Die Fälle von schwarzem Hautkrebs haben in Deutschland seit 2008 kontinuierlich zugenommen, was unter anderem daran liegen könnte, dass in diesem Jahr das Hautkrebs-Screening eingeführt und damit der Krebs häufiger diagnostiziert wurde. Der Anstieg kann aber auch in Zusammenhang mit immer längeren Urlauben in sonnenreichen Regionen stehen, denn nach wie vor ist die UV-Strahlung der Hauptauslöser für schwarzen Hautkrebs. Welche weiteren Risikofaktoren es gibt, wie man diese Krebsart erkennt und welche Therapieformen infrage kommen, erfahren Sie hier.
Schwarzer Hautkrebs (Melanom): Ursachen und Therapien
Der schwarze Hautkrebs ist eine aggressive und bösartige Tumorart der Haut. Im Vergleich zum weißen Hautkrebs bildet er häufiger und schneller Tochtergeschwüre (Metasten) in verschiedenen Organen oder Lymphdrüsen. Jedoch tritt diese Krebsart insgesamt seltener auf als andere Hautkrebsarten.
Maligne Melanome entstehen meistens aus Veränderungen der Pigmentzellen der Haut, können sich aber beispielsweise auch in den Augen oder in der Schleimhaut entwickeln. Wird der schwarze Hautkrebs frühzeitig erkannt und entfernt, ist die weitere Prognose auf vollständige Heilung durchaus positiv, vor allem wenn die betroffene Stelle nicht größer als 1,5 Millimeter ist.
Maligne Melanome können an allen Körperstellen auftreten, auch an denen, die nicht primär der Sonne ausgesetzt werden: Fußsohlen, Hand- und Fußnägel, Genitalbereich, behaarte Kopfhaut.
UV-Strahlung
Helle Haut
Kinder benötigen besonderen Schutz
Genetische Veranlagung, Neigung zu Leberflecken
Dies ist die häufigste Art von schwarzem Hautkrebs. Etwa 60 Prozent aller Fälle sind SSM-Arten. Sie entstehen vermehrt an Armen, Beinen, Brust und Rücken und sind von der Gestalt eher flach und knotenartig und haben eine scharfe Begrenzung. SSM können braun, rosafarben oder grau sein, allerdings unter Umständen auch als blau-schwarze Tumore auftreten.
Das noduläre Melanom ist die bösartigste aller schwarzen Hautkrebsarten, da sie tief ins Gewebe eindringt. Häufig kommt es am Rücken, an der Brust oder den Extremitäten zum Vorschein. Der Hauttumor ist dunkelbraun bis blau bzw. schwarz, ragt aus der Haut deutlich heraus und ist knotig. In manchen Fällen kann er auch bluten.
Vor allem ältere Menschen leiden an dieser Form von Hautkrebs. Er entsteht an Stellen, die der Sonne besonders ausgesetzt sind, wie Gesicht, Hals, Arme und Hände. Diese Melanome gehen nach einigen Jahren aus der Vorstufe Lentigo maligna hervor. Das LMM äußert sich meist in Gestalt eines asymmetrischen mittel- bis dunkelbraunen Flecks auf der Haut, der Ähnlichkeit mit einem Leberfleck hat. Er kann zusätzlich schwarze Stellen aufweisen.
Das Akrolentiginöse Melanom ist die seltenste Art von schwarzem Hautkrebs. Dabei bilden sich unscharfe Flecken mit verschiedenen Farben an den Handflächen, Fußsohlen, Fingern oder Zehen. Die Tumore können aber auch unter den Nägeln auftreten, weshalb sie häufig mit Nagelpilz verwechselt werden.
Auffällige Hautveränderungen sollten von einer Dermatologin oder einem Dermatologen näher untersucht werden. Dabei wird der Fleck durch ein spezielles Mikroskop für die Haut (Dermatoskop) betrachtet.
