Heiße Tage sind für viele Menschen eine große Belastung. Doch auch wenn die Hitze tagsüber im Freien sowie in den eigenen vier Wänden drückt und die Nächte keine richtige Abkühlung bringen, können Sie sich diese Zeit angenehm gestalten. Wir zeigen, was Sie tun können, wenn die Hitze draußen und drinnen unerträglich wird.
Tipps gegen Hitze: So sorgen Sie im Sommer für Abkühlung
Die meisten Menschen lieben den Sommer mit allem, was zu ihm gehört: Zur Abkühlung ein Eis genießen, ein Besuch im Freibad oder am See, laue Abende im Freien mit Freunden. Aber der Sommer hat auch unangenehme Seiten: wenn wegen brütender Hitze über Tage keine kühle Verschnaufpause in Sicht ist und die Temperaturen auch nachts meist nur unwesentlich sinken.
Vor allem ältere Menschen (ab 75 Jahren), Kleinkinder, Säuglinge und chronisch Kranke sollten sich dann besser nicht zu lange im Freien aufhalten – sonst drohen durch Überhitzung gesundheitliche Risiken wie beispielsweise ein Hitzschlag.
Die Zahl der Hitzetoten in Europa wird jährlich auf rund 25.000 Menschen geschätzt. Todesursache: Hitzschlag. Dazu kommt es, wenn der eigene Körper über einen längeren Zeitraum zu großer Hitze ausgesetzt ist – etwa dann, wenn die körpereigene Temperaturregelung über das Schwitzen nicht mehr ausreicht.
Bei starker Wärme (ab 35 Grad Celsius) und noch dazu hoher Luftfeuchtigkeit (über 75 Prozent) verringert sich die Schweißverdunstung deutlich. Die Folge: Der Körper kühlt nicht mehr ausreichend ab. Es ist sogar möglich, dass die Körpertemperatur zeitweise über 40 Grad steigt. Diese Strapazen können zu schwerwiegenden Hitzeschäden im Körper führen und gehen zudem meist mit einem übermäßigen Flüssigkeits- und Salzverlust einher.
Ein Hitzschlag macht sich meist durch folgende Symptome bemerkbar: Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Krampfanfall, niedriger Blutdruck, Herzrasen, schnelles Atmen, Bewusstseinsstörungen.
Heiße Sommer mit Temperaturen über 35 Grad sind inzwischen auch in unseren Breitengraden Normalität. Die Wohnung in solchen Hitzeperioden kühl zu halten, ist eine Herausforderung, zumal nur wenige Menschen in Deutschland eine Klimaanlage haben: Herkömmliche Klimaanlagen sind „Energiefresser“ und teuer. Außerdem haben viele Menschen Bedenken wegen möglicher gesundheitlicher Belastung durch Klimaanlagen: Oft genug kommt man aus dem Urlaub mit einer Erkältung im Gepäck nach Hause, weil der Körper das klimatisierte Hotelzimmer nicht vertragen hat.
Hinzu kommt, dass viele wegen der Corona-Pandemie schon länger im Home-Office arbeiten und auf das (bei manchen) angenehm klimatisierte Büro verzichten müssen.
Mit ein paar einfachen Tricks können Sie auch ohne eine Klimaanlage für eine angenehme Abkühlung in den eigenen Wohnräumen sorgen:
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Richtig lüften
Lüften Sie nur am späten Abend, während der Nacht oder am frühen Morgen. Lassen Sie tagsüber Vorhänge und Rollläden weitestgehend geschlossen. So vermeiden Sie, dass die sengende Tageshitze in die Wohnung drückt.
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Nachts nur leicht zudecken
Decken Sie sich nachts nur mit einem Laken oder einer dünnen Decke zu.
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Einen Ventilator aufstellen
Ein Ventilator senkt zwar nicht die Raumtemperatur, sorgt aber für einen angenehmen Luftzug. Morgens und am späten Abend kann er direkt am Fenster platziert werden und so für einen schnelleren Luftaustausch sorgen. Dafür müssen die Rotorblätter zum Fenster gerichtet sein, so dass die warme Luft aus der Wohnung herausgelangt. Platziert man vor dem Ventilator eine Schale mit Eiswürfeln, wird die Luft etwas abgekühlt.
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Elektrische Geräte abstellen
Schalten Sie alle elektrischen Geräte ab, die Sie nicht benutzen. Viele Elektrogeräte erzeugen auch im Standby-Modus zusätzliche Wärme, auf die Sie im Sommer gut verzichten können.
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Feuchte Tücher aufhängen
Feuchte Tücher – vor den Fenstern platziert – helfen durch Verdunstungskälte ebenfalls beim Herunterkühlen eines Raumes.
