Elektromobilität

    E-Auto-Brandgefahr: Wie hoch ist sie tatsächlich?

    Obwohl gefragte Elektrofahrzeuge wie das Tesla-Modell S oder der BMW i3 bereits über sechs Jahre alt sind, steckte die Elektromobilität in Deutschland bis vor rund zwei Jahren noch in den Kinderschuhen. Mit der Entwicklung des Audi e-tron oder des Mercedes Benz EQC kam Bewegung in die Sache. Das Interesse an Elektroautos wächst. Gleichzeitig stellen sich aber viele Menschen die Frage, ob die Sicherheit bei E-Autos stets gewährleistet ist. Wie hoch ist die E-Auto-Brandgefahr? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen für Sie gesammelt.

    Gibt es Unterschiede zwischen Verbrennern und E-Autos in puncto Sicherheit?

    Grundsätzlich ist die E-Auto-Brandgefahr nicht bedeutend höher als die Gefahr bei gewöhnlichen Verbrennern. In puncto Sicherheit stehen vollelektrische Modelle klassischen Benzinern und Dieseln in nichts nach.

    Trotzdem ist es definitiv nicht verkehrt, sich über das Thema zu informieren.

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    Wie hoch ist die Brandgefahr bei Elektroautos konkret?

    Sollte es zu einem Unfall kommen, wird der Stromfluss sofort unterbrochen. Durch die Trennung der Batterie von anderen Hochvoltkomponenten und den Hochvoltkabeln, sinkt die Spannung in den Fahrzeugsystemen binnen kürzester Zeit unter den festgelegten Grenzwert von 60 Volt, der als unkritisch gilt. Stromschläge oder Ähnliches sind also ausgeschlossen.

    Dennoch kann ein batterieelektrisches Elektrofahrzeug – wie jedes andere Auto auch – in Einzelfällen in Brand geraten. Vergleichende Tests der DEKRA haben allerdings gezeigt, dass die Brandgefahr bei E-Autos keineswegs so hoch ist, wie einzelne Videos im Internet suggerieren.

    Trotzdem kann es unter Umständen zum sogenannten „Thermal Runaway“ kommen. Dabei wurden die Schutzmechanismen der Autobatterie infolge eines Crashs oder Unfalls so stark verformt, dass sie nicht mehr funktionieren. Im schlimmsten Fall gehen die Zellen in der Antriebsbatterie durch, sie fängt Feuer und es braucht im Anschluss viel Wasser, um die Batterie zu löschen.

    Wichtig:

    Zum Thermal Runway kommt es allerdings nur vergleichsweise selten bei massiver externer Einwirkung. Selbstentzündungen von Bauteilen sind ausgeschlossen.

    Insgesamt schneidet das E-Auto – was die Brandgefahr angeht – daher nicht schlechter ab als Verbrenner.

    Gibt es eine erhöhte Brandgefahr von Elektroautos beim Laden oder in Tiefgaragen?

    Es gibt in Deutschland Tiefgaragen, die ein Verbot für E-Autos ausgesprochen haben, weil sie die allgemeine Sicherheit in Gefahr sehen. Die Möglichkeit, dass ein Elektroauto während eines Ladevorgangs brennt, ist jedoch sehr gering. Die Experten selbst sind unterschiedlicher Meinung zu diesem Thema:

    • ADAC: Das Risiko ist sehr gering und weitere Verbote würden die Elektromobilität in Deutschland beeinträchtigen. Das Laden von Elektrofahrzeugen wäre kein Problem in Tiefgaragen.
    • Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): Die Brandbekämpfung wäre in Innenräumen generell ein Problem. Unabhängig davon, ob es sich um einen Verbrenner oder einen Stromer handelt. Statistiken besagen im Übrigen, dass E-Autos eine geringere Brandlast haben als Verbrenner. Die Sicherheit wäre immer beeinträchtigt, egal, welches Modell in Brand gerät.

    NCAP-Crashtests prüfen auch bei E-Autos die Sicherheit

    Das sogenannte NCAP-Verfahren wird angewandt, um die Fahrzeugsicherheit von Neuwagen zu bewerten. So erreichten im Euro-NCAP-Crashtest beispielsweise sowohl der NIO ET5 als auch der VW ID.7 und der Smart #3 die Bestwertung von fünf Sternen.

    Von besonderer Bedeutung sind bei Elektroautos Simulationen von Autounfällen – zum Beispiel der seitliche Aufprall mit einem Rammbock (50 km/h) sowie der seitliche Pfahlaufprall (34 km/h) werden getestet. Wichtig sind diese, weil die Batterien in den Fahrzeugen meist im Unterboden verbaut sind und da an den Seiten die „Knautschzone“ kleiner ist als an Front und Heck, ist die Gefahr für Beschädigungen am Akkugehäuse am größten.

    Bislang fiel keines der aktuellen E-Autos im Bereich der Brandgefahr oder allgemeinen Sicherheit negativ auf.

    Im Gegenteil: Die vollelektronischen Modelle schneiden sogar oft besser ab, da die Hersteller viel Arbeit in den Schutz vor Deformation stecken.

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    Pannenhilfe: Was tun, wenn die Batterie des Elektroautos unterwegs leer geht?

    Laut ADAC unterscheiden sich die Pannen bei einem Elektroauto kaum von jenen, die auch Fahrerinnen und Fahrer von Verbrennern kennen:

    • Reifenschäden
    • Probleme mit der Türöffnung
    • Leere 12-Volt-Batterien (die auch ein Elektroauto zum Starten benötigt)

    Pannenhilfe ist in solchen Fällen problemlos möglich. Lediglich Arbeiten an Hochvoltkomponenten eines Elektroautos dürfen nur von Personen ausgeführt werden, die dafür ausgebildet sind. Dann ist bei einem E-Auto die Sicherheit gewährleistet.

    E-Auto-Sicherheit: Batterie leer – was tun?

    Entlädt sich ein Elektroauto? Und was passiert eigentlich, wenn die Batterie leer ist? Kann man E-Autos abschleppen? Tatsächlich bleibt in den meisten Fällen nur die Option, das Elektroauto abschleppen zu lassen. Nur wenige Hersteller haben Mobile Recharger im Einsatz – also spezielle Fahrzeuge, die ein Elektroauto laden können. Dazu zählen unter anderem BMW und Hyundai.

    Um bei einem E-Auto die Sicherheit zu gewährleisten, bietet nahezu jeder Hersteller seinen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, sich im Rahmen der Mobilitätsgarantie kostenlos abschleppen zu lassen, wenn die Batterie komplett leer ist. Meist bis zur nächsten Ladesäule oder Vertragswerkstatt. Informationen hierzu erhalten Sie im Regelfall beim Kauf Ihres Fahrzeugs.

    Wenn Sie aber von Anfang an Ihr Elektroauto richtig laden, können Sie sich ärgerliche Abschleppaktionen ersparen.

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    Zuletzt aktualisiert: Februar 2024

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