereits ab 50 Jahren. Mehr dazu erfahren Sie hier.

    Was ist Gürtelrose?

    Bei Gürtelrose (fachsprachlich auch Herpes Zoster genannt) handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst wird.

    Zunächst entstehen brennende Schmerzen auf der Haut. Nach einigen Tagen bildet sich ein geröteter, bläschenförmiger Hautausschlag, der mit Fieber einhergehen kann und zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens führt.  

    Bricht nach dem Erstkontakt mit Varizella-Zoster-Viren ein Infekt aus, kommt es zu Windpocken.

    Die Viruszellen verbleiben, typisch für Infektionen mit Herpes-Viren, auch nach Abheilen der Krankheit ein Leben lang im Körper und sammeln sich in den Spinal-Ganglien an. Das sind Nervenzellen entlang des Rückenmarks. Von dort aus können die Viren auch viele Jahre und Jahrzehnte später aktiviert werden und eine Gürtelrose auslösen.

    Die Inkubationszeit – also die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit – beträgt bei Varizellen 10 bis 21 Tage. 

    Gürtelrose in Deutschland in Zahlen

    Impfbereitschaft Deutschland
    Quelle: Deximed Hausarztwissen online
    Infografik zur Gürtelrose.
    Quelle: Deximed Hausarztwissen online

    Ursachen und Risikofaktoren, die zur Gürtelrose führen können

    Hat man sich einmal mit den Varizella-Zoster-Viren infiziert und bereits eine Windpocken-Erkrankung gehabt, besteht ein Leben lang die Gefahr, dass die Erreger reaktiviert werden. Auslöser dafür sind zum Beispiel:

    • Erhöhter Stress.

    • Erkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen (etwa eine HIV-Infektion).

    • Therapien, die das Immunsystem unterdrücken (z. B. bei Autoimmunkrankheiten wie Allergien oder rheumatoider Arthritis).

    • Der normale Alterungsprozess, welcher zum Nachlassen der Immunabwehr führt.

    • Zu hohe UV-Belastung und von Sonnenbrand geschädigte Hautpartien.

    • Krebs schwächt das Immunsystem sowie die oft damit einhergehenden Chemotherapien (diese zerstören auch Abwehrzellen des Immunsystems).

    • Angeborene Immunschwächen und dadurch fehlende, spezifische Antikörper.

    • Frauen nach der Menopause (wahrscheinlich durch die hormonelle Umstellung begünstigt, die das Immunsystem schwächt).

    Ist die Immunabwehr aufgrund der genannten Faktoren angeschlagen, haben die Viruszellen die Möglichkeit, sich entlang der Nervenbahnen auszubreiten und dort den für die Gürtelrose typischen Hautausschlag auszulösen.

    Ist Gürtelrose ansteckend?

    Nur die Flüssigkeit der Bläschen des Gürtelrose-Hautausschlags ist ansteckend. Wer damit in Kontakt kommt oder Dinge berührt, die zuvor eine mit Gürtelrose erkrankte Person in der Hand hatte (Schmierinfektion), läuft Gefahr, sich mit dem Erreger zu infizieren.

    Allerdings erkranken nur jene Menschen an Gürtelrose, die zuvor bereits Windpocken hatten. Dann können die in den Nervenzellen schlummernden Viren wieder aktiviert werden und eine Gürtelrose auslösen. Wer aber noch keine Windpocken hatte und sich (z. B. durch die Flüssigkeit der Gürtelrose-Bläschen) mit Varizella-Zoster-Erregern infiziert, erkrankt an Windpocken und nicht an Gürtelrose.

    Eine Gürtelrose ist ansteckend, bis sich die Bläschen verkrusten. Das ist im Durchschnitt nach fünf bis sieben Tagen der Fall.

    Mann bekommt Impfung in Arztpraxis.

    Symptome der Gürtelrose

    Die Symptome der Gürtelrose können in ihrer Intensität variieren und müssen nicht in jedem Fall gleich sein. In der Regel verläuft die Gürtelrose folgendermaßen:

    • Allgemeines Unwohlsein im frühen Stadium der Gürtelrose; dazu können z. B. Kopf-, Gliederschmerzen und Fieber zählen.

    • Vor dem eigentlichen Hautausschlag kann es an der betroffenen Hautfläche zu Missempfinden und Kribbeln kommen.

    • Charakteristisch ist der brennende, gürtelförmige Hautausschlag (man nennt ihn auch Zoster), der sich im Bereich des Rückens und des Bauchs ausbreitet. Er muss aber (auch bei Reaktivierung) nicht zwangsläufig an dieser Stelle entstehen. Die Ausbreitung ist beispielsweise auch im Gesicht möglich. Die meisten Menschen empfinden den Ausschlag als sehr schmerzhaft, da die Viren über die Nervenbahnen an die Hautoberfläche gelangen. Auch nach dem Abklingen der infektiösen Bläschen können diese Schmerzen noch anhalten (etwa in Form von Post-herpetischer Neuralgie).

    • Die oft auch juckenden Bläschen beginnen in der Regel spätestens ab dem fünften Tag abzuklingen. Das bedeutet, dass sie aufplatzen und verkrusten. Die Haut braucht bis zu vier Wochen, bis die Veränderungen der Gürtelrose wieder vollständig abgeheilt sind.

