2 512 899 – Das ist die Anzahl der Straßenverkehrsunfälle aus dem Jahre 2023. (Stand: März 2024) Laut der Erhebung des Statistischen Bundesamtes handelte es sich bei über 250.000 Unfällen um welche mit Personenschaden. Zu den häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr gehört übrigens eine falsche Straßenbenutzung. Die hohe Anzahl der Unfälle macht deutlich, dass ein gewisses Risiko besteht, dass jeder Autofahrer irgendwann in seinem Leben Ersthelfer sein könnte. Hierbei ist wichtig, dass Sie in so einem Fall wissen, wie Sie einen Unfallort absichern, ohne sich selbst oder andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr zu bringen. Diese Maßnahmen müssen Sie treffen.
Erste Hilfe: Unfallort richtig absichern
Wenn Sie einen Motorrad- bzw. Autounfall beobachten und als erste Person am Unfallort sind, sollten Sie vor allem den Überblick und die Ruhe bewahren. Das ist in einer solchen Ausnahmesituation nicht immer einfach, aber wichtig! Mit diesen Maßnahmen können Sie den Unfallort absichern:
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1. Eigenes Fahrzeug abstellen:
Egal, ob Sie sich auf der Autobahn, der Landstraße oder im Stadtverkehr befinden, parken Sie am Fahrbahnrand und schalten Sie zunächst die Warnblinkanlage ein, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen. Stellen Sie anschließend Ihr Fahrzeug mit ausreichend Abstand zum Unfallort ab. Die Entfernung sollte ca. 20 Meter betragen. Ihre Sicherheit geht vor! Vergessen Sie daher nicht, die Warnweste anzuziehen. Wenn Sie die Unfallstelle absichern, werden Sie dadurch besser gesehen. Gemäß StVO sind Sie zum Mitführen einer Warnweste verpflichtet, um den Unfallort korrekt abzusichern.
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2. Warndreieck aufstellen – kurze Anleitung:
Stellen Sie ein Warndreieck auf, um nachfolgende Verkehrsteilnehmer vor der Unfallstelle zu warnen. Achten Sie darauf, währenddessen dem fließenden Verkehr geschützt entgegenzulaufen – zum Beispiel hinter der Leitplanke oder hinter der seitlichen Begrenzung. Als Richtlinien gelten folgende Entfernungen:
Innerhalb geschlossener Ortschaften: 50 m vor der Unfallstelle
Landstraßen: 100 m vor der Unfallstelle
Autobahnen: 200 m vor der Unfallstelle
Achtung: Bei Kurven und Bergkuppen stellen Sie das Warndreieck jeweils davor auf, um den Unfallort abzusichern.
Tipp: Legen Sie die Hülle des Warndreiecks auf den Fahrersitz, damit Sie daran denken, das Dreieck auch wieder einzupacken.
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3. Rücksicht und Mithilfe einfordern:
Fordern Sie den nachfolgenden Verkehr per Handzeichen zum Langsam-Fahren auf. Bewegen Sie dazu den ausgestreckten Arm von oben nach unten. Um weitere Verkehrsteilnehmer um Mithilfe zu bitten, rufen oder winken Sie mit beiden Armen.
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4. Gemeinsam helfen:
Zuerst sollten Sie die Unfallstelle absichern, anschließend werden die Aufgaben verteilt:
Notruf absetzen.
Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr rufen
Atmung prüfen
Erste Hilfe leisten
etc.
Betroffene müssen Sie schnellstmöglich aus der Gefahrenzone bringen und passende Hilfe durch z. B. Helmabnahme und Rettungsgriff leisten.
Bitten Sie um Unterstützung
Wenn Sie beispielsweise als Fußgänger ohne Warnhilfsmittel an einen Unfallort gelangen, fehlen Ihnen wichtige Hilfsmittel wie das Warndreieck oder die Warnweste. Machen Sie durch Winken und Rufen andere Autofahrer auf sich aufmerksam. So können Sie deren Erste-Hilfe-Ausrüstung nutzen und wichtige Unterstützung bei der Absicherung der Unfallstelle erhalten.
Die Batterie ist immer noch Schwachstelle Nr. 1. Ein Ausfall der Starterbatterie ist die häufigste Ursache bei Autopannen. Das liegt nach Einschätzung von Experten unter anderem am erhöhten Strombedarf moderner Fahrzeuge und ihrer Aggregate wie Klimaanlage und Sitzheizung. Häufig sind die Batterien auch schon vor der Autopanne beschädigt gewesen. Sobald der Stromspeicher - zum Beispiel wegen zu langer Standzeit - einmal komplett entladen wurde, hat er irreparablen Schaden genommen. Mit einem Überbrückungskabel oder einem Power-Pack (Starter-Koffer) kann der Motor zwar meist schnell wieder gestartet werden, doch wird die Batterie danach kaum mehr die volle Leistung bringen. Das kann bei großer Kälte dazu führen, dass dem Akku die Energie fehlt, den kalten Motor zu drehen und ihn zum Anspringen zu bringen.
