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    Zahngesundheit

    Wie gut ist Fluorid für die Zähne?

    Fluorid schützt die Zähne und beugt so der Bildung von Karies vor. Experten raten dazu, bei Kindern schon ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns Fluorid einzusetzen. Ob als Tabletten oder in der Zahnpasta – hier gehen die Meinungen auseinander. Außerdem gilt Fluorid als bedenklich, wenn man ihn in größeren Mengen zu sich nimmt. Doch besteht wirklich eine Gefahr?

    Was ist Fluorid?

    Fluorid ist eine chemische Verbindung aus dem Spurenelement Fluor und anorganischen oder organischen Elementen, wie zum Beispiel Natrium, Ammonium oder Kalzium. So entsteht Natriumfluorid oder Kalziumfluorid (bekannt auch als Schüßlersalz).

    Der Mensch braucht Fluorid für

    • die Bildung von Zahnschmelz
    • den Knochenaufbau
    • die Bänder
    • das Bindegewebe.

    Über die Nahrung kann der Mensch Fluorid aus Nüssen, Meerestieren und Fleisch, aber auch aus Mineralwässern und naturbelassenem Trinkwasser aufnehmen.

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    Ist Fluorid gleich Fluor?

    Manche verwechseln Fluorid mit Fluor.

    Fluor ist in der Tat sehr giftig. Es handelt sich dabei um ein Gas, das für die Augen oder die Lunge bereits in kleinsten Mengen hochgradig ätzend wirkt. Fluor ist in seiner Reinform allerdings gar nicht in der Natur vorzufinden. Es geht immer eine Verbindung ein und verliert damit seine schädlichen Eigenschaften. Zahlreiche Studien belegen dies und zeigen, dass Fluorid Karies vorbeugt und die Zähne gesund hält. Ausschlaggebend ist hierbei die Menge, die man zu sich nimmt.

    Experten sagen, dass eine Fluorid-Vergiftung erst ab einer Menge von 350 mg (Milligramm) eintreten könnte. Das entspricht dem Inhalt von drei Tuben Zahncreme (wenn jede Tube 75 Milliliter beinhaltet).

    Auch wenn Kinder versehentlich Zahnpasta schlucken, besteht grundsätzlich kein Grund zur Sorge, denn die Mengen an Fluorid in Zahnpasten beträgt für Erwachsene 0,15 Prozent und bei Kindern bis zwei zu Jahren 0,05 Prozent bzw. bei Kindern ab zwei Jahren 0,1 Prozent (mehr dazu weiter unten).

    Warum ist Fluorid wichtig?

    Durch den Verzehr verschiedenster Nahrungsmittel entstehen Säuren im Mundraum, die dem Zahnschmelz Mineralien entziehen und so die Zähne angreifen. Durch Fluorid wird der Zahnschmelz resistenter gegen Säuren, denn es legt sich wie ein schützender Film über die Zähne. Dadurch können Säuren dem Zahnschmelz schwerer Mineralien entziehen. Außerdem können sich Calcium und Phosphat aus dem Speichel leichter wieder am Zahnschmelz anlagern. Dennoch gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Deshalb sollte eine Überdosierung von Fluorid vermieden werden.

    Die regelmäßige Anwendung mit einer Fluorid-haltigen Zahnpasta verhindert etwa 40 Prozent der Kariesfälle, sagt Dr. Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke. Denn auch wenn der Zahnschmelz die härteste Substanz im Körper ist, braucht er beim Schutz vor Karies Unterstützung.

    Kinderzahnpasta mit oder ohne Fluorid?

    Bei Kindern besteht deutlich schneller das Risiko einer Überdosierung mit Fluorid: Zum einen, weil sie weniger Fluorid aufnehmen dürfen als Erwachsene, zum anderen, weil Kleinkinder Zahnpasta noch nicht ausspucken können. Die Folge einer dauerhaften Überdosierung ist die sogenannte Zahnfluorose, die sich durch weiße Wolken oder linienförmige Verfärbungen auf den Zähnen zeigt.
     

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    Ärztinnen und Ärzte raten dennoch zu einer speziellen Kinderzahnpasta mit Fluorid, allerdings sollte nur ein Hauch davon auf die Zahnbürste aufgebracht werden. Genauer:

    • Bei Kindern bis zu zwei Jahren sollten in der Regel 0,05 Milligramm Fluorid pro Tag nicht überschritten werden. Dies entspricht etwa einer Zahnpastamenge in der Größe eines Reiskorns.
    • Ab zwei Jahren darf die Zahnpasta dann schon 0,1 Milligramm Fluorid enthalten.
    • Wenn bei Kindern ab dem Alter von etwa sechs Jahren die bleibenden Zähne die Milchzähne ersetzen, dürfen sie auch die Zahnpasta der Erwachsenen benutzen.

