Viele angehende E-Auto-Käuferinnen, -Käufer und -Besitzer fragen sich nach wie vor, ob auch längere Reisen mit den aktuellen Elektrobatterien möglich sind. Voraussetzung dabei ist natürlich, dass der Wagen zumindest auf dem Papier über die entsprechenden Kapazitäten verfügt, um Reichweiten von 1.000 Kilometern oder mehr zu stemmen. Woran Sie außerdem denken sollten, wenn Sie mit dem E-Auto in den Urlaub fahren möchten, erfahren Sie im Folgenden.
Elektromobilität
Mit dem E-Auto in den Urlaub: Muss man mit Problemen rechnen?
Urlaub mit dem E-Auto setzt voraus, dass Sie in regelmäßigen Abständen Ladesäulen erreichen können, um „aufzutanken“.
Über eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge verfügen allerdings längst nicht alle Länder. Bevor Sie verreisen, sollten Sie sich daher genau über die jeweilige Zielregion und die Strecke informieren. Idealerweise planen Sie Stopps an Tankstellen mit Ladesäulen schon im Voraus ein, um nichts dem Zufall zu überlassen.
Auch mögliche Staus, Umleitungen und Straßensperrungen gilt es einzuberechnen.
Besonders gefährlich: Bei Elektroautos erscheinen Warnungen, die einen niedrigen Akkustand anzeigen, meistens erst, wenn nur noch etwa 15 km Restreichweite übrig sind. Um eine passende Stromtankstelle zu erreichen, ist das oft zu wenig Saft. Achten Sie daher stets gut auf Ihren Akkustand.
Die Ladeinfrastruktur Europas ist nach wie vor ausbaufähig, einige Länder verfügen aber über vergleichsweise viele Lademöglichkeiten.
Zu den Ländern, die sich für einen Elektroauto-Urlaub anbieten, gehören beispielsweise:
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Niederlande: 144.453 Ladesäulen
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Deutschland: 120.625 Ladesäulen
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Frankreich: 119.255 Ladesäulen
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Belgien: 44.363 Ladesäulen
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Italien: 41.114 Ladesäulen
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Österreich: 18.637 Ladesäulen
Weniger gut eignen sich Reiseziele wie Kroatien (etwa 1.074 Ladesäulen), Rumänien (etwa 2.723 Ladesäulen), Slowenien (etwa 1.608 Ladesäulen) oder Bulgarien (etwa 1.624 Ladesäulen).
(Quelle: statista.com 2024)
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Möchten Sie mit dem E-Auto in den Urlaub, ist die Reichweite des Modells von entscheidender Wichtigkeit. Wenn Sie einen Plan machen, sollten Sie aber auch einen Blick auf die Art der Ladesäulen auf dem Weg werfen. Ideal sind nämlich Schnellladestationen – bei diesen müssen Sie nur etwa 30 bis 40 Minuten warten, bis der Akku aufgeladen ist. An vielen Stationen werden Sie allerdings nur gewöhnliche Ladesäulen mit 22 kW oder sogar nur 11 kW finden. Hier können Sie sich dann auf eine längere Rast von mehreren Stunden einstellen.
Das kann einem schonmal den Urlaub vermiesen.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Anbietern für Ladesäulen, aber nicht jeder unterstützt alle Lademöglichkeiten. Bei dem Durcheinander an Anbietern ist es tatsächlich manchmal schwierig, den Überblick zu behalten.
Wollen Sie also mit dem E-Auto in den Urlaub fahren, sollten Sie sich gleich bei mehreren registrieren und Ladekarten kaufen.
Letztere werden per Post zugesandt – daher ist eine gewisse Vorlaufzeit nötig. Auch hier gilt: Informieren Sie sich vorher über die Bezahlsysteme.
Um sich optimal auf die Reise vorzubereiten, können Sie beispielsweise die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur nutzen. Auch Apps wie Charge&Fuel oder Chargemap bieten sich an.
Die Karten werden ständig aktualisiert und zeigen Ladesäulen unabhängig vom jeweiligen Anbieter an.
Selbst wenn ausreichend Ladesäulen auf der Strecke Ihrer Wahl vorhanden sind, kann es sein, dass Sie vor Ort warten müssen. Das ist etwa dann der Fall, wenn sämtliche Säulen einer Raststätte oder Tankstelle von anderen besetzt sind.
Einige Stromanbieter verlangen eine Blockiergebühr, aber diese wird erst fällig, wenn das Auto fünf bis 30 Minuten nach dem Ende des Ladevorgangs noch angeschlossen bleibt oder spätestens nach vier Stunden.
So können Sie volle Ladesäulen vermeiden:
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Suchen Sie vor der Abfahrt Stromtankstellen raus, bei denen mehrere Ladesäulen vorhanden sind.
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Vermeiden Sie es während den Stoßzeiten (z. B. am Wochenende) zu reisen. Wählen Sie lieber Tage zwischen Montag und Donnerstag oder Nachtfahrten.
Was ist zu tun, wenn Sie mit dem E-Auto in den Urlaub fahren, aber keine Ladesäulen erreichbar sind?
In diesem Fall empfiehlt sich eine sogenannte Wallbox.
Eine Wallbox besteht aus einem Ladekabel mit Schuko-Stecker, welches über ein eigenes Lademanagement verfügt. Konkret überwacht sie die Ladegeschwindigkeit und hindert die Autobatterie daran, die Energie zu schnell aus dem Stromnetz zu ziehen. So können Sie Ihren Stromverbrauch deutlich reduzieren.
Tipp
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Also lohnt sich nun ein Elektroauto? Aller augenscheinlicher Hindernisse zum Trotz, steht einem Urlaub mit dem E-Auto kaum etwas im Wege. Gerade am Autobahnnetz finden sich viele Schnellladestationen, sodass die Zwangspausen nicht länger dauern, als sie wirklich müssen.
Apropos Zwangspausen: Diese mögen zunächst abschreckend wirken, doch gerade wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, müssen Sie sowieso regelmäßige Pausen einlegen. Alle zwei bis drei Stunden (bzw. alle 300 km) bieten sich in diesem Fall sogar an.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie schlicht ausgeruhter sind und weniger gestresst Ihr Urlaubsziel erreichen. Trotzdem empfehlen wir Ihnen, die folgenden Punkte im Hinterkopf zu behalten:
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Überprüfen Sie die Ladeinfrastruktur des Urlaubslandes
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Planen Sie Ladepausen ein
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Checken Sie, an welchen Ladepunkten Säulen zum Schnellladen vorhanden sind
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Informieren Sie sich über die jeweiligen Anbieter
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Fahren Sie bevorzugt nachts oder während der Woche
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Greifen Sie ggf. auf eine Wallbox zurück
Zuletzt aktualisiert: August 2024
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