Wer beruflich viel sitzt oder steht, hat es häufig schon selbst erlebt: Abends sind die Füße dick und geschwollen, die Beine fühlen sich schwer an. An heißen Sommertagen kommt das besonders häufig vor. Wer jedoch regelmäßig betroffen ist und Besenreiser oder Krampfadern hat, sollte aufmerksam sein und mögliche Erkrankungen abklären.

Geschwollene Beine und Füße: Was steckt dahinter, was hilft?
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Erste Hilfe: Beine hoch
Die Beine hochzulegen wirkt häufig entlastend. Das Blut und die Flüssigkeit werden dadurch abtransportiert, sodass die Beine wieder abschwellen. Das Hochlagern der Beine beseitigt allerdings nur die akuten Symptome, die Ursachen für das Anschwellen der Beine und Füße werden dadurch nicht behandelt.
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Beine und Füße kühlen
Kaltes Baden von Beinen und Füßen hält die Gefäße elastisch, da sie sich durch das kalte Wasser zusammenziehen und das eingelagerte Wasser dadurch abtransportiert wird.
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Gesunde Ernährung und Bewegung
Eine ungesunde, fett- und kalorienreiche Ernährung und damit verbundenes Übergewicht verstärken vorhandene Venenleiden oder sind sogar ein Auslöser dafür. Regelmäßige Bewegung und eine langfristige Umstellung auf eine gesunde Ernährung helfen abzunehmen.
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Beinmuskulatur trainieren
Eine trainierte Wadenmuskulatur stabilisiert die Venen. Vor allem Menschen, die viel stehen, sollten ihre Beinmuskulatur trainieren und jede Möglichkeit nutzen, sich zu bewegen. Auch Übungen wie Treppensteigen oder gezielte Gymnastik entlasten die Venen.
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Viel trinken
Viel trinken fördert den Stoffwechsel, und dieser wiederum sorgt für ein ausgeglichenes Flüssigkeitsverhältnis im Körper. Als Getränke eignen sich Wasser oder ungesüßte Tees. Zuckerhaltige Getränke hingegen führen zu Wassereinlagerungen.
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Bequeme Schuhe
Enge oder hohe Schuhe sind besonders bei heißen Temperaturen eine zusätzliche Belastung. Die Wadenmuskulatur wird dadurch permanent angespannt, was auf die Venen drückt. Also besser bequeme Schuhe tragen oder barfuß gehen.
Besonders wenn Sie regelmäßig unter geschwollenen Beinen und Füßen leiden, kann die Ursache aber auch tiefer liegen und auf eine Venenerkrankung hindeuten.
Die verschiedenen Venenerkrankungen haben meist unterschiedliche Ursachen. Die häufigste bei geschwollenen Beinen ist eine Venenschwäche: Die Venen sind zu schwach, um das verbrauchte Blut zurück zum Herzen zu transportieren. Die Venenklappen schließen nicht mehr vollständig und das Blut sackt, der Schwerkraft folgend, zurück in die Beine und Füße. Der Druck auf die Venenwand wird dadurch so hoch, dass sie erschlafft und sich ausdehnt – so entstehen Besenreiser und Krampfadern.
Ein Venenleiden ist zwar meist nicht heilbar, kann aber gut therapiert werden. Welche Behandlung die richtige ist, weiß Ihr Arzt. Gegebenenfalls verweist Sie Ihr Hausarzt an einen Phlebologen, einen Facharzt für Venenerkrankungen. Nach einer ausführlichen Untersuchung wird dieser die geeigneten Therapiemaßnahmen vornehmen.

Schwere und müde Beine – vor allem am Abend – können ein erstes Anzeichen für eine Venenerkrankung sein. Bei manchen Betroffenen kribbeln auch die Beine oder es entsteht ein Spannungsschmerz. Bei einer Venenerkrankung zieht sich der Schmerz meist durch die gesamte Wade und tritt nicht, wie beispielsweise bei Gelenkbeschwerden, punktuell auf. Zusätzlich können Schwellungen durch eingelagertes Wasser auftreten. Später werden Krampfadern, Besenreiser oder andere Veränderungen der Haut sichtbar.
Treten solche Symptome nur an einem Bein auf, steckt häufig eine Störung im Venen- oder Lymphsystem dahinter. Beidseitige Ödeme verweisen auf Erkrankungen der inneren Organe wie Herz, Leber, Schilddrüse oder Nieren. Symmetrische Schwellungen können aber auch Anzeichen für krankhafte Fettansammlungen sein.
- Venenentzündungen: Entzündung einer oberflächlichen Vene
- Thrombosen: Blutgerinnsel in einer Vene
- Besenreiser: erweiterte, winzige Venen
- Krampfadern: knotige Erweiterungen der oberflächlichen Venen
- Ödeme: Ansammlungen von Flüssigkeit im Körpergewebe
Durch manche dieser Erkrankungen besteht zunächst kaum eine Einschränkung, andere verursachen Schmerzen und sollten auf jeden Fall behandelt werden.
Eine besondere Form der geschwollenen Beine ist ein Lipödem, auch Reiterhosen-Syndrom genannt. Bei dieser Krankheit ist die Fettverteilung im Körper gestört – das Unterhautfettgewebe lagert sich vermehrt in den Beinen an.
Zudem bilden sich schmerzhafte Wassereinlagerungen. Betroffen sind davon fast ausschließlich Frauen.
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Kompressionstherapie
Kompressionsstrümpfe üben Druck auf die Beine aus, sodass das Risiko für Krampfadern und Besenreiser reduziert wird. Sie unterstützen den Rücktransport des Blutes zum Herzen, wodurch sich das Risiko für Wassereinlagerungen verringert.
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Verödung von Besenreisern und Krampfadern
Durch eine Verödung (Sklerotherapie) werden die Wände der Vene beschädigt, und die Vene verklebt, sodass kein Blut mehr hindurchfließen kann. Anschließend baut der Körper die Vene ab. Der Bluttransport wird von anderen Venen übernommen.
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Operation bei Krampfadern
Bei einer Operation der Krampfadern werden mithilfe einer Sonde die schadhaften Teile einer Vene entfernt. Diese Operation wird Stripping genannt, weil die erkrankte Vene mithilfe eines Drahts aus dem Bein gezogen wird.
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Gerinnungshemmende Medikamente bei Thrombosen
Thrombose-Patienten bekommen in der Regel gerinnungshemmende Medikamente verabreicht, um Blutgerinnsel aufzulösen und die Blutgerinnung zu hemmen. In seltenen Fällen muss ein Blutgerinnsel auch operativ entfernt werden.
Zuletzt aktualisiert: August 2022
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