27Mai2022

    Eignen sich ETFs und Bitcoin für meine Altersvorsorge?

    ETFs und Kryptowährungen wie Bitcoin locken mit hohen Gewinnen bei gleichzeitig relativ einfacher Verwaltung – selbst für Privatanlegerinnen und Privatanleger. Doch eignen sie sich auch für die Altersvorsorge? Dem möchte ich zusammen mit einer R+V Anlageberaterin auf den Grund gehen.

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    Hören Sie auch immer häufiger davon, dass jemand in Ihrem Umfeld selbst in ETFs oder Kryptowährungen wie Bitcoin investiert? In letzter Zeit haben diese modernen Anlageformen definitiv viel Aufmerksamkeit erregt. Die augenscheinlichen Vorteile: Es fallen kaum Verwaltungskosten an bei gleichzeitig hohen Gewinnchancen und man hat sein Geld „selbst in der Hand“. Klingt toll, oder?

    Aber kann man darauf auch eine zuverlässige und gewinnbringende Altersvorsorge aufbauen? Das möchte ich in Erfahrung bringen und setze mich dafür mit der Portfoliomanagerin der R+V, Dijana Fischer in Verbindung. 


    Frau Fischer, können Sie mir möglichst einfach erklären, ob sich ein ETF-Sparplan oder Bitcoins sinnvoll in meine Altersvorsorge integrieren lassen?

    Gerne! Lassen Sie uns zuerst den Fokus auf die börsengehandelten Indexfonds (ETF ist die Abkürzung für „Exchange Traded Funds“) legen. Auf Bitcoin gehe ich später noch ein. 

    Börsennotierte Indexfonds bilden einen Aktienindex wie zum Beispiel den DAX nach. Da sich der DAX aus einer definierten Anzahl an Unternehmen zusammensetzt, müssen die Aktien nicht manuell ausgewählt werden. ETFs stellen folglich ein passives Investmentprodukt dar. Das spart laufende Kosten und auch der Kauf lässt sich mittlerweile vergleichsweise günstig über Online-Depots abwickeln. Neben einmaligen Investments gibt es auch die Möglichkeit, mit Hilfe von ETF-Sparplänen monatlich einen bestimmten Betrag anzulegen. Dieser Plan lässt sich in der Regel auch jederzeit stornieren, pausieren oder anpassen. Im Ergebnis bieten ETF-Sparpläne ein hohes Maß an Flexibilität. 

    Ein privater ETF-Sparplan fällt grundsätzlich in den Bereich der ungeförderten privaten Vorsorge. Das bedeutet, dass es vom Staat keine Zuschüsse und weniger steuerliche Erleichterungen gibt. 


    Um nun explizit auf die Frage einzugehen, ob Sie einen ETF-Sparplan oder Bitcoin in Ihre Altersvorsorge integrieren sollten:

    In der Altersvorsorge ist es wie mit so vielem im Leben: Was auf mehreren Beinen steht, steht häufig stabiler.  Auf welchen und wie vielen Säulen Sie Ihre individuelle Vorsorgestrategie aufbauen sollten, ist dabei eine sehr persönliche Entscheidung, die von mehreren Faktoren abhängt. Dazu zählen beispielsweise Ihr Wunsch nach finanzieller Flexibilität, Ihre Risikobereitschaft, aber auch Ihr eigenes Interesse und die Bereitschaft, eine aktive Rolle bei den Investments zu spielen.

    Aber es muss keine Entweder-oder-Entscheidung sein. Für viele Menschen macht eine gute Mischung aus verschiedenen Anlageformen Sinn – darauf ist das R+V VorsorgeSparen ausgerichtet . Wie das aussehen kann? Hier ein Beispiel von einem unserer Kunden:

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    Benjamin ist Industriekaufmann. Er hat schon für das Alter vorgesorgt, will aber weiterhin gewinnbringend ansparen. Vielleicht wird er irgendwann einmal Familie haben oder ein Haus kaufen. Und schließlich will man sich auch zwischendrin etwas leisten können.

