Im Jahr 2023 ereigneten sich auf deutschen Straßen etwa 342.400 Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Doch was sind die häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr? Wer denkt, dass Ablenkung oder Alkoholeinfluss mit zu den häufigsten Gründen von Verkehrsunfällen zählen, hat sich geirrt. Wir zeigen Ihnen 5 Situationen, in denen die meisten Unfälle passieren.

Die 5 häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr
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Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärts-, Ein- und Anfahren
Mit 15,3 Prozent sind Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, sowie Ein- und Anfahren die häufigste Unfallursache. Ein Moment der Unachtsamkeit oder eine falsche Einschätzung anderer Verkehrsteilnehmer kann schnell zu einer Kollision führen. Für die meisten dieser Art von Unfällen ist nicht einmal eine hohe Geschwindigkeit notwendig. Viel zu leicht passiert ein Unfall mit Personenschaden, wenn ein Autofahrer einen Fußgänger oder Radfahrer im toten Winkel übersieht. Deshalb ist gerade beim Abbiegen oder Rückwärtsfahren doppelte Vorsicht sowie ein sicherer Schulterblick geboten.
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Missachtung der Vorfahrt
Die zweithäufigste Unfallursache mit 13,4 Prozent im Straßenverkehr ist die versehentlichen oder mutmaßliche Missachtung der Vorfahrt. Ob an Kreuzungen, Einmündungen oder im Kreisverkehr: Wer die Vorfahrt missachtet, riskiert Zusammenstöße mit schweren Folgen. Autofahrer, die bestimmte Straßen nicht kennen, fahren nichts ahnend in eine Kreuzung hinein, ohne die Vorfahrt anderer Autofahrer zu beachten. Die übrigen Verkehrsteilnehmer gehen wiederum automatisch davon aus, dass jeder die Vorfahrtsregeln kennt bzw. sich daranhält. Daher sollten Autofahrer vor allem an fremden Kreuzungen immer konzentriert fahren, um Vorfahrtsituationen abschätzen zu können.
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Zu geringer Abstand
Drängeln und zu dichtes Auffahren sind gefährlich und führen in 12,9 Prozent der Fälle zu Unfällen. Ein zu geringer Sicherheitsabstand ist eine der Hauptursachen für Auffahrunfälle. Durch plötzliche Bremssituationen lassen sich Zusammenstöße oftmals nicht mehr vermeiden. Besonders auf der Autobahn und bei entsprechenden Witterungseinflüssen sollte stets ein erhöhter Sicherheitsabstand zur Vorderfrau/zum Vordermann eingehalten werden.
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Nicht angepasste Geschwindigkeit
Darauf folgen mit 11,4 Prozent Verkehrsunfälle, die sich auf Grund von nicht angepasster Geschwindigkeit ereignen. Je höher das Tempo beim Fahren, desto leichter ist es, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. Bei zu hoher Geschwindigkeit gerät ein Pkw vor allem in Kurven, sowie bei Regen oder Nebel viel leichter ins Schleudern und kann so auch wesentlich schneller von der Fahrbahn abkommen.
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Falsche Straßenbenutzung
6,9 Prozent aller Unfälle passieren durch eine falsche Nutzung der Straßen. Hierzu zählen Situationen, in welchen Verkehrsteilnehmer nicht die für sie vorgesehene Spur oder Fläche nutzen. Zum Beispiel, wenn Autofahrer den Radstreifen blockieren, Radfahrer auf Gehwegen fahren oder Fußgänger die Straßen an unübersichtlichen Stellen überqueren. Solche Situationen können gefährlich werden, weil andere Verkehrsteilnehmer nicht mit ihnen rechnen. Auch das Missachten von Einbahnstraßen gehört zu der falschen Straßennutzung.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Quelle: Statistisches Bundesamt
2023 kam es auf deutschen Straßen zu 342.400 Verkehrsunfällen mit Personenschaden. Diese Zahl stellt einen leichten Rückgang von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Seit 2020 ist jedoch eine Zunahme der Unfälle um etwa 10 Prozent zu verzeichnen. Die häufigsten Unfallursachen waren Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie Ein- und Anfahren (15,3 Prozent), das Missachten der Vorfahrt (13,4 Prozent) und ungenügender Abstand (12,9 Prozent).
Wenn Menschen ab dem Alter von 75 an einem Unfall beteiligt waren, so lag in 76,7 Prozent der Fälle die Verantwortung bei ihnen. Bei jungen Erwachsenen von 18 bis 25 betrug der Anteil 66,1 Prozent. Am geringsten ist der Anteil bei Menschen zwischen 45 und 55: Wenn sie hinter dem Steuer saßen, lag die Schuld zu 49,8 Prozent bei Ihnen, so das Statistische Bundesamt.
Zuletzt aktualisiert: März 2025
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