    • In manchen Fällen treten bei der Gürtelrose-Infektion Schmerzen ohne Hautbläschen auf, man spricht dann von „Zoster sine herpete“.

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    Welche Folgen kann eine Gürtelrose haben?

    Nach einer Gürtelrose ist es möglich, dass sich Bakterien in der geschädigten Haut ansiedeln. Außerdem können sich nach Abklingen des Ausschlags Narben bzw. Pigmentstörungen bilden. Weiterhin kommt es manchmal zu einem anhaltenden Missempfinden.

    In sehr seltenen Fällen befällt das Virus das zentrale Nervensystem und löst Hirn- oder Hirnhaut-Entzündungen aus. Ebenfalls sehr selten ist, dass der ganze Körper von den Zoster-Viren befallen wird (disseminierter Herpes Zoster) und auch innere Organe beschädigt, was  lebensbedrohliche Folgen haben kann.

    Nach einer Gürtelrose-Infektion kann eine Post-Zoster-Neuralgie (auch Post-herpetische Neuralgie) erfolgen. Das bedeutet, dass der eigentliche Hautausschlag zwar abgeheilt ist, die Schmerzen aber nicht abklingen. Diese anhaltenden Nervenschmerzen (länger als drei Monate) können, je nach Schmerzintensität, mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt werden.

    Im schlimmsten Fall bleiben diese Schmerzen ein Leben lang bestehen, wenn betroffene Nerven während der Infektion dauerhaft geschädigt wurden.


    Frau hat Rückenschmerzen.

    Die Therapie erfolgt mit:

    • normalen Schmerzmitteln (wie Ibuprofen oder Paracetamol)

    • Antiepileptika (krampflösende Mittel)

    • Antidepressiva (angstlösende Mittel)

    • betäubenden Pflastern für die betroffene Hautregion

    Impfung gegen Gürtelrose

    Die STIKO (Ständige Impfkommission) des Robert Koch-Instituts empfiehlt für die Gürtelrose-Impfung einen Tot-Impfstoff, der zur Bildung spezifischer Antikörper führen soll.

    Für einen umfassenden Schutz sind dafür insgesamt zwei Impfdosen notwendig. Empfohlen wird sie allen Menschen ab 60 Jahren und weiterhin allen ab dem 50. Lebensjahr, wenn folgende Faktoren vorliegen:

    • eine angeborene oder erworbene Immunschwäche
    • Erkrankungen wie HIV, Diabetes, Arthritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Asthma, chronische Nierenschwäche, systemischer Lupus erythematodes, Lungenkrankheit COPD

    Bei Menschen ab 60 Jahren und bei erhöhtem Risiko ab 50 Jahren bezahlt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für eine Impfung gegen Gürtelrose.

    Wenn Sie sich bezüglich der Impfung unsicher sind, holen Sie sich ärztlichen Rat ein.

    FAQs zum Thema Gürtelrose

    Bei einem Verdacht auf Gürtelrose, sollten Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt konsultieren. Ebenfalls ist der Gang zu einer Hautarzt-Praxis möglich. Ist das Gesicht betroffen (z. B. Augen oder Ohren), ist eine Hals-Nasen-Ohren- bzw. Augenarzt-Praxis die richtige Anlaufstelle. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann aufgrund der typischen Symptomatik schnell die Diagnose Gürtelrose stellen. Nur im Anfangsstadium ist dies schwierig. Dann ist ein Nachweis des Varizella-Zoster-Virus entweder mittels Wund-Abstrich oder Blutentnahme möglich.

    Wer an einer Gürtelrose erkrankt, kann diese mit verschiedenen Medikamenten behandeln:

    • Schmerzmittel (wie Ibuprofen oder Paracetamol).
    • Pflegende Wirkstoffe für das geschädigte Haut-Areal (z. B. um den Juckreiz zu lindern oder die baldige Verkrustung der Bläschen herbeizuführen).
    • Antivirale Arzneimittel (Virostatika, z. B. Aciclovir) wirken direkt gegen das Varizella-Zoster-Virus und können sowohl vorbeugend als auch nach dem Ausbruch der Gürtelrose angewendet werden.
    • Befindet sich der Zoster in Gesichtsregionen, kommen auch kortisonhaltige Cremes zum Einsatz.
    • Bei einer zusätzlichen bakteriellen Infektion der geschädigten Hautpartien kann ein Antibiotikum verabreicht werden.

    Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an einer Gürtelrose erkrankt sind.

    Wurde eine Gürtelrose festgestellt, müssen Sie Folgendes beachten:

    • Decken Sie den Hautausschlag ab.
    • Kratzen Sie nicht am Ausschlag.
    • Vermeiden Sie das Schwimmbad und verzichten Sie auf Saunagänge.
    • Halten Sie strenge Hygiene ein (z. B. regelmäßiger Austausch von Bettwäsche und Handtüchern) und waschen Sie sich die Hände, wenn Sie mit den betroffenen Hautregionen in Kontakt kamen.
    • Vermeiden Sie den Kontakt zu Schwangeren, Neugeborenen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

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    Zuletzt aktualisiert: September 2022

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