Bei Brand richtig handeln
Ist die Gefahr zu groß, warten Sie auf die Profis
Die Fahrzeug- und Unfallstelle-Absicherung ist notwendig, um weitere Verletzungen zu verhindern. Selbstverständlich ist dies eine Situation, die wohl kein Autofahrer gern erleben will. Dennoch dürfen Sie sich der Hilfeleistung nicht verweigern. Wie Sie eine Unfallstelle richtig absichern, lernen Sie bereits in der Fahrschule. Verhalten Sie sich entsprechend! Versuchen Sie durchzuatmen und sich auf Ihr Wissen zu besinnen – vielleicht retten Sie dadurch ein Leben!
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Nehmen Sie keine Absicherung vor, obwohl es Ihnen möglich gewesen wäre, können Sie mit einem Bußgeld von 30 € belangt werden.
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Mittlerweile gibt es ein Gesetz gegen Gaffer. Dieses beinhaltet Strafen für Gaffer, die Rettungsmaßnahmen behindern. Sie müssen mit einem Bußgeld rechnen.
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Und wenn Sie hinter einem Unfall im Stau stehen, müssen Sie eine Rettungsgasse bilden: Rechtsfahrende müssen äußerst rechts, Linksfahrende äußerst links fahren.
Wenn Sie diese Hilfestellungen berücksichtigen, wissen Sie genau, wie Sie den Unfallort absichern müssen.
Wer ist schuld, und wer haftet? Wer im Ausland in einen Unfall verwickelt ist, muss sich mit einer meist unbekannten Rechtslage auseinandersetzen. Zum Beispiel bei der Frage der Haftung und der Beurteilung der Unfallfolgen - sei es durch Zeugen, Gutachter und sonstige Beweismittel. Hier gilt das Recht des Landes, in dem sich der Unfall ereignet hat.
Die EU hat hier für die Autofahrer eine Erleichterung gebracht - schon seit Januar 2003 gilt die "die vierte Kraftfahrzeughaftpflicht-Richtlinie". So sperrig der Name, so positiv die Auswirkung: Die Richtlinie vereinfacht die Abwicklung von Unfällen in allen Ländern der EU spürbar. Sie gilt auch in Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz.
Konkret heißt das: Jeder Haftpflichtversicherer muss in allen anderen vorgenannten Ländern einen Schadenregulierungsbeauftragten benennen, der Schäden bearbeitet und abwickelt. An diesen können sich Unfallopfer aus dem jeweiligen Land wenden.
Doch wer ist für das jeweilige Land zuständig? Das erfahren Sie über den Zentralruf der Autoversicherer in Hamburg. Geben Sie dabei Herkunftsland und Autokennzeichen des Unfallgegners an. Hilfreich ist auch, wenn Sie schon Angaben zur Versicherung des Unfallgegners machen können.
Im Schadenfall ist es sehr hilfreich, den Europäischen Unfallbericht (Quelle: ADAC) zur Hand zu haben: Am besten sowohl in Deutsch als auch in der Sprache des Reiselandes.
Egal, ob Sie sich auf der Autobahn oder auf der Landstraße befinden, Sie gehen immer gleich vor, um einen Unfallort abzusichern:
- Schalten Sie die Warnblinkanlage an.
- Ziehen Sie die Warnweste an.
- Stellen Sie das Warndreieck auf.
- Entfernen Sie das Fahrzeug von der Fahrbahn (sofern möglich und ungefährlich).
- Wenn Sie die Unfallstelle absichern, rufen Sie parallel Notruf, Feuerwehr und Polizei an.
Wichtig: Bringen Sie sich nicht unnötig selbst in Gefahr!
Egal, ob Sie eine Unfallstelle oder eine Pannenstelle richtig absichern wollen – vergessen Sie bitte niemals das Warndreieck. Tun Sie es doch, ist es ein gehöriges Sicherheitsrisiko. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass ein anderes Fahrzeug in die Unfallstelle hereinfährt. Dann wird Ihnen wahrscheinlich eine Teilschuld gegeben.
Nein, verpflichtet sind Sie nicht. Sofern Sie aber ein zweites Warndreieck besitzen, können Sie es verwenden. Dadurch sichern Sie den Unfallort zusätzlich ab.
Ja. Aber nur dann, wenn Sie sich dabei nicht in Gefahr begeben und nachdem Sie Beweisfotos geschossen haben. Allerdings ist dieses Vorgehen eher auf Landstraßen oder in der Stadt sinnvoll. Auf einer Autobahn würden wir dringend davon abraten, ein Fahrzeug zu bewegen.
Sind Sie unverletzt oder zumindest noch imstande, Vorkehrungen zu treffen, sollten Sie sofort damit beginnen, den Unfallort abzusichern. Wie das geht, haben wir Ihnen in diesem Artikel erklärt. Sollten Sie jedoch Schwierigkeiten haben, suchen Sie sich Hilfe.
Zuletzt aktualisiert: Juni 2024
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