Um eine sichere Diagnose stellen zu können, werden verdächtige Stellen direkt entfernt und im Labor näher untersucht. Das findet meistens bereits in der Arztpraxis statt. So können Angaben über die Art des Hautkrebses und das Stadium gemacht werden.
Besteht der Verdacht auf Metastasen, sind weitere Untersuchungen notwendig, wie eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT). Da die Tumore auch in benachbarte Lymphdrüsen gestreut haben können, werden diese meist ebenfalls entfernt und mit einem Ultraschallgerät auf Krebszellen überprüft.
Der Verlauf der Krankheit ist abhängig von der Art des Krebses, da einige Varianten schneller wachsen als andere und früher metastasieren. Ist das bereits der Fall, ist die weitere Behandlung erschwert und die Prognose fällt weniger positiv aus, vor allem, wenn sich der schwarze Hautkrebs im Endstadium befindet. Denn dann ist das Melanom bereits tief in das Gewebe eingedrungen und hat weitere Tumore im Körper entwickelt.
Sonst gilt: Je früher das Melanom erkannt und entfernt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Die Zellveränderung eines Muttermals ist quasi die Krebsvorstufe. Deshalb sollte dieses engmaschig beobachtet werden. Den genauen zeitlichen Abstand für die Kontrollen legt die Hautärztin oder der Hautarzt fest.
Handelt es sich bereits um ein beginnendes Melanom (Melanoma in situ), befindet sich der schwarze Hautkrebs im Frühstadium und damit lediglich in der obersten Zellschicht (Epidermis). Der anfängliche Hauttumor ist dann noch nicht mit Blutgefäßen oder Lymphdrüsen verbunden. Das bedeutet, dass noch keine Metastasen entstehen können. Wird die betroffene Stelle rechtzeitig operiert, kann mit einer nahezu 100-prozentigen Heilungschance gerechnet werden.
Das erste Mittel, um ein malignes Melanom zu behandeln, ist in der Regel die Operation. Der Tumor soll nämlich daran gehindert werden, in andere Organe zu streuen. Daher wird er mit einem Skalpell zusammen mit ein wenig angrenzendem Gewebe chirurgisch entfernt.
Vor dem Eingriff wird die Hautstelle entsprechend betäubt. Bei kleineren Hauttumoren ist meist eine Operation ausreichend. Bei größeren – ab 1,5 Millimetern – wird häufig auch noch der benachbarte Lymphknoten entfernt und untersucht. Sind darin keine Krebszellen zu finden, ist davon auszugehen, dass der Tumor noch keine weiteren Tochtergeschwülste im Körper gebildet hat. Sind jedoch Krebszellen enthalten, werden die anderen angrenzenden Lymphknoten ebenfalls entfernt.
Hat das Melanom bereits metastasiert oder kann es nicht operativ entfernt werden, eignet sich eine Strahlentherapie. Dadurch soll das Tumorgewebe zerstört werden. Zudem können verschiedene Medikamente den Heilungsprozess unterstützen.
Bei einer Immuntherapie wird das Immunsystem durch bestimmte Substanzen angeregt, damit es die Krebszellen eigenständig bekämpft.
Bei einer Chemotherapie werden Zytostatika (chemische Arzneimittel) verabreicht, die die Krebszellen schädigen sollen. Diese Behandlungsmethode kommt meistens erst zum Einsatz, wenn alle anderen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft wurden.
Wer schon einmal ein malignes Melanom hatte, läuft Gefahr, mit der Zeit einen Zweittumor zu bekommen. Deshalb sollten engmaschige Kontrollen nach der Entfernung des ersten Hauttumors stattfinden.
Bei schwarzem Hautkrebs sollten sich die Kontrollen insgesamt über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken. Dabei erfolgen in den ersten fünf Jahren die Untersuchungen idealerweise alle drei bis sechs Monate, danach kann der Zeitraum dazwischen auch größer sein. Allerdings gibt die Dermatologin oder der Dermatologe individuelle Empfehlungen für die Nachsorge.
Zuletzt aktualisiert: Juli 2022
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