rente-mit-67-mann-nachdenklich.jpg

    Rund um die Rente

    Droht Altersarmut in Deutschland?

    Sorglos den Ruhestand genießen – oder im Alter knapp haushalten müssen? Das hängt ganz vom Rentenbeginn ab. Während es den heutigen Rentnern überwiegend gut geht, müssen zukünftige Ruheständler mit geringeren Einkünften rechnen. Altersarmut kann die Folge sein. Das einzige Mittel dagegen: rechtzeitig vorsorgen.

    Mehr Rentner von Altersarmut in Deutschland bedroht

    Quelle: Bertelsmann Stiftung 2017

    Ein Leben lang gearbeitet und doch im Alter auf Unterstützung angewiesen: Altersarmut in Deutschland bedroht vor allem Menschen, die viele Jahre nur wenig verdient oder in Minijobs gearbeitet haben. Auch wer lange erwerbslos war, ist betroffen. Obwohl heutige Rentner vermehrt über ein mittleres Einkommen verfügen, steigt das Risiko für Altersarmut bis 2036 stetig an. Das zeigt die Studie „Entwicklung der Altersarmut bis 2036“ der Bertelsmann Stiftung vom Juni 2017. Als armutsgefährdet gilt, wer in seinem Haushalt weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung zur Verfügung hat, also wenn das monatliche Nettoeinkommen eines Rentners unter 958 Euro liegt, so die Studie. Unter zukünftigen Rentnern steigt das Altersarmutsrisiko von 16 Prozent im Jahr 2015 auf 20 Prozent im Jahr 2036. Demnach könnte bald jeder fünfte neue Rentner von Altersarmut bedroht sein.

    Haben Sie Ihre Altersvorsorge im Blick?

    Sie haben viele Möglichkeiten, um im Alter abgesichert zu sein. Gerne beraten Sie unsere Ansprechpartner in einem

    persönlichen Gespräch. So erhalten Sie Ihre optimal auf Sie abgestimmte Altersvorsorge.

    Jetzt beraten lassen
    iStock-664947188.jpg

    Renten sinken – die Gefahr der Altersarmut in Deutschland steigt

    Altersarmut in Deutschland ist auch eine Folge der demografischen Entwicklung: Immer weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Rentner aufkommen. Das führt zu niedrigeren Renten. In den letzten 15 Jahren ist das Rentenniveau, also das Verhältnis von Standardrente zum Durchschnittsverdienst, von 52,6 Prozent in 2001 auf 48,3 Prozent in 2017 gesunken. Bis zum Jahr 2030 rechnen die Deutsche Rentenversicherung Bund und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit einer Reduzierung auf 45,8 Prozent.

    iStock-541869988.jpg

    Grundsicherung – wenn es zum Leben nicht reicht

    Wenn das Einkommen aus Rente und möglichen weiteren Einkünften oder Guthaben nicht reicht, können Rentner eine Grundsicherung als Sozialleistung beziehen. Der Vorteil: Anders als bei der Sozialhilfe bleibt das Einkommen der Kinder unangetastet. Im September 2018 erhielten in Deutschland insgesamt 552.650 Personen Grundsicherung im Alter, also nach Renteneintritt.

    Voraussetzungen für den Erhalt von Grundsicherung:

    • Die Regelaltersgrenze ist erreicht oder man ist dauerhaft voll erwerbsgemindert und mindestens 18 Jahre alt.
    • Einkommen oder Vermögen sind dabei so gering, dass es für den Lebensunterhalt nicht oder nicht ganz ausreicht.
    • Der Antragsteller muss in Deutschland wohnen.

    Mehr Informationen zur Grundsicherung finden Sie auf der Website der Deutschen Rentenversicherung.

    Steht Ihnen Grundsicherung zu?

    Die Faustregel der Deutschen Rentenversicherung lautet: „Wenn Ihr gesamtes monatliches Einkommen durchschnittlich unter 838 Euro liegt, sollten Sie prüfen lassen, ob Sie Anspruch auf Grundsicherung haben. Die Grundsicherung wird unabhängig davon gezahlt, ob Sie bereits eine Altersrente oder eine Rente wegen voller Erwerbsminderung bekommen.“

    Geringer Verdienst bedeutet niedrige Rente

    Personen die allein auf ihre eigene Rente angewiesen sind, also beispielsweise keine Rente des Lebenspartners oder Vermögen bzw. Erspartes zur Verfügung haben, sind in Deutschland von Altersarmut bedroht. Dazu gehören Menschen mit Erwerbsminderung, Alleinerziehende, Geringverdiener, Teilzeitbeschäftigte, Arbeitnehmer mit unterbrochener Erwerbsbiografie und Langzeitarbeitslose.

    Seit 2011 werden für Hartz-IV-Bezieher von der Agentur für Arbeit keine Rentenbeiträge mehr in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt – was die Rente weiter schmälert.

    Unterbrechungen in der Erwerbsbiografie, Minijobs und niedrige Löhne tragen zur Altersarmut bei.