    Überdosierung von Fluorid vermeiden

    Fluorid kann nicht nur durch die Zahnpasta oder Fluoridtabletten, sondern auch durch Lebensmittel wie Speisesalz, Fisch, Fleisch, Getreide, Nüsse, Leber oder Mineralwasser aufgenommen werden. Hier ist das natürliche Vorkommen von Fluorid allerdings gering. Eltern können trotzdem auf eine mögliche Überdosierung im Alltag achten.

    Tipp: Salzen Sie Speisen für Kinder sparsam mit fluoridhaltigem Speisesalz. Das Trinkwasser wird in Deutschland übrigens nicht mit Fluorid versetzt.

    Sollten Sie trotzdem unsicher sein, besprechen Sie sich mit Ihrer Zahnärztin bzw. Ihrem Zahnarzt.

    Erwachsene können Fluorid kaum überdosieren, dafür müssten sie über einen langen Zeitraum von mindestens zehn Jahren täglich zwischen zehn und 25 Milligramm Fluorid zu sich nehmen. Als Beispiel: Mit einer Fluorid-haltigen Zahnpasta konsumiert man knapp 0,8 Milligramm Fluorid pro Tag.

    Wie schütze ich die Zähne vor Karies?

    Ihre Zähne können Sie neben der regelmäßigen professionellen Zahnreinigung durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin zusätzlich auch selbst mit Fluorid versorgen. Bei Kindern gehen die Meinungen zur Fluoridierung der Zähne bzw. einer Fluoridgabe in Tablettenform weit auseinander.

    • Die meisten Zahnärzte raten im Rahmen der Karies-Prophylaxe zu einer lokalen Fluoridierung der Zähne, weil diese die Zähne direkt schützt. Dabei trägt die Zahnärztin oder der Zahnarzt ein spezielles Gel auf die Zähne auf. Meistens geschieht das nach der professionellen Zahnreinigung. Die Fluoridierung kostet etwa 60 Euro.
    • Es gibt spezielle Gels, die Sie zuhause auftragen können. Diese wenden Sie einmal wöchentlich an.
    • Da beim Bleaching (Bleichen der Zähne) der Zahnschmelz angegriffen wird, raten Zahnärzte dazu, anschließend immer die Zähne zu fluoridieren, um den Zahnschmelz zu schützen.
    • Auch in der Schwangerschaft sollten die Zähne regelmäßig fluoridiert werden. Gerade wenn sich die werdende Mutter häufig übergeben muss, ist dies eine sinnvolle Schutzmaßnahme für den Zahnschmelz.

     

    • Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin rät zu einer regelmäßigen Gabe von Fluorid-Tabletten oder -Tropfen bei Kindern bis bestenfalls zum vierten Lebensjahr. Nur so könne Fluorid genau dosiert werden.
    • Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) erachtet den Einsatz von Fluorid vor dem sechsten Lebensmonat des Kindes nicht als notwendig. Mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollten diese jedoch einmal täglich mit einer erbsengroßen Menge Fluorid-haltiger Zahnpasta, die maximal 500 ppm Fluorid enthält, geputzt werden. Ab dem zweiten Lebensjahr sei das zweimalige Putzen pro Tag angeraten. Bestenfalls putzen die Eltern noch einmal nach.
    • Aktuelle Studien besagen, dass bei Kindern im Alter von bis zu zwei Jahren auch eine Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid angewandt werden darf, dann aber nur eine reiskorngroße Menge.
    • Ab dem Schulalter ist es laut DGZMK sinnvoll, eine Zahnpasta mit 1.000 bis 1.500 ppm Fluorid zu verwenden. Fluorid-Gels oder -Lösungen sollten nur durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin aufgebracht werden. Das passiert zum Beispiel meist nach einer Fissuren-Versiegelung.

    Welche Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse?

    Zahnmedizinische Leistungen können schnell sehr teuer werden und die gesetzlichen Krankenkassen decken nur einen Teil davon ab. Die Zahnzusatzversicherung der R+V bietet Ihnen mit dem Tarif ZahnVorsorge ein perfektes Rundum-Paket, das von der Vorsorge durch Prophylaxe über hochwertige Füllungen bis hin zum Knochen-Aufbau reicht.

    Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?

    Eine Zahnzusatzversicherung hilft, den Eigenanteil bei Zahnbehandlungen zu reduzieren und übernimmt andere sogar komplett. Der Tarif ZahnVorsorge der R+V-Zahnzusatzversicherung umfasst unter anderem eine jährliche professionelle Zahnreinigung inkl. Politur und Fluoridierung zur Zahnschmelzhärtung und hilft Ihnen so, Ihre Zähne vor Karies zu schützen.

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    Zuletzt aktualisiert: Februar 2022

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