Nach dem Winter sind die ersten Tage auf der Weide für Pferde die pure Wonne. Bevor Sie für Ihr Pferd die Weidesaison eröffnen, sollten Sie es behutsam an das frische Grün gewöhnen und es geduldig anweiden: Junges Gras ist im Gegensatz zu Heu besonders reich an Eiweißen und Kohlenhydraten wie Fruktan. In größeren Mengen ist der Verdauungstrakt damit schnell überfordert.

Anweiden: Warum langsames Gewöhnen an frisches Gras so wichtig ist

Die Darmflora gerät bei sprunghafter Futterumstellung aus der Balance

Schritt für Schritt ans Gras gewöhnen
Ein Pferd, das zu schnell zu lange auf der Weide steht, kann verschiedene gesundheitliche Probleme entwickeln. Zu den häufigsten zählen:
Bei einer Kolik handelt es sich um Bauchkrämpfe, die durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden können – beispielsweise durch eine Verstopfung oder einer Aufgasung des Darms. Das sind die Symptome:
- Das Pferd wirkt unruhig.
- Es schlägt häufig mit den Hufen gen Bauch.
- Es wälzt sich vermehrt, flehmt und schwitzt.
Damit Ihr Pferd nicht zu gierig beim Grasfressen zulangt und so dem Darm zu viel zumutet, empfiehlt es sich, das Anweiden nach dem Füttern von Heu anzusetzen (Kraftfutter eignet sich für die Fütterung direkt vor und nach dem Anweiden hingegen nicht. Der schnelle Wechsel der Futterarten provoziert Aufgasungen im Darm).
Sollte Ihr Pferd doch einmal aufgrund einer schweren Kolik operiert werden müssen, unterstützt Sie R+V-Pferde-Operationskosten-Versicherung bei den anfallenden Behandlungskosten.
Bei einer zu plötzlichen Futterumstellung ist der Darm mit der Verdauung des kohlenhydratreichen Frühlingsgrases überfordert und kann die Nährstoffe nicht aufnehmen. Häufig reagiert er dann mit Durchfall.
Diese entzündliche Hufkrankheit kann durch einen Eiweiß- oder Fruktanüberschuss einen Schub machen. Sie entsteht, wenn die Entgiftungsorgane Leber und Nieren ebenso überlastet sind wie der Darm.
Infolgedessen gelangen Giftstoffe (Endotoxine) über die Darmwand in den Blutkreislauf und begünstigen den Ausbruch einer Huferkrankung wie Hufrehe oder einer Huflederhaut-Entzündung. Das sind die Symptome:
- Das Pferd bewegt sich steif.
- Es tritt vorsichtig auf.
- Es hat Schmerzen im Bewegungsapparat.

Nach kalten Nächten ist bei sonnigem Wetter der Fruktangehalt der Grasstängel besonders hoch. Zum Anweiden sollten Sie die Morgen- und frühen Mittagsstunden deswegen lieber meiden und das Grasen auf den Nachmittag verlegen.

Einige Pferde verkraften eine Futterumstellung besser als andere:
Bei Hufrehe-Patienten ist ein behutsames Angrasen besonders wichtig, um keinen weiteren Schub zu provozieren.
Auch Pferde mit hochsensiblem Verdauungstrakt oder solche, die unter einer Stoffwechsel-Erkrankung leiden, benötigen eine längere Gewöhnung an das Grünfutter. Wie viel Zeit die Anweidephase für Ihr Pferd in Anspruch nehmen sollte, besprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt.
Neigt Ihr Pferd zum Ansetzen von Fettpölsterchen, sollten Sie während der Weidesaison darauf achten, das übrige Futter wie Kraftfutter und Heu entsprechend stark zu reduzieren. Eine Fressbremse kann ebenfalls zu einem Diäterfolg beitragen. Mit so einer clever gemanagten Vorbereitung können dann auch diese Vierbeiner gesund und gutgelaunt in die herrliche Weidesaison starten.
Ponys neigen häufig zu Übergewicht. Dann ist es sinnvoll, die Grasaufnahme zu kontrollieren.
Zuletzt aktualisiert: Juni 2020
R+V-Team
Mehr als nur die Versicherung! Das R+V-Team schreibt über Erfahrungen sowie Kenntnisse rund um die Produktpalette der R+V. So arbeitet ein bunt gemischtes Team daran, die Faszination und das Wissen für alles rund um das Thema Versicherungen zu teilen.