    Seine R+V-Vorsorge-Expertin ordnet ihn als chancenorientierten Anleger ein. Sie schlägt ihm vor, monatlich in das R+V-InvestmentKonzept Duo Invest einzuzahlen und damit von der Entwicklung der Kapitalmärkte zu profitieren. Gleichzeitig empfiehlt sie ihm, einen kleineren Teil in die R+V-AnsparKombi Safe+Smart zu sparen, um sich alle Optionen offen zu halten und sich jederzeit zwischen Sicherheit und Chance entscheiden zu können.

    Ihnen geht es wie Benjamin?

    Und Sie haben auch Fragen zur richtigen Art der Altersvorsorge oder wie spare ich richtig. Die R+V hat die richtigen Lösungen für Sie parat. Unser Tipp: Nutzen Sie einfach und unverbindlich ein Gespräch mit einem unserer R+V Beraterinnen oder Berater.

    Beim Thema ETF-Sparplan muss man dabei ganz klar sagen, dass diese Form der Geldanlage für den ein oder anderen zwar eine interessante Sache sein kann, die eigene Rentenvorsorge sollte man allein darauf aber nicht aufbauen. Viele überschätzen zudem ihr eigenes Wissen im Finanzbereich und dass geringe Verwaltungskosten eben auch bedeuten, dass man die eigenen Investments bis zu einem gewissen Grad selbst verwalten muss.

    Noch weniger eignen sich Bitcoin und die vielen weiteren auf der Blockchain-Technologie beruhenden  Kryptowährungen für die Altersvorsorge. Man muss sich der Tatsache bewusst sein, dass diese deutlich volatiler sind als viele andere Investmentprodukte. Daher ist es auch deutlich schwieriger vorherzusagen, wie sie sich entwickeln werden, bis man in Rente geht. Eine Investmentstrategie, die einen im Alter absichern soll, muss aber eine gewisse Stabilität mit sich bringen. Da langfristig noch völlig unklar ist, wohin sich der Trend entwickeln wird, sind Kryptowährungen als Altersvorsorge keine gute Idee.

    Denn anders als bei einer normalen Wertanlage, muss einem beim Thema Rente einfach immer bewusst sein, dass man im Alter darauf angewiesen ist und es dann womöglich zu spät sein könnte, die eigene Anlagestrategie noch einmal zu überdenken.  Zudem unterschätzen viele Menschen Ihre eigene Lebenserwartung massiv. Selbst wenn – und das ist ein großes „wenn“ – man aus einem ETF-Sparplan oder einem Bitcoin-Investment zu Beginn der Rente den erhofften Betrag entnehmen kann, ist nicht sichergestellt, dass einen dieser auch bis ins hohe Alter finanziert. Das ist bei einer Rentenversicherung anders, denn hier trägt die Gemeinschaft das sogenannte Langlebigkeitsrisiko mit. Da wir uns alle ein langes Leben wünschen und unseren Lebensstandard mindestens halten wollen, ist das ein wichtiger Punkt.

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    Gibt es in der Rentenvorsorge gute Alternativen zu einem ETF-Sparplan, wenn ich mir eine gewisse Flexibilität wünsche und auch „einfach mal ausprobieren“ möchte?

    Grundsätzlich spricht nichts dagegen, ETFs oder auch Kryptowährungen als Investment auszuprobieren – sofern einem das liegt und man sich des Risikos bewusst ist. Nur eben nicht in der Altersvorsorge.

    Wenn Sie gerne die Vorteile einer flexiblen Vorsorgestrategie nutzen möchten, aber Ihr Geld lieber in den Händen von professionellen Kapitalanlageexpertinnen und Kapitalanlageexperten wissen, dann gibt es einige sehr interessante Angebote, zum Beispiel das VorsorgeSparen der R+V. Denn hier können Sie ganz frei entscheiden, ob Sie eher mittelfristig etwas ansparen, für die Rente anlegen und ansparen oder sich kurzfristig doch für eine Kapitalauszahlung entscheiden möchten. Anders als bei einem ETF-Sparplan gibt es aber Garantien in unterschiedlichen Ausprägungen, die eine lebenslange Rente gewährleisten. Und damit auch Krisenzeiten langfristig keinen schlechten Einfluss auf ihre Wertentwicklung haben, kümmert sich unser erfahrenes Team um die richtige Verteilung.

