BMW i3 - Elektroauto
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    Unterhaltskosten eines Elektroautos: Wie hoch sind sie wirklich?

    In Diskussionen um das Thema Elektromobilität wird oft angeführt, dass die Betriebskosten von Elektroautos deutlich geringer als die von Verbrennern seien: Ersparnisse bei der Steuer und geringere Wartungskosten sind dabei die klassischen Argumente. Wir haben uns angeschaut, welche Unterhaltskosten auf die Besitzer von Elektroautos im Alltag tatsächlich zukommen.

    Elektroautos sind für 10 Jahre von der KFZ-Steuer befreit

    Wirft man einen Blick in die Konfiguratoren von Herstellern wie Tesla, findet man häufig Preisangaben, die deutlich unter dem tatsächlichen Anschaffungspreis der Fahrzeuge liegen. Warum? Weil dadurch der Kostenvorteil gegenüber klassischen Verbrennern betont wird. Das Ergebnis: Die Unterhaltskosten bei Elektroautos wirken geringer und das E-Auto erscheint attraktiver.

    Die Klassiker sind sowohl der Umweltbonus bei E-Autos als auch die Ersparnis bei der KFZ-Steuer – und tatsächlich sind Elektroautos vom Gesetzgeber in Deutschland für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit. In der Praxis fällt dieser Kostenvorteil allerdings kaum ins Gewicht, da sich die KFZ-Steuer bei modernen Neuwagen in der Regel im Bereich zwischen 80 und 280 € pro Jahr bewegt. Auf acht Jahre gerechnet kommt man so auf eine Ersparnis von 640 bis 2240 €. Dieser Betrag kann den aktuellen Mehrpreis von Elektroautos bei weitem nicht kompensieren.

    Elektroautos sind in der Wartung deutlich günstiger als Verbrenner

    Wirklich interessant wird es dagegen bei den Kosten für Wartungen und Reparaturen. Bei den Unterhaltskosten eines Elektroautos kommen Sie in diesen Bereichen deutlich günstiger weg als mit einem Verbrenner. Das liegt in erster Linie daran, dass es bei einem vollelektrischen Fahrzeug weniger bewegliche Teile im Antriebsstrang und Motor gibt. Durch die Rekuperation werden die Bremsen weniger belastet, zudem gibt es keine Kupplung und auch kaum Verschleißteile und Flüssigkeiten, die getauscht werden müssen.

    Dennoch sind Elektroautos nicht gänzlich wartungsfrei. Ein BMW i3 beispielsweise schlägt mit 300 € pro Jahr für Wartung und Verschleiß zu Buche (dreijähriges BMW Service Inclusive-Paket), ein Tesla Model S sogar mit bis zu 650 € jährlich. Demgegenüber kommt ein BMW 1er auf 400 € pro Jahr, eine S-Klasse auf rund 1.000 € jährlich. Die jährliche Ersparnis liegt damit bei 100 € (i3 vs. 1er) beziehungsweise 350 € (Model S vs. S-Klasse).

    Wie viel Strom verbraucht ein Elektroauto auf 100 Kilometer?

    Ein BMW i3 verbraucht je nach Fahrweise im Schnitt 17 kWh pro 100 Kilometer. Legt man einen Preis von 28 Cent pro kWh zugrunde, ergeben sich daraus Unterhaltskosten von 4,76 Euro pro 100 Kilometer für das Elektroauto. Beim Tesla Model S sind es rund 22 kWh und damit sogar 6,16 Euro pro 100 Kilometer. Ein effizienter Diesel bringt es dagegen auf 5 Liter pro 100 Kilometer und damit bei 1,20 Euro pro Liter Treibstoff auf rund 6 Euro.

    Tesla nimmt in diesem Zusammenhang als einziger Hersteller eine Sonderrolle ein, da das Unternehmen den Käufern von Model S und X das kostenlose Laden an den Tesla-eigenen Superchargern ermöglicht. Das macht das Model S insbesondere bei Vielfahrern zu einem äußerst beliebten Fahrzeug, da bei Strecken von 40.000 bis 50.000 Kilometern im Jahr die Ersparnis – ganz ohne Stromkosten – freilich immens ist. Ohne diesen Wettbewerbsvorteil wäre ein Model S preislich deutlich unattraktiver.

    Was kostet ein Elektroauto im Unterhalt?

    Wie bei jedem Fahrzeug ist es mit dem Anschaffungspreis allein nicht getan. Ein Elektroauto hat schließlich auch laufende Kosten – genau wie ein Benziner oder Diesel. Doch welche kommen auf Sie zu?

    • Inspektion (sofern vom Hersteller vorgegeben)
    • Wartung (deutlich geringer als beim Benziner)
    • Strom (je nach Strompreis und Fahrverhalten beim E-Auto, können die Kosten an Unterhalt hoch ausfallen)
    • Batterie (Ist der Akku kaputt, wird es teuer. In diesem Fall sind die Unterhaltskosten für ein Elektroauto extrem hoch)
    • Wertverlust (das Fahrzeug verliert innerhalb der ersten drei Jahre rund die Hälfte seines Wertes)

    Dennoch sind beim Elektroauto die Nebenkosten überschaubar. Zu den monatlichen Kosten Ihres E-Autos zählt in erster Linie nur der Strom. Für diesen müssen Sie regelmäßige Ausgaben tätigen. Bei den anderen Unterhaltskosten des Elektroautos handelt es sich um Jahreskosten, die (abgesehen vom Wertverlust und der Batterie) sehr kostengünstig ausfallen.

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    Unterhaltskosten Elektroauto vs. Benziner vs. Diesel

    Doch was ist kostentechnisch besser? Lohnen sich Elektroautos? Die Elektromobilität ist ein fester Bestandteil der Future Mobility und wird früher oder später den Verbrenner im Straßenverkehr ablösen. Allerdings kann man mit einem Elektroauto nicht immer Geld sparen. Die hohen Anschaffungskosten lassen sich weder durch die Befreiung von der KFZ-Steuer noch durch die geringeren Unterhaltskosten des Elektroautos kompensieren. Und wer keine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat oder auf die kostenlose Ladeinfrastruktur von Tesla zurückgreifen kann, hat auch beim Verbrauch kaum finanzielle Vorteile. Wenn es allerdings nicht unbedingt ein Neuwagen sein muss, können Sie mit einem Gebrauchtwagen ein richtiges Schnäppchen machen. Der Wertverlust eines E-Autos ist noch immer recht hoch, fällt aber durch den gebrauchten Zustand später wieder geringer aus. Hinzu kommen die geringen Unterhaltskosten für ein Elektroauto.

    Frau und Mann unterwegs mit dem Campingauto.

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