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Nicht kalt duschen
Verzichten Sie vor dem Zubettgehen auf eine kalte Dusche. Diese bringt den Kreislauf in Schwung, so dass der Kühlungseffekt schnell dahin ist, und sorgt zusätzlich dafür, dass Wärme zusätzlich schlechter aus dem Körper transportiert wird. Zudem macht eine kalte Dusche am Abend wach und nicht schläfrig.
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Fußbäder vornehmen
Im Home-Office können Sie ganz einfach ein angenehmes Fußbad vornehmen, indem Sie eine Schüssel mit kaltem Wasser unter Ihrem Schreibtisch platzieren. Zu Hause stört das garantiert keine Kollegen.
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Feuchte Tücher in den Nacken legen
Eine gute Idee sind feuchte Tücher, die Sie sich in den Nacken legen.
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Wasser-Sprays verwenden
Abhilfe verschaffen auch Sprays, die zum Beispiel Thermalwasser enthalten und von Zeit zu Zeit auf Arme und Beine, das Gesicht oder das Dekolletee gesprüht werden können.
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Hände und Unterarme waschen
Beim Händewaschen sollten Sie die Unterarme nicht vergessen. Angenehm kühles Wasser hilft gegen das hitzige Gefühl im Körper.
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Ausreichend und das Richtige trinken
Trinken Sie möglichst viel Wasser und andere ungesüßte Getränke, aber nur wenig Koffein. Nehmen Sie im Hochsommer auch nach Feierabend alkoholische Getränke nur in Maßen zu sich. Alkohol wirkt harntreibend – statt den Körper also mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen, trocknet er ihn weiter aus. Im Allgemeinen rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), idealerweise täglich rund 1,5 Liter Wasser oder ungesüßte Getränke wie etwa Tee zu trinken. An heißen Tagen sollte es sogar mindestens die doppelte Menge sein.
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Die richtige Uhrzeit
Führen Sie körperliche Aktivitäten zu den kühleren Tageszeiten aus, am besten vor 10 Uhr am Morgen oder nach 18 Uhr am Abend. Meiden Sie die intensive Mittagshitze.
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Langsam anfangen
Gewöhnen Sie Ihren Körper drei bis vier Tage lang an die Hitze und geben Sie bei Ihrem sportlichen Training nicht gleich am ersten Tag Vollgas.
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Trinken, trinken, trinken
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Die passende Kleidung
Tragen Sie leichte, helle Kleidung und eine Kopfbedeckung.
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Nicht in der prallen Sonne trainieren
Treiben Sie Ausdauersport ab 30 Grad Celsius nur noch im Schatten. Joggen Sie beispielsweise lieber im Wald anstatt auf sonnendurchfluteten Freiflächen.
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Lauwarm duschen
Verzichten Sie auf eine eiskalte Dusche direkt nach einer sportlichen Einheit, da sie eine hohe Belastung für Ihr Herz darstellt. Schwitzen Sie lieber erst einmal 15 Minuten nach, um dann lauwarm zu duschen.
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Aufwärmen nicht vergessen
Eine warme Umgebung sorgt nicht dafür, dass Sie auf das Aufwärmen verzichten können. Auch bei hohen Temperaturen riskieren Sie ungedehnt eine Zerrung.
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Kein Sport bei hohen Ozonwerten
Bei erhöhten Ozonwerten sollten Sie komplett auf Sport im Freien verzichten. Das Gas reizt Lunge und Atemwege und kann Lungenerkrankungen verursachen.
Wie Sie Ihre Kinder vor der Hitze schützen
Hitze macht Säuglingen und Kleinkindern besonders zu schaffen. Setzen Sie Kinder unter drei Jahren keiner direkten Sonneneinstrahlung aus, bleiben Sie mit Ihnen lieber im Schatten. Schützen Sie Ihre Kinder durch Sonnencreme mit hohem Lichtschutz-Faktor (auch bei bedecktem Himmel) und die richtige Kleidung: Kopf und Nacken sollten stets bedeckt sein. Auch im Planschbecken oder Schwimmbad schützt ein Shirt mit UV-Schutzfaktor vor schädlicher Sonneneinstrahlung.
Ab einer Temperatur von 30 Grad Celsius sollten auch Kinder die doppelte Menge trinken.
Lassen Sie Kinder und Säuglinge niemals, wirklich niemals, bei Hitze allein im Auto. Auch nicht für ein paar Minuten.
Sollte Ihr Kind trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen Sonnenbrand bekommen, nehmen Sie es sofort aus der Sonne und schaffen Sie durch kühle Umschläge, eine lauwarme Dusche und entzündungshemmende Gels schnelle Linderung. Handelt es sich um einen besonders schweren Sonnenbrand, bei dem sich bereits Blasen bilden und das Kind möglicherweise unter Fieber leidet, sollten Sie schnellstmöglich den Kinderarzt aufsuchen.
Zuletzt aktualisiert: Juni 2022
R+V-Team
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