    Wen trifft Altersarmut in Deutschland?

    iStock-511193754.jpg
    rentenkonto-brandenburger-tor.jpg
    iStock-609061902.jpg
    iStock-170618633.jpg
    26_04_2014_474602819.jpg
    iStock-511193754.jpg

    Selbstständige

    Auch Selbstständige und Freiberufler, die keine Beiträge in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen müssen, kann Altersarmut treffen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie nicht genügend private Vorsorge getroffen haben, beispielsweise, weil die Einnahmen möglicherweise nicht dafür gereicht haben. Viele Selbstständige arbeiten deshalb weit über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus weiter.

    rentenkonto-brandenburger-tor.jpg

    Arbeitnehmer aus den neuen Bundesländern

    In Zukunft werden auch Menschen aus den östlichen Bundesländern, die zum Zeitpunkt der deutschen Wiedervereinigung am Beginn oder in der Mitte ihres Erwerbslebens standen, mit geringeren Renten rechnen müssen. Denn viele von ihnen waren anschließend von Massenentlassungen betroffen und wurden häufig zu Langzeitarbeitslosen.

    iStock-609061902.jpg

    Geringverdiener

    Auch diejenigen, die viele Jahre gearbeitet, aber wenig verdient haben, trifft die Altersarmut. Der derzeitige Mindestlohn von 9,82 Euro (Stand Januar 2022) reicht nicht aus, um eine angemessene Rente im Alter zu erzielen. Ebenso betroffen sind Arbeitnehmer mit befristeten Verträgen, Teilzeitarbeiter, Minijobber etc.

    iStock-170618633.jpg

    Langzeitarbeitslose

    Langzeitarbeitslose sind oft von Altersarmut betroffen. Denn wer aufgrund seiner Langzeitarbeitslosigkeit weniger Jahre arbeiten kann, zahlt auch weniger Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Dadurch fällt die künftige Rente deutlich niedriger aus.

    26_04_2014_474602819.jpg

    Frauen

    Frauen sind überdurchschnittlich oft von Altersarmut betroffen. So erhalten Frauen eine deutlich geringere gesetzliche Rente als Männer - im Schnitt sogar nur etwas mehr als die Hälfte. Die Ursachen: Frauen verdienen meist weniger als ihre männlichen Kollegen; Auszeiten wegen Kindererziehung oder der Pflege von Angehörigen sowie Teilzeitarbeit wirken sich negativ auf die Rentenhöhe aus; zudem sind Frauen häufig schlechter abgesichert. Beispielsweise ist eine Witwenrente niedriger als die Rente, die der Ehemann bekommen hätte.

    Altersarmut vorbeugen: Die drei Säulen der Altersvorsorge

    Erste Säule der Altersvorsorge: Die gesetzliche Rentenversicherung

    Die gesetzliche Rente ist nach wie vor für viele Menschen die wichtigste Einnahmequelle im Alter und damit die Existenzgrundlage im Ruhestand. Einen Überblick über die zu erwartende gesetzliche Rente erhalten Sie mit der jährlich zugesandten Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung. Prüfen Sie, ob die gesetzliche Rente ausreicht oder ob Sie mit einer Versorgungslücke rechnen müssen.

    Wer im Alter arm ist, kann dies aus eigener Kraft nicht mehr ändern. Umso wichtiger ist es deshalb, Altersarmut rechtzeitig vorzubeugen und die Rentenlücke möglichst frühzeitig auszugleichen. Das geht im Idealfall, indem Sie die gesetzliche Rente durch eine betriebliche sowie private Altersvorsorge ergänzen.



     

    Zweite Säule der Altersvorsorge: bAV

    Bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) können Arbeitnehmer Teile ihres Gehalts oder Sonderzahlungen (z. B. Weihnachts- oder Urlaubsgeld) in Beiträge zu einer bAV umwandeln und sich dadurch eine ergänzende Rente aufbauen. Bis zu einer bestimmten jährlichen Höchstgrenze können die Beiträge in der Ansparphase sogar unversteuert und sozialabgabenfrei direkt aus dem Bruttogehalt gezahlt werden.

    Dritte Säule der Altersvorsorge: Die private Altersvorsorge

    Beim Thema „Altersarmut vorbeugen“ spielt die private Altersvorsorge eine wichtige Rolle. Welche Variante der privaten Altersvorsorge die richtige ist, hängt von der individuellen Lebenssituation ab. Private Rentenversicherungen bieten Ihnen Sicherheit bei der Altersvorsorge und lassen sich optimal an Ihre persönliche Lebenssituation anpassen – ob Kapitalentnahme, Zuzahlung, Beitragspause oder Hinterbliebenenabsicherung. Geldanlagen oder Immobilien sind eine weitere Vorsorgelösung.


     

    Wie sieht es mit Ihrer Altersvorsorge aus?

    39 Prozent der Deutschen haben Angst vor sinkendem Lebensstandard im Alter (R+V-Studie „Die Ängste der Deutschen“). Soweit muss es nicht kommen: Ob betriebliche Altersversorgung, Altersvorsorge mit staatlicher Förderung oder ohne – Sie haben viele Möglichkeiten, um im Alter abgesichert zu sein. Informieren Sie sich bei uns.

    Gerne beraten Sie auch unsere Ansprechpartner in einem persönlichen Gespräch.

    39 Prozent der Deutschen haben Angst vor sinkendem Lebensstandard im Alter.

    Produkte zu diesem Ratgeber-Artikel

    Das könnte Sie auch interessieren

    Zuletzt aktualisiert: Januar 2019

    R+V-Team

    Mehr als nur die Versicherung! Das R+V-Team schreibt über Erfahrungen sowie Kenntnisse rund um die Produktpalette der R+V. So arbeitet ein bunt gemischtes Team daran, die Faszination und das Wissen für alles rund um das Thema Versicherungen zu teilen.