Auch wer täglich seine Zähne mindestens zweimal putzt, kann nicht vollkommen vermeiden, dass sich an den für die Zahnbürste nur schwer zu erreichenden Stellen Beläge bilden können. Diese führen dann zu hartem Zahnstein, weicher Plaque oder, schlimmer noch, zur Bildung von Zahnfleischtaschen. Abhilfe kann die professionelle Zahnreinigung – kurz PZR - schaffen. Diese wird in Zahnarztpraxen vorgenommen. Wie die Behandlung abläuft, wie oft man sich dieser unterziehen sollte und wer die Kosten trägt, erfahren Sie hier.

Was wird bei der professionellen Zahnreinigung gemacht?

In der Regel bieten die allermeisten Zahnarztpraxen eine professionelle Zahnreinigung an. Sie wird dann von der Zahnärztin oder dem Zahnarzt selbst durchgeführt. Häufig führen auch Dentalhygieniker oder Prophylaxe-Assistenten die Behandlung durch.
Die Dauer der Behandlung hängt davon ab, wie stark die Zähne von etwaigen Belägen betroffen sind. Sie beträgt in etwa aber zwischen 45 und 60 Minuten. Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte raten dazu, die PZR ein- bis zweimal im Jahr durchführen zu lassen.
Für Schwangere gilt: Auch während der Schwangerschaft ist eine PZR möglich. Empfohlen wird die Behandlung ab der 15. Schwangerschaftswoche.
Der Ablauf ist meist in folgende Schritte unterteilt:
Um das festzustellen, muss die Zahnärztin oder der Zahnarzt Ihre Zähne und auch das Zahnfleisch untersuchen. Ziel ist es, die von Zahnbelägen betroffenen Zähne gründlich zu reinigen. Auch Verfärbungen, die sich z. B. durch Tee, Kaffee, Rotwein oder Nikotin bilden, werden entfernt.
Mit Hilfe von Ultraschallgeräten, Haken (bei hartnäckigen Belägen) und Pulverwasserstrahlgeräten (auch Airflow-Reinigung genannt), wie auch Bürsten (bei weicher Plaque) werden die unliebsamen Zahnbeläge entfernt.
Nach der Reinigung erfolgt die Politur der Zähne durch eine spezielle Paste, die mit einer kleinen Bürste auf die Zähne gegeben wird. Diese bewegt sich und entfernt so mittels kleiner Schleifpartikel etwaige, verbliebene Zahnbeläge. Außerdem enthält sie Fluorid, um den Zahnschmelz zu härten. Zudem können Keime schlechter an glatten Oberflächen haften.
Nun werden die Zähne mit einem hochkonzentrierten Fluorid-Lack oder Gel versiegelt. Dieses wird mit einem Pinsel aufgetragen und schützt die Zähne sowohl vor Karies als auch vor angreifenden Säuren aus Lebensmitteln.

Die professionelle Zahnreinigung wird auch für Kinder und Jugendliche angeboten. Auch bei Kindern gibt es schwer erreichbare Stellen im Mund, die dadurch gründlich gereinigt werden können. Eine PZR ersetzt eine tägliche, gute Mundhygiene aber keinesfalls und dient lediglich als Ergänzung wie bei den Erwachsenen auch.
Die PZR für Kinder ist an deren Bedürfnisse geknüpft. Sie verläuft möglichst sanft und Fachkräfte klären auch darüber auf, wie die erschwerte Mundhygiene, etwa beim Tragen einer Zahnspange, durchgeführt wird. Im Zuge diese Behandlung kann die Zahnärztin oder der Zahnarzt außerdem Rillen an speziell gefährdeten Backenzähnen mit einer Kunststoffschicht überziehen (Fissurenversiegelung), um so dem Kariesrisiko vorzubeugen.

- Die Bundeszahnärztekammer rät dazu, Zähne täglich zweimal zu putzen und das jeweils für zwei bis drei Minuten.
- Einmal am Tag sollten Sie zusätzlich die Zahnzwischenräume reinigen. Wie Sie das machen, hängt von der Beschaffenheit Ihrer Zähne ab. Eng stehende Zähne sind nur schwer mit einer Interdentalbürste zu reinigen. Hier bietet sich eher Zahnseide an. Zahnfleischbluten sollte nach dem regelmäßigen Reinigen der Zahnzwischenräume von selbst verschwinden. Sind Sie unsicher, so sprechen Sie Ihre Zahnärztin oder Ihren Zahnarzt darauf an und lassen Sie sich auch Tipps für die richtige Pflege Ihrer Zahnzwischenräume geben.
- Antibakterielle Mundspüllösungen (etwa mit Chlorhexidin) können sinnvoll sein, wenn Menschen beim Zähneputzen Probleme haben, z. B. gebrechliche Menschen, die manuelle Zahnreinigung nicht mehr richtig ausführen können.
Zuletzt aktualisiert: Februar 2022
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