Mann begutachtet Innenraum eines Autos.
    NÜTZLICHE INFOS RUND UM IHR FAHRZEUG

    Beim Gebrauchtwagenkauf immer den Motor prüfen

    Wer sich einen neuen Gebrauchten kaufen möchte, sollte sich bei der Besichtigung niemals allein auf das Wort des Verkäufers verlassen. Deren Ziel ist es schließlich, das Fahrzeug gewinnbringend zu veräußern. Gerade bei einem privaten Händler sollten Sie immer auf Nummer sicher gehen – Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ein wichtiger Punkt ist es, bei einem Gebrauchtwagen den Motor zu prüfen. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen.

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    Punkt 1: Checken Sie Anhaltspunkte von außen

    Unter der Motorhaube verstecken sich neben einigen Bauteilen auch zahlreiche Hinweise auf den Pflegezustand des Fahrzeugs. Bevor Sie bei einem Gebrauchtwagen den Motor prüfen, werfen Sie zunächst einen Blick auf die Motorhaube.

    • Achten Sie stets auf die Spaltmaße. Passen diese schon bei der ersten Begutachtung nicht, sollten Sie misstrauisch werden.
    • Wurde die Motorhaube schon einmal demontiert? Das erkennen Sie leicht an den Schrauben.
    • Wie sieht die Front aus? Sieht hier noch alles original aus? Wie wirken die Schrauben am Kotflügel auf Sie? Ist schon einmal nachlackiert worden? Wie sehen die Schweißnähte aus?

    Wenn Sie die Fragen für sich positiv beantworten können, geht es bei dem Gebrauchtwagen mit dem Motor-Check weiter.

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    Punkt 2: Das Innenleben verrät Ihnen, wie es um das Fahrzeug steht

    Der erste Griff geht zum Öldeckel! Schrauben Sie diesen ab und schauen Sie, ob er von unten sauber ist. Denn ist er verschlammt, ist Kondenswasser (oder gar Kühlwasser) in den Ölkreislauf gekommen. Kondenswasser bildet sich häufiger bei Fahrzeugen, die ausschließlich Kurzstrecken gefahren werden, da die Motoren dann nicht richtig warm werden können. Wenn Sie also bei dem Gebrauchtwagen den Motor prüfen, achten Sie darauf, dass die Ablagerungen unter dem Öldeckel nicht weißlich sind. Denn dann könnte es die Zylinderkopfdichtung sein, die hier Ärger bereitet (oder bereitet hat).

    Aus diesem Grund geht der nächste prüfende Blick zum Kühlwasserbehälter. Schwimmen dort Ölaugen im Kühlwasser, können Sie die Motorhaube direkt wieder schließen und sich ein anderes Fahrzeug suchen. Denn dann besteht die Gefahr einer undichten Stelle oder alter Flüssigkeit, die bereits Wasser annimmt und somit verdunstet.

    Obwohl es vollkommen normal ist, dass ein Motor Öl verbraucht, sollten Sie trotzdem den Ölstand prüfen. Daran erkennen Sie häufig, wie gut oder schlecht das Auto gepflegt wurde.

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    Punkt 3: Bei einem Gebrauchtwagen immer den Motor(-raum) prüfen

    Öl gecheckt, Bremsflüssigkeit überprüft, Kühlwasser angesehen? Gut, dann begeben Sie sich nun auf Spurensuche, damit Sie keinen Motor mit Motorschaden kaufen. Derjenige, der einen Gebrauchtwagen kaufen möchte, muss auch gleichzeitig ein kleiner Detektiv sein. Da der Motor sich ja (inzwischen) immer mehr unter Abdeckungen versteckt, sollten Sie sich die Zettel- und Aufkleber im Motorraum ansehen. Händler, Werkstätten und Hobby-Schrauber kennzeichnen dort nämlich den Zeitpunkt des letzten Ölwechsels, wann der Zahnriemen erneuert und die Bremsflüssigkeit ersetzt wurde.

    Wenn Sie bei einem Gebrauchtwagen den Motor prüfen, sollten Sie gleich einen Blick auf die Schläuche werfen.

    • Sind diese spröde?

    • Gibt es Kalkspuren?

    • Sind sie gerade frisch gereinigt und mit „bauernblind“ aufgehübscht?

    Dann sollten Sie sich Gedanken machen. Hat der Verkäufer sein Fahrzeug gern gepflegt oder hat er etwas zu verbergen?

    Punkt 4: Batterie nicht vergessen!

    Achten Sie darauf, dass der Pluspol abgedeckt und die Batterie gut befestigt ist. Fragen Sie den Verkäufer, wann die Batterie das letzte Mal gewechselt worden ist. Auch wenn die neuen Starterbatterien immer länger halten, irgendwann ist der Lebenszyklus auch überschritten. Das gleiche gilt für den gerade schon angesprochenen Zahnriemen. Schauen Sie im Checkheft des Gebrauchtwagens nach, wann der Motor das letzte Mal geprüft wurde und wann der Zahnriemen gewechselt werden muss. Ist er gewechselt worden? Wurde die Wasserpumpe gleich mit ersetzt?

     

    Punkt 5: Machen Sie eine Probefahrt

    Auch wenn Sie bei einem Gebrauchtwagen den Motor prüfen, eventuelle Mängel erkennen und auch ein TÜV / eine Hauptuntersuchung vorhanden ist – nichts ersetzt die Probefahrt. Idealerweise übrigens direkt zu einer Werkstatt Ihres Vertrauens! Denn Sie können beim Gebrauchtwagenkauf noch so gut hinsehen, alle Mängel können und werden Sie nicht entdecken. Die Chancen sind aber höher, wenn Sie eine Probefahrt zum Experten machen. Der stellt das Fahrzeug auf die Hebebühne und wirft einen Blick auf alle relevanten Teile. Wenn sich das Auto zudem gut fährt und Ihnen keine komischen Geräusche auffallen, sind Sie auf der sicheren Seite.

     

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    Zuletzt aktualisiert: Juli 2022

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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