    Wer seine Anlage lieber selbst steuern möchte, der kann ähnlich wie bei ETFs die Fonds selbst zusammenstellen oder auch einfach nur das Chancen-Sicherheitsverhältnis nach den eigenen Wünschen justieren.

    Dabei gibt es auch steuerliche Vorteile , wie beispielweise das Entfallen der Steuer beim Wechsel der Anlagestrategie.


    Das war sehr hilfreich, Danke. Wie lautet also Ihr Fazit zum Thema ETFs in der Altersvorsorge? 

    In den vergangenen Jahren haben wir festgestellt, dass unsere Kunden – so wie Sie – stärker mitentscheiden wollen, wie Ihr Geld angelegt wird und das ist aus unserer Sicht auch richtig so. Schließlich soll jeder für sich ein gutes Gefühl bei der eigenen Rentenvorsorge haben und wer gut informiert ist, trifft oft auch die besseren Entscheidungen.  Zudem ist es gut, dass sich auch junge Menschen heute früher mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzen, dazu haben Bitcoin & Co. sicherlich beigetragen. Denn nur wer früh anfängt, hat mit Blick auf die Altersvorsorge auch mit kleinen Beiträgen noch einen großen Hebel. Aber es ist auch nie zu spät dafür!

    Im Grunde gilt es, die optimale Kombination eines Sparplans und einer Rentenversicherung nach seinen individuellen Bedürfnissen zusammenzustellen. Dabei kann ein ETF-Sparplan durchaus ein Standbein sein, dessen Ertrag Sie zum Beispiel zu einem späteren Zeitpunkt dann gewinnbringend als Einmalbeitrag in das R+V VorsorgeSparen stecken und so noch einmal einen „Turbo“ für die Rentenphase erzeugen können.

    Da gibt es einige Möglichkeiten, um auf die persönlichen Bedürfnisse einzugehen. Hier wäre zum Beispiel die R+V Privatrente IndexInvest-Plus zu nennen, in der Sie sich nicht zwischen Sicherheit und attraktiven Ertragschancen entscheiden müssen. Dabei orientiert sich die Wertentwicklung an der Wertentwicklung des exklusiven SOMAS Index (Solactive Multi Anlage Stabil Index), wodurch Sie die Chancen des Kapitalmarktes mit fest definiertem Garantieniveau nutzen. Sie können sich aber auch jedes Jahr aufs Neue alternativ für die Gewissheit einer sicheren Verzinsung entscheiden.

    Falls Sie zu den Menschen gehören, die das Thema ETFs und Bitcoin mitunter dadurch reizen, dass Sie Ihre Anlage selbst im Griff haben und dass durch ein höheres Risiko auch höhere Chancen locken, dann könnte die flexible AnsparKombi Safe+Smart eine Überlegung wert sein. Die Beiträge lassen sich hier nämlich jederzeit in sicheres Kapital und Chancen-Kapital aufteilen, wobei immer die Hälfte des monatlichen Beitrags in sicheres Kapital fließt.

    Und falls Sie noch ein wenig chancenorientierter vorsorgen möchten, dann könnte Sie das R+V InvestmentKonzept DuoInvest interessieren. Dabei profitieren Sie von den Chancen der Kapitalmärkte mit aktiv gemanagten Anlagestrategien, genießen aber gleichzeitig den Schutz und die steuerlichen Vorteile einer Versicherung.

    Am besten besprechen Sie Ihre Wünsche mit Ihrer R+V Beraterin oder Ihrem Berater. Ganz unverbindlich, um erst einmal eine Richtung und ein Bauchgefühl zu bekommen.
     

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