Regelmäßig werden Klimaberichte veröffentlicht, die vor einem zu hohen CO2-Ausstoß warnen. Die Klimaziele beinahe jeden Landes auf der Welt beinhalten daher Punkte, den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Eine gute Möglichkeit ist das Bilden von Fahrgemeinschaften. Neu ist die Idee nicht. Es gibt viele Gelegenheiten, bei denen sich Menschen zusammenschließen, um sowohl bequem als auch sparsam von A nach B zu kommen. Sei es eine Fahrgemeinschaft für den täglichen Weg zur Arbeit oder eine Mitfahrgelegenheit beim nächsten Urlaubstrip – wer nicht allein fährt, verringert seinen CO2-Ausstoß durchs Auto. Die R+V zeigt Ihnen, wie Sie eine Fahrgemeinschaft bilden oder eine finden sowie welche Vor- und Nachteile eine Mitfahrgelegenheit hat. Erfahren Sie zudem alles über Pendlerportale, Versicherungsschutz und die steuerlichen Aspekte.

Der Umwelt zuliebe eine Fahrgemeinschaft bilden?
Was ist eine Fahrgemeinschaft?
Gründe, um eine Fahrgemeinschaft zu bilden
Im Grunde gehen die Vorteile einher mit den Gründen, warum es sich lohnt, eine Fahrgemeinschaft zu bilden. Egal, wie man zueinander findet, man profitiert ganz klar von dem gemeinsam zurückgelegten Arbeitsweg.
- Geld: Wer bereits Mitglied einer Fahrgemeinschaft ist, wird das bestätigen können: Selbst, wenn man nur zwei oder drei Mal in der Woche das Auto stehen lassen kann, macht sich das schon auf der Tankanzeige bemerkbar. Dank der Kostenbeteiligung bei einer Fahrgemeinschaft wird es sowohl für den Autofahrer als auch für die Fahrgäste deutlich günstiger.
- Steuerliche Vorteile: Jedes Mitglied kann die vollständige Entfernungspauschale für sich in Anspruch nehmen.
- Zeit und Entspannung: In der Regel stellt sich jeder Nutzer auch als Autofahrer zu Verfügung. Während man nicht selbst fährt, kann man sich entspannen. Es gibt auch Fahrgemeinschaften (beispielsweise der Weg zur Schule), bei denen immer ein Elternteil die Fahrt übernimmt, während die anderen Eltern dadurch Zeit einsparen.
Aber: Die Flexibilität leidet. Natürlich muss man sich nach den anderen Mitfahrern richten, sich abstimmen und ist somit an die Fahrtzeiten gebunden. Wer diese Einschränkung aber in Kauf nimmt, fährt mit dem Fahrgemeinschaftsmodell im wahrsten Sinne des Wortes doch eigentlich recht gut.
Wussten Sie schon: In anderen Ländern wie den USA werden Fahrgemeinschaften sogar mit separaten Fahrspuren gefördert, die nur Pkws mit mindestens zwei (in einigen Staaten auch drei oder vier) Personen befahren dürfen. Diese Spuren sind meist nicht so hoch frequentiert, so dass ein besseres und schnelleres Vorankommen ermöglicht wird.
Autofahrgemeinschaft bilden: Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz aus?
Während Sie gemeinsam mit dem Auto unterwegs sind, sind sowohl der Autofahrer als auch die Fahrgäste versichert. Voraussetzung ist selbstverständlich ein gültiger Versicherungsschutz über einen Versicherer Ihres Vertrauens. Die Kfz-Haftpflichtversicherung deckt auch Personenschäden ab. Die Höhe des Versicherungsschutzes ist abhängig von Ihrem Versicherer. Notwendige Informationen finden Sie in Ihrem Versicherungsvertrag. Handelt es sich um eine Fahrgemeinschaft zur gemeinsamen Arbeitsstätte haftet im Schadensfall sogar die Unfallversicherung Ihres Arbeitgebers, da es sich um einen Arbeitsunfall handeln würde. Achtung: Dies gilt allerdings nur, wenn Sie sich auf dem direkten Weg zwischen Heim und Arbeit befinden. Berufspendler sind demnach doppelt abgesichert.
Reisen Sie per Bus oder Bahn müssen Sie lediglich ein Ticket kaufen und darauf achten, dass Sie pünktlich zur Abfahrt zur Stelle sind. Wenn Sie hingegen eine Fahrgemeinschaft bilden, gibt es Regeln, an die Sie sich halten müssen.
- Pünktlichkeit: Die Nutzer einer Fahrgemeinschaft verlassen sich darauf, dass sie rechtzeitig zu Arbeitsbeginn bei ihrer Arbeitsstätte sind. Es ist demnach essenziell, dass alle Fahrgäste pünktlich zur Abfahrt anwesend sind.
- Verkehrsaufkommen: Selbstverständlich kann es während der Fahrt zu einem Stau oder anderen unvorhergesehenen Entwicklungen kommen. Planen Sie daher stets ausreichend Pufferzeit ein.
- Kommunikation: Ein erfolgreiches Pendlernetz lebt durch Kommunikation mit den Kollegen. Verspätet sich der Fahrer oder einer der Mitfahrenden, sollte dies rechtzeitig kommuniziert werden, damit die Fahrgemeinschaft entsprechend darauf reagieren kann.
- CO2-Fußabdruck: Durch das Bilden von Fahrgemeinschaften kann der CO2-Ausstoß verringert werden.
Grundsätzlich sind Sie dazu berechtigt, die Entfernungspauschale in Anspruch zu nehmen – unabhängig davon, ob Sie eine Fahrgemeinschaft bilden oder allein unterwegs sind. Der Höchstbetrag liegt bei 4.500 Euro pro Jahr. Wechseln sich Pendler untereinander als Fahrer ab, können Sie jedoch alle anfallenden Kosten, die darüber hinausgehen, als Werbungskosten geltend machen. Das bedeutet: Sind Sie Mitfahrer, sind Sie an die Grenze von 4.500 Euro pro Jahr gebunden. Sind Sie Fahrer, setzen Sie diese Kosten als Werbungskosten ab.
Bilden Sie eine Fahrgemeinschaft innerhalb Ihrer Arbeitsstätte, müssen Sie nur Kollegen fragen, welche dieselbe Strecke fahren würden. Wenn diese mit Ihnen eine Auto-Fahrgemeinschaft bilden wollen, haben Sie sicherlich schnell ein eigenes Pendlernetzwerk aufgebaut. Darüber hinaus können Sie Mitfahrer der App oder über Online-Portale finden, welche die Vermittlung von Fahrgemeinschaften oder Mitfahrgelegenheiten anbieten. Sehr bekannt ist beispielsweise Blablacar oder Mitfahrzentrale. Inserate oder Aushänge am schwarzen Brett können ebenfalls zielführend sein.
Zuletzt aktualisiert: August 2024
R+V Team
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