Nass geworden: Mit Dreipunkteplan Laptop nach einem Wasserschaden retten
Es ist schon sehr ärgerlich, wenn man in einem unachtsamen Moment sein Sprudelwasser über die Computertastatur kippt. Genau das ist mir vor kurzem passiert: Eine ungeschickte Bewegung und – schwapp – ergoss sich der Glasinhalt vor meinen Augen über das Gerät. Zum Glück hatte ich eine Checkliste für diesen Fall in der Schreibtischschublade. Die teile ich hier und heute gern mit Ihnen, denn so konnte ich mein Gerät erfolgreich vor dem Wassertod retten.
Natürlich weiß auch ich, dass Flüssigkeiten eigentlich nichts in der Nähe von elektronischen Geräten zu suchen haben. Aber ganz ehrlich: ohne Getränke stundenlang vor dem Computer zu sitzen, das ist auf Jahre gesehen einfach realitätsfern und im wahren Sinne des Wortes eine verdammt trockene Angelegenheit. Insofern wächst für alle, die oft am Computer arbeiten, die Gefahr, irgendwann im Leben einmal einen Flüssigkeitsschaden zu erleben. Ein schlechtes Gewissen und Ärger helfen einem im Fall des Falles überhaupt nicht: Da kommt es auf Besonnenheit an.
Wenn Sie Ihren Laptop häufig nutzen, ist eine Geräteschutz-Versicherung, die auch Flüssigkeitsschäden abdeckt, eine gute Idee.
Doch wie geht man am besten vor?
Ich hatte zum Glück erst wenige Tage vorher ein Back-up meiner Daten gemacht (sehr empfehlenswert und gut für die Nerven, gerade in einem solchen Notfall). So konnte ich mich ganz auf diesen Dreipunkteplan für Flüssigkeitsschäden konzentrieren:
1. Laptop sofort vom Strom nehmen und alle angeschlossenen Geräte entfernen, um einen Kurzschluss zu verhindern.
2. Gerät komplett umdrehen und mit der Tastatur auf eine saugfähige Unterlage wie ein Handtuch zu legen.
3. Den Akku ausbauen (war bei mir zum Glück möglich, da nicht fest verbaut). Ich habe mich außerdem getraut und das Gerät komplett zerlegt und mit fusselfreien Mikrofasertüchern gereinigt (Achtung: dafür ausschließlich destilliertes Wasser oder Spiritus benutzen). Anschließend das Gerät zwei bis drei Tage lang in Ruhe trocknen lassen und die Daumen drücken. Und ganz wichtig: Bitte nicht föhnen! Und nicht auf die Heizung legen!
Wenn Sie sich Schritt drei nicht zutrauen, sollten Sie den Laptop lieber zeitnah in ein Fachgeschäft bringen und die Reinigung dort vornehmen lassen.
Wie es bei mir weiterging? Ich hatte Glück im Unglück. Erstens war die Wassermenge, die in das Gerät eingedrungen war, offenbar nicht so groß. Außerdem hätten es auch Milchkaffee, Cola oder Wein sein können (alles Getränke, die ich persönlich ausgesprochen schätze 😊). Natürlich richten zuckerhaltige, klebrige Getränke in der Elektronik größere Schäden an als pures Wasser. Hier können schon kleinste Mengen, die über die Tastatur laufen, Korrosionsschäden erzeugen, die sich erst nach Wochen bemerkbar machen. Deswegen würde ich auch bei einer lediglich „klebrigen Tastatur“ unbedingt dazu raten, das komplette Dreipunkteprogramm durchzuführen.
Mein Laptop läuft nach dem geschilderten Rettungsprogramm bisher wieder einwandfrei. Allerdings ist mir auch klar, dass das keine Garantie für die Zukunft bedeutet. Eine Reinigung und Trocknung ist schließlich keine Reparatur. In den Expertenforen im Netz überwiegen insgesamt die Zweifel, dass Laptops nach einem Flüssigkeitsschaden noch jahrelang zuverlässig funktionieren. Aber um die Lebenszeit zu verlängern, Zeit für den Kauf eines neuen Gerätes zu gewinnen und gegebenenfalls noch Daten zu retten, lohnen sich die Maßnahmen auf